KASSEL (BLK) - In die vom „TIME Magazine“ erstellte Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten kommen Diplompädagoginnen aus dem münsterländischen Dorsten normalerweise nicht. Cornelia Funke hat es geschafft und auch sonst so ziemlich alles, was sich eine Kinder- und Jugendbuchautorin wünschen kann: Übersetzt in fast 40 Sprachen, Millionenerfolge in Deutschland, den USA und selbst Australien, Bestseller und eine Verfilmung mit Hollywood-Glanz. Und von den Preisen, mit denen die 51-Jährige in den vergangenen Jahren überhäuft wurde, dürfte der Kasseler Jacob-Grimm-Preis nur der vorerst letzte sein.
In Hamburg machte sie eine Ausbildung zur Diplompädagogin. Während sie als Erzieherin arbeitete, studierte sie Buchillustration. Auf diesem Weg kam sie selbst zum Schreiben und entwarf zum Beispiel Drehbücher für die Kinderserie „Siebenstein“ mit dem Marionettenraben Rudi. Es folgten Kinderbücher mit Drachen und Kobolden, Hexen und Werwölfen und einem verzauberten Klassenzimmer. Weit mehr als 50 Bücher entstanden seit Ende der achtziger Jahre. Die Illustrationen macht Funke nach wie vor selbst.
Bekannt wurde Funke durch ihre „Gespensterjäger“ und vor allem „Die wilden Hühner“. Im Gegensatz zu den sonstigen Charakteren Funkes sind ihre „Hühner“ normale Mädchen, die weder Kriminalfälle lösen noch Abenteuer bestehen, sondern einfach nur den Alltag bewältigen. Fantastisch wurde Funke wieder mit ihrem Welterfolg „Herr der Diebe“, der von Hollywood verfilmt wurde. Mit der „Tintenherz“-Trilogie errang Funke nicht nur mehr als ein Dutzend Preise, sondern auch die Anerkennung der Feuilletons.
„Tintenherz“ wurde im vergangenen Jahr mit Brendan Fraser („Die Mumie“) und Oscar-Preisträgerin Helen Mirren („Die Queen“) verfilmt. Die Hauptrolle ist kein Zufall: Cornelia Funke ist ein Brendan-Fraser-Fan. (dpa/gai)