NEW YORK (BLK) – Der amerikanische Autor und Illustrator Maurice Sendak hat über 80 Bücher geschrieben oder mitgestaltet. Berühmt wurde er vor allem für eins: „Wo die wilden Kerle wohnen“ (1963). Die Geschichte vom kleinen Max, der böse Monster mit einem Blick zähmt und doch wieder rechtzeitig zum Abendessen zu Hause ist, fasziniert bis heute Millionen von Kindern und Erwachsenen. Er gewann dafür die Caldecott Medal, den bedeutendsten Kinderbuchpreis der USA. Am Dienstag (10. Juni 2008) feiert Sendak seinen 80. Geburtstag.
Der geniale Kinderschreck wurde 1928 in New York geboren und wuchs als Sohn jüdischer Immigranten in Brooklyn auf. Seine europäische Familie kam in Hitlers Konzentrationslagern um. Die Erzählungen der Eltern und Verwandten über die Zeit in Polen und andere Kindheitserlebnisse weckten seine Fantasie. Vorbild für die „Wilden Kerle“ seien seine Onkel und Tanten gewesen, verriet er einmal.
Schon während seiner Schulzeit arbeitete Sendak als Zeichner bei All American Comics und bildete sich in Pop-Kultur weiter: An King Kong, an Laurel & Hardy und Walt Disneys Mickey Maus. Seine einzige formale Ausbildung zum Künstler bestand in Abendkursen, während er tagsüber als Schaufensterdekorateur arbeitete.
Die Welt von Maurice Sendak sei eine straffreie Zone für anarchistische und finstere Fantasien, schrieben Kritiker. Hier dürfen Kinder im Wolfspelz toben, sind Ratten größer als Menschen oder ist ein Säugling imstande, seine Mutter zu verschlingen. Zuletzt erschien „Brundibar“ (2002) basierend auf der gleichnamigen Kinderoper, die im KZ Theresienstadt gespielt wurde. Im Jahr darauf erhielt Sendak den Astrid-Lindgren-Gedächtnis-Preis. (dpa/wip)