BERLIN (BLK) - Der Literaturwissenschaftler Gert Mattenklott ist im Alter von 67 Jahren gestorben. Das teilte seine Frau am Montag (5.10.) der Deutschen Presse-Agentur dpa mit. Sie bestätigte damit einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag (6.10.)). Mattenklott starb demnach bereits am Samstag (3.1.0.) in Berlin. Der am 21. Januar 1942 in Oranienburg bei Berlin geborene Mattenklott, der unter anderem bei Peter Szondi an der Freien Universität Berlin (FU) studierte, machte sich auch als Literaturkritiker und Essayist mit Veröffentlichungen in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften einen Namen.
Als Autor trat er unter anderem mit dem Band „Über Juden in Deutschland“ (Suhrkamp/Jüdischer Verlag) hervor. Darin zeichnete er eine Vielzahl jüdischer Lebensgeschichten nach, „die alle zu der einen Geschichte von Juden in Deutschland und zu deren tiefem Einschnitt nach 1933, der Entrechtung, Vertreibung und dem Völkermord, gehören“, wie es in einem Verlagstext dazu hieß. Andere Werke von Mattenklott sind „Melancholie in der Dramatik des Sturm und Drang“ und „Bilderdienst. Ästhetische Opposition bei Beardsley und George“. Gemeinsam mit Julius Schoeps und Michael Philipp gab er den Band „Verkannte Brüder? Stefan George und das deutsch-jüdische Bürgertum zwischen Jahrhundertwende und Emigration“ heraus.
Mattenklott war unter anderem Professor an der Philipps- Universität Marburg und an der University of Massachusetts. Seit 1994 war er Professor für Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin (FU) und danach auch Dekan des Fachbereichs Germanistik sowie Philosophie und Geisteswissenschaften. Er hatte zudem zahlreiche Gastprofessuren im Ausland inne, unter anderem in Japan, USA, Israel und in Italien. (dpa/kum)