BERLIN (BLK) – 2008 ist Paul Trynkas Biographie des Rockers Iggy Pop bei Rogner & Bernhard erschienen.
Klappentext: Er gilt als eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Rockbusiness: James Newell Osterberg alias Iggy Pop. Wild, provokativ, schockierend auf der Bühne, wo er sich mit starrem Blick die Brust aufschlitzte und den unberechenbaren, drogenabhängigen Rockstar gab. Hinter den Kulissen der charmante, guterzogene, sympathische Gentleman, der in der Schule Klassenbester war und niemals ein böses Wort über seine Weggefährten verliert. Verehrt wird er als Godfather of Punk, der mit seiner ebenso visionären wie kommerziell erfolglosen Band The Stooges in den sechziger Jahren den Punkrock vorwegnahm und eine ganze Generation von Musikern beeinflusste. Und bewundert als der Unverwüstliche, der nach seinem Drogenabsturz Mitte der siebziger Jahre David Bowie nach Berlin folgte, zu kreativer Höchstform auflief und schließlich mit dem Album „Lust For Life“ erneut triumphierte.
Paul Trynka ist Redakteur der renommierten Musikzeitschrift „MOJO“. Er hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter „Electric Guitar“, „Portrait of the Blues“ und „Denim: A Visual History of the World’s Most Legendary Fabric“. Paul Trynka lebt in London. (vol)
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Und dann war da noch Iggy. Iggy, der Unzerstörbare, der sich sämtliche Drogen in Reichweite reinzog, der in den vergangenen Monaten schon mehrfach von seinem Tourmanager bewusstlos zurück auf die Bühne gezerrt und vor zwei Tagen von einer Horde Rocker zusammengeschlagen worden war, die er trotzdem aufgefordert hatte, im Michigan Palace vorbeizukommen. Mittlerweile wirkte er infolge dessen, was er selbst und seine Umgebung mit ihm veranstaltet hatte, sowohl physisch als auch mental derart ramponiert, dass es schien, als würde ihm nicht nur seine Lebensenergie, sondern auch sein strahlend gutes Aussehen allmählich abhanden kommen. Es gab in seinem engsten Umfeld mehr als einen, der dachte, dass Iggy irgendwann einen Zusammenbruch erlitten haben musste, der sein Nervensystem dauerhaft geschädigt hatte. Sein Gesicht war aufgedunsen, und seine hypnotischen blauen Augen, denen etliche der begehrenswertesten amerikanischen Mädels erlegen waren, waren eingerahmt von tiefen Falten. Am heutigen Abend hatte er sich entschlossen, die Rocker im Publikum, die davon überzeugt waren, er sei eine Schwuchtel, noch weiter zu provozieren, indem er einen schwarzen Gymnastikanzug trug, zu dem er sich ein transparentes Tuch wie einen Rock um die Hüften geschlungen hatte.
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Literaturangaben:
TRYNKA, PAUL: Iggy Pop. Aus dem Englischen von Christoph Hahn und Bernhard Joseph. Rogner & Bernhard, Berlin 2008. 528 S., 29,90 €.
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