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Goethe-Institut auf Erfolgskurs

Lehmann hofft auf Goethe-Arbeit in Teheran

© Die Berliner Literaturkritik, 18.06.09

BERLIN (BLK) — Das Goethe-Institut hofft, dass es seine Arbeit in der iranischen Hauptstadt Teheran wieder aufnehmen kann. Das betonte sein Präsident Klaus-Dieter Lehmann am Donnerstag (18.06.) in Berlin auf der Jahrespressekonferenz des vom Auswärtigen Amt finanzierten Instituts mit zahlreichen Auslandsbüros in aller Welt.

„Wir würden gerne dort wieder arbeiten, aber das Büro wurde von Teheran geschlossen, und wir können dort erst wieder im eigenen Büro aktiv werden, wenn dieser Beschluss von Teheran aufgehoben wird“, sagte Lehmann. „Unsere Hoffnung ist, dass das auch demnächst geschieht. Vielleicht sind die gegenwärtigen Ereignisse dafür sogar hilfreich.“ Die Spracharbeit des Instituts in Teheran findet gegenwärtig unter dem Dach der deutschen Botschaft statt.

Insgesamt sieht Lehmann das Goethe-Institut als Deutschlands größte kulturpolitische Mittlerorganisation weiterhin auf Erfolgskurs. Das sei besonders auf dem afrikanischen Kontinent zu erkennen. Am 15. Juni hatte Lehmann in Angola innerhalb weniger Monate die zweite Gründung eines Goethe-Instituts in Afrika gefeiert. „Mit dem Goethe-Institut in Luanda sind wir jetzt in über der Hälfte der 47 Länder in Subsahara-Afrika präsent. Vor zwei Jahren sprach man noch vom ‚vergessenen Kontinent’ auf der Goethe-Weltkarte.“ Dynamisch entwickle sich das Institut aber auch in anderen Schwerpunktregionen wie Indien und China.

Vorangetrieben wird auch der Ausbau der sogenannten Residenzprogramme für Künstler, Kuratoren und andere Intellektuelle. An erster Stelle nennt Lehmann hier die Villa Tarabaya in Istanbul, sozusagen eine „Villa Massimo“ in Istanbul. „Mit dieser Künstlerakademie entwickelt das Goethe-Institut einen Ort, der deutsche und türkische Künstlerinnen und Künstler zusammenführt, bildende Künstler ebenso wie Musiker, Architekten und Schriftsteller.“ Ein ähnliches Projekt ist auch im japanischen Kyoto geplant.

Trotz Finanzkrise und Bundestagswahl sieht Lehmann die Zukunft optimistisch. Die politische Unterstützung in der letzten Legislaturperiode habe dem Goethe-Institut aus seiner „finanziellen Schieflage“ geholfen. Der Etat wuchs in den letzten Jahren um 30 Prozent auf fast 300 Millionen Euro, davon nimmt das Institut rund ein Drittel selbst ein. Lehmann hob hervor, dass das Goethe-Institut aus dem Parlament „parteiübergreifend enormen Zuspruch erfahren“ habe. „Ich glaube, dass auch eine neue Regierung ‚Goethe-minded’ sein wird.“

Er sehe der Bundestagswahl daher „gelassen entgegen“. Allerdings sei politische Unabhängigkeit „essenziell“ für den Erfolg des Goethe-Instituts. Kultur spiele bei der Auslandsarbeit Deutschlands künftig eine noch wichtigere Rolle, meint Lehmann. „Aber sie darf nicht instrumentalisiert werden, sonst verliert sie ihre Glaubwürdigkeit.“ (dpa/mül/köh)


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