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Goethe-Medaille für Kulturdialog an Theaterregisseur Bernard Sobel

Sobel arbeitete am Berliner Ensemble mit Helene Weigel und Benno Besson zusammen

© Die Berliner Literaturkritik, 26.03.08

 

WEIMAR (BLK) – Der französische Theaterregisseur Bernard Sobel ist am Mittwoch (26. März 2008) im Weimarer Stadtschloss mit der Goethe-Medaille 2008 ausgezeichnet worden. Der 72-Jährige erhielt die Ehrung für sein Engagement, Werke deutschsprachiger Autoren von Lessing bis Brecht und Heiner Müller in Frankreich bekanntzumachen. Die scheidende Präsidentin des Goethe-Instituts München, Jutta Limbach, übergab die undotierte Auszeichnung zudem an den afghanischen Germanistik-Professor Gholam Dastgir Behbud und den amerikanischen Übersetzer John E. Woods. Die Medaille wird seit 1955 zum Sterbetag Goethes für Verdienste um den internationalen Kulturdialog verliehen. Bisher wurden 317 Persönlichkeiten aus 58 Ländern geehrt.

Sobel brachte nach dem Zweiten Weltkrieg als einer der ersten in Frankreich wieder Stücke deutscher Autoren auf die Bühne. Insbesondere seine Brecht-Inszenierungen sorgten dafür, dass sich das französische Publikum wieder mit deutschem Theater auseinandersetzte. Sobel arbeitete am Berliner Ensemble auch mit Helene Weigel, Elisabeth Hauptmann und Benno Besson zusammen.

Behbud setzt sich in Afghanistan für die Germanistik und den Wiederaufbau der Universität Kabul ein. Seit dem Sturz des Taliban- Regimes 2001 trieb er den Aufbau des Instituts für Germanistik voran, das im Bürgerkrieg nahezu vollständig zerstört wurde. Er schuf die Grundlagen für die Ausbildung von Deutschlehrern, Übersetzern und Dolmetschern und knüpfte Kontakte zu Schulen in den Provinzen Afghanistans.

Der Übersetzer Woods wurde für seine mehr als dreißigjährige Vermittlung zwischen den Sprachen und Literaturen Deutschlands und der USA ausgezeichnet. Er hat Werke von Döblin, Raabe, Dürrenmatt, Grass, Ransmayr, Dörrie, Thomas Mann und Arno Schmidt ins Amerikanische übertragen. In den USA, wo der Markt fremdsprachiger Literatur klein sei, verdeutliche Woods beispielhaft, wie literarische Übersetzer als Kulturmittler agieren könnten, hieß es zur Begründung. (dpa/wip)

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