KÖLN (BLK) - Das zeitgenössische Drama „Der Gott des Gemetzels“ war in der Spielzeit 2007/2008 das meistaufgeführte Theaterstück in Deutschland. Der Deutsche Bühnenverein führt in seiner am Montag in Köln veröffentlichten Werkstatistik 893 Aufführungen und 227.659 Besucher für das Stück der französischen Schriftstellerin Yasmina Reza (50) auf. „Das ist schon toll, dass das ein zeitgenössisches Stück geschafft hat“, sagte der Direktor des Bühnenvereins, Rolf Bolwin.
Goethes „Faust“ lag dagegen bei der Zahl der unterschiedlichen Inszenierungen mit 49 knapp vorn („Gott des Gemetzels“: 44 Inszenierungen). Meistgespielter Autor war mit 29 Werken wie in den letzten Jahren William Shakespeare.
Die Oper wird hingegen ganz von Klassikern beherrscht. An erster Stelle liegt mit 40 Inszenierungen, 453 Aufführungen und fast 300.00 Zuschauern „Die Zauberflöte“, gefolgt von „La Bohème“ und „Hänsel und Gretel“. Neue Namen tauchen unter den Top Ten des Musiktheaters nicht auf.
Insgesamt konnte man in der Spielzeit 2007/2008 genau 3514 unterschiedliche Werke aus Schauspiel und Musiktheater auf deutschen Bühnen erleben. Im Vergleich zur vorhergehenden Spielzeit entspricht das einer Steigerung von fast sieben Prozent. Der Anteil an Ur- und deutschsprachigen Erstaufführungen blieb mit 16 Prozent in etwa gleich, wobei das Schauspiel wesentlich aufgeschlossener für Neues war als das Musiktheater: Bei der Oper stagnierte die Zahl bei 48, während das Schauspiel 412 neue Werke - und damit 32 mehr als im Vorjahr - präsentierte. (dpa/ber/mül)