DARMSTADT/ISTANBUL (BLK) - Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass und das PEN-Zentrum Deutschland setzen sich für die türkische Schriftstellerin Pinar Selek ein, der in Istanbul der Prozess gemacht werden soll. Die türkische Justiz solle das Verfahren einstellen, teilten beide am Montag (7.2.) mit. Gegen Selek, die als Writers-in-Exile-Stipendiatin des PEN in Berlin lebt, soll an diesem Mittwoch (9.2.) eine neue Verhandlung beginnen. Die Autorin wird laut PEN beschuldigt, 1998 auf einem Istanbuler Basar eine Bombe gezündet und Kontakte zur verbotenen PKK gehabt zu haben. In zwei Verfahren 2001 und 2006 sei sie freigesprochen worden.
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Grass, der auch PEN-Ehrenpräsident ist, sagte in der vom PEN- Zentrum in Darmstadt verbreiteten Erklärung, es sei ein Skandal, dass Selek seit zwölf Jahren von der Justiz verfolgt werde. „Ein noch größerer Skandal ist aber, dass sie (...) erneut vor einer Istanbuler Strafkammer erscheinen soll und bis zu 36 Jahren Isolationshaft verurteilt werden könnte.“ (swe/dpa)