KASSEL (BLK) - Kassel schließt zum 30. Juni vorübergehend das Museum für die Brüder Grimm, die vor zwei Jahrhunderten in der Stadt die „Kinder- und Hausmärchen“ sammelten. Das Museum solle aufwendig umgebaut werden, sagte Kulturbürgermeister Thomas-Erik Junge (CDU) am Donnerstag. Bis zur Wiedereröffnung Ende nächsten Jahres würden die wichtigsten Exponate, darunter das Handexemplar der Grimms, im Kasseler Kulturbahnhof gezeigt. Bis 2013 solle an anderer Stelle für rund 20 Millionen Euro ein Grimm-Zentrum mit Museum, Studien- und Tagesstätte entstehen, das Forscher und Touristen aus aller Welt nach Hessen führen soll.
Die Sprachforscher und Märchensammler Jacob und Wilhelm Grimm lebten und arbeiteten mit Unterbrechungen von 1798 bis 1841 in Kassel. Die „Kinder- und Hausmärchen“ gehören zu den bekanntesten Büchern der Menschheit und sind Weltdokumentenerbe der UNESCO, ebenso wie eine Gutenberg-Bibel, Beethovens Neunte Symphonie und Goethes Nachlass. Sie gelten als unbezahlbar, der Versicherungswert wird auf 30 Millionen Euro geschätzt. (dpa/jud)