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Habermas-Archiv an Goethe-Uni

Der Deutsche Philosoph spricht von „Vorlass“

© Die Berliner Literaturkritik, 14.09.09

FRANKFURT/MAIN (BLK) - Der bedeutende deutsche Philosoph Jürgen Habermas will sein umfangreiches Archiv der Frankfurter Goethe- Universität überlassen. Dies habe der 80-Jährige dem Präsidenten Werner Müller-Esterl in einem Brief geschrieben, teilte die Uni am Freitag (11.9.) mit. Bis zu seiner Emeritierung 1994 lehrte und forschte Habermas in Frankfurt und sei richtungweisend für eine Generation von jungen Geisteswissenschaftlern gewesen.

Gemeinsam mit den Nachlässen anderer großer Autoren der Frankfurter Schule - wie Horkheimer, Adorno, Mitscherlich, Marcuse und Löwenthal - die sich in der Frankfurter Universitätsbibliothek und im Institut für Sozialforschung befinden, könne ein einzigartiges Ensemble Frankfurter Wissenschaftsgeschichte und bundesdeutscher Geistesgeschichte heranwachsen, schrieb die Uni.

Das Habermas-Archiv, das der Philosoph der Universität als „Vorlass“ übergeben wolle und das sich zu großen Teilen in seinem Starnberger Haus befinde, umfasst den Angaben nach unter anderem Entwürfe und Manuskripte seiner mehr als 50 Bücher sowie Korrespondenzen mit Wissenschaftlern. Die Archivalien sollen in den kommenden Jahren systematisch wissenschaftlich aufbereitet werden.

Die Goethe-Universität treibt unterdessen weiter seine Bemühungen voran, mit Hilfe von Stadt und Land das gesamte Suhrkamp-Archiv zu kaufen. Habermas, der wie andere Autoren der Frankfurter Schule bei Suhrkamp publiziert, hatte sich bereits zu seinem 80. Geburtstag im Juni, für den Verbleib des Archivs in der Main-Metropole ausgesprochen. Das Archiv von Verlagsgründer Peter Suhrkamp (1891- 1959) war der Universität Ende 2002 als Dauerleihgabe zur Auswertung für Forschungszwecke überlassen worden.

Der Suhrkamp Verlag beherbergt jedoch in seinem Frankfurter Verlagshaus noch weit größere Bestände. Experten des Deutschen Literaturarchivs hatten die Sammlungen begutachtet und deren Wert auf mehrere Millionen Euro taxiert. Zuletzt war in den Medien spekuliert worden, dass der renommierte Verlag seine Archivbestände verkaufen wolle, um seinen zum Jahresende geplanten Umzug von Frankfurt nach Berlin mitzufinanzieren. (dpa/ kum)


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