DÜSSELDORF (BLK) - Das Düsseldorfer Heinrich-Heine-Institut will Literaturfreunde aus aller Welt künftig mehr mit der Ausstellung von Handschriften des Dichters locken. „Originale mit ihrer besonderen Aura werden nie ‚out’ sein“, betonte die neue Leiterin des Forschungsinstitutes, Sabine Brenner-Wilczek, am Montag. Wann immer es konservatorisch möglich sei, sollten die „Highlights“ der Manuskripte Heines (1797-1856) aus der umfangreichen Institutssammlung öffentlich gezeigt werden. Hier werden mit knapp 70 Prozent aller Manuskripte die weltweit meisten Handschriften des in Düsseldorf geborenen Dichters und zeitkritischen Essayisten aufbewahrt.
Trotz knapper Kassen möchte sie alles versuchen, etwa mit der Hilfe von Stiftungen an die „hervorragende Ankaufspolitik“ in der Vergangenheit des Heine-Instituts anzuknüpfen, kündigte Brenner- Wilczek an. „Man muss es rascheln hören, bevor es im Auktionskatalog steht“, meinte die bisherige Chefin des Stadtmuseums Fürth, die zum Herbst nach Düsseldorf wechseln wird. Nur mit genauer Kenntnis des Marktgeschehens für Manuskripte könne man fündig werden.
Das künftige Programm der international geschätzten Literatur- Einrichtung sollte verstärkt „generationenübergreifend“ sein, sagte die Literatur- und Archiv-Expertin der Deutschen Presse-Agentur dpa. Beispielsweise könnten ältere Menschen den jüngeren bei der Entzifferung alter Handschriften zu Seite stehen und junge Leute den älteren Jahrgängen „zeigen, was mit modernen Medien möglich ist“. Beim Umgang mit historischen Dokumenten und Schriften, die sich über viele Generationen erhalten haben, sei für die junge Generation sichtbar, „wie vergänglich und zerbrechlich das digitale Zeitalter ist“.
Mit speziellen Schülerprogrammen und „Poetry-Slam“-Veranstaltungen als „literarischen Gemeinschaftserlebnissen“ sei es möglich, der Literatur „ein Stück Pop einzuhauchen“, meinte die neue Leiterin des Heine-Institutes: „Auch ein Klassiker braucht das!“ (dpa/ber/mül)
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