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Heine-Preis für Simone Veil

Nach einem bewegten Leben erhält sie den Preis u.a. für ihren Einsatz zur Verständigung der Völker

© Die Berliner Literaturkritik, 05.07.10

DÜSSELDORF (BLK) - Die französische Publizistin und Politikerin Simone Veil (82) erhält den Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis zählt zu den bedeutendsten deutschen Literaturpreisen. „Zeit ihres öffentlichen Engagements ist Veil für die Menschenrechte und die Verständigung der Völker eingetreten. Ganz im Sinne Heinrich Heines hat sie dazu beigetragen, Europa eine Seele zu geben“, begründete die Jury am Freitag (2.7.) ihre Entscheidung.

Veil war von 1979 bis 1982 Präsidentin des Europäischen Parlaments. Die Jüdin überlebte als Jugendliche die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen. Ihre Mutter kam in Auschwitz um, ihr Vater vermutlich in Bergen-Belsen oder Litauen. Veil hatte als französische Gesundheitsministerin das Abtreibungsrecht liberalisiert. Sie zählt noch heute zu den beliebtesten Französinnen. Nach ihrer Europaparlaments-Präsidentschaft wurde sie in Frankreich Verfassungsrichterin. Im vergangenen März war Veil offiziell in die Riege der 40 „Unsterblichen“ der berühmten Académie Française aufgenommen worden.

Über die Entscheidung sei Veil bereits telefonisch informiert: „Ich fühle mich sehr geehrt und nehme den Heine-Preis mit Freuden an“, sagte sie in einer ersten Reaktion. Der Preis soll im kommenden Dezember überreicht werden.

Simone Veil wurde unter anderem mit dem Europäischen Karlspreis (1980) und dem Prinz- von-Asturien-Preis (2005) ausgezeichnet.

Unter den bisherigen Heine-Preisträgern sind Carl Zuckmayer (1972), Walter Jens (1981), Max Frisch (1989), Richard von Weizsäcker (1991) und Wolf Biermann (1993). (dpa/ton)


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