FRANKFURT/MAIN/WIESBADEN (BLK) - Die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller erhält den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis der Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“. Dies habe die Jury bereits am 1. Oktober - vor der Verleihung des Nobelpreises an Müller - beschlossen, teilte die Stiftung am Dienstag in Wiesbaden mit. Mit dem mit 10 000 Euro dotierten Preis werde vor allem Herta Müllers neuer Roman „Atemschaukel“ ausgezeichnet, in dem die 56 Jahre alte Autorin die Deportation eines Rumänien-Deutschen in ein sowjetisches Arbeitslager nach 1945 schildert.
Damit habe die aus dem Banat stammende Müller „dem vielfältigen Schrecken des Lagerlebens literarisch einzigartig Ausdruck gegeben“. Das Buch mache deutlich, „dass auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Menschenrechte in weiten Teilen Europas keine Heimstatt hatten“, hieß es weiter. Der nach dem jüdischen Schriftsteller Franz Werfel (18901945) benannte Preis wird am 1. November in der Frankfurter Paulskirche verliehen. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben. Zuletzt erhielt sie der ungarische Schriftsteller György Konrad. (dpa/gai)