BERLIN (BLK) - Der Streit zwischen dem Dramatiker Rolf Hochhuth („Der Stellvertreter“) und Claus Peymanns Berliner Ensemble spitzt sich zu. Hochhuth, der über eine Stiftung Miteigentümer des Theaters am Schiffbauerdamm ist, will sich an diesem Freitag Zugang in das Gebäude verschaffen, um dort sein Stück „Sommer 14“ zu proben. Dagegen sagte ein Sprecher der Berliner Kulturverwaltung am Donnerstag, der Autor und sein Ensemble würden am Freitag (11.00 Uhr) vor verschlossenen Türen stehen. Das Haus sei nicht bespielbar, weil Haupt- und Probebühne zur Zeit renoviert würden. Gegen eine von Hochhuth erwirkte Einstweilige Verfügung habe das Land Berlin als Hauptmieter des Hauses Widerspruch eingelegt.
Zwischen Hochhuth und Peymann kommt es immer wieder zu Streit um die Nutzung des Hauses. Zwar hat Hochhuth das Recht, das Theater in der Ferienzeit für eigene Inszenierungen zu bespielen. Allerdings wird das Gebäude zur Zeit von Grund auf saniert. „Wir werden nicht aufschließen“, sagte Kulturverwaltungs-Sprecher Torsten Wöhlert. Stattdessen würden Anwälte Hochhut die Rechtslage erläutern. Die Bauarbeiten am Theater sollen noch bis zum 21. August dauern, danach muss der TÜV das Gebäude abnehmen. „Und danach will Peymann wieder arbeiten“, sagte Wöhlert.
Hochhuth hatte am Donnerstag die Kündigung des Mietvertrags der von ihm gegründeten Ilse-Holzapfel-Stiftung mit dem Land Berlin über das Theater angekündigt. Hintergrund ist ein lang anhaltender Streit über die Sommernutzung des Theaters, die Hochhuth vertraglich zusteht. Peymann, Intendant des Berliner Ensembles, verweist dagegen darauf, dass laut Vertrag auch diverse Modalitäten hätten angemeldet werden müssen, die Hochhuth versäumt habe. (dpa/rud/ber)