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Höchstpreis für McCarthys Schreibmaschine

Geld der Auktion geht an ein Forschungsinstitut in Santa Fe

© Die Berliner Literaturkritik, 07.12.09

NEW YORK (BLK) - Einen Höchstpreis von über einer Viertelmillion Dollar hat die alte Schreibmaschine des US-Kultautors Cormac McCarthy bei einer Auktion in New York erzielt. Für genau 254.500 Dollar (rund 171.300 Euro) wechselte die kleine Olivetti Lettera am Freitagnachmittag (Ortszeit) beim Kunsthaus Christie's den Besitzer. Der reale Wert der mechanischen Reiseschreibmaschine war ursprünglich auf höchstens 20.000 Dollar geschätzt worden. Christie's gab nach der Auktion bekannt, dass McCarthy den Käufer als Dank zu einem gemeinsamen Mittagessen eingeladen habe.

Das Geld soll einem interdisziplinären Forschungsinstitut in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico zu Gute kommen, dem sich McCarthy verbunden fühlt. Rund fünf Millionen Wörter hat der heute 76-jährige Schriftsteller in den vergangenen 50 Jahren auf der altgedienten blauen Maschine getippt. Der Autor, der durch seine Vorlage für den mehrfach Oscar-prämierten Film „No Country for Old Men“ auch in Deutschland bekannt wurde, legte ein Bestätigungsschreiben bei.

Vladimir Nabokovs unvollendetes Manuskript seines letzten Romans wurde dagegen am Freitag (4.12.) nicht versteigert. Christie's machte über die Gründe keine Angaben. Das Auktionshaus hatte sich für den Entwurf des Textes „Das Modell für Laura“ einen Höchstpreis von 400.000 bis 600.000 Dollar erhofft. Der russischstämmige Autor („Lolita“) hatte den Entwurf in seinen letzten beiden Lebensjahren auf 138 linierte Karteikarten geschrieben. Seine Frau Vera ignorierte den Wunsch ihres Mannes, das Manuskript nach seinem Tod 1977 zu verbrennen. Sohn Dimitri entschied sich jetzt, den Text in der unvollendeten Form zu veröffentlichen. (dpa/olb)


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