FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Nach 33 Jahren Arbeit liegt eine neue 23 Bände umfassende Edition der Werke von Friedrich Hölderlin (1770-1843) vor. Der letzte Band der „Frankfurter Ausgabe“ wurde vergangenen Freitag (5. September 2oo8) ausgeliefert, berichtete der Stroemfeld Verlag in Frankfurt am Montag (8. September 2008) und bestätigte damit einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Ziel der 2.350 Euro teuren historisch-kritischen Edition war es, Hölderlins handschriftlichen Nachlass vollständig zu dokumentieren. Der Romantiker, der unter anderem in Tübingen und Bad Homburg lebte, gehört zu den bedeutendsten deutschen Dichtern. Die Edition wurde von Dietrich Eberhard Sattler in Zusammenarbeit mit Stroemfeld-Verleger KD Wolff herausgegeben.
In den ersten 20 Bänden sind die Handschriften verkleinert und in schwarz-weiß abgebildet. In den drei Zusatzbänden sind die Faksimiles dann im Original und in Farbe zu sehen. Damit will die Edition – anders als die noch während des Zweiten Weltkriegs begonnene „Stuttgarter Ausgabe“ – dem Leser alle Varianten der Texte deutlich machen, sagte Stroemfeld-Lektor Alexander Losse. „Hölderlin hatte die Angewohnheit, nicht mehr durchzustreichen, sondern Texte darüber oder zwischen die Zeilen zu schreiben.“ Die Edition ermögliche ein neues Verständnis der Werke Hölderlins, sagte Losse. Das Großprojekt sei kein leichtes Unterfangen gewesen, räumte er zugleich ein. Schließlich hätten sich Herausgeber und Verlag jedoch „zusammengerauft.“ (dpa/bah)
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