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Hohenhaus Radebeul im Gerhart-Hauptmann-Museumsverbund

Dritte Einrichtung im Verbund

© Die Berliner Literaturkritik, 12.09.08

 

RADEBEUL (BLK) – Das Hohenhaus in Radebeul gehört neben der Villa Lassen in Erkner bei Berlin und Haus Seedorn in Kloster auf Hiddensee zum Museumsverbund Gerhart Hauptmann. „Es wurde im Februar als dritte deutsche Einrichtung in den internationalen Verbund der Hauptmann-Häuser aufgenommen“, sagte Geschäftsführer Jacek Barski am Donnerstag (11.September 2008) im Vorfeld eines Treffens der Deutschen Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft im sächsischen Radebeul der dpa. Mitglieder der Gesellschaft und des Museumsverbundes wollten die neue Stätte nun besuchen und über das Lebenswerk des Literaturnobelpreisträgers von 1912 referieren. Zu den Gästen gehöre auch die Enkelin des Dramatikers, Ingeborg Hauptmann.

Hohenhaus war das Elternhaus von Hauptmanns Frau Marie. Der Schriftsteller setzte dem Anwesen in der Novelle „Die Hochzeit auf Buchenhorst“ und dem Lustspiel „Die Jungfern vom Bischofsberg“ ein literarisches Denkmal. Von 1948 bis 1950 war dort die Hauptmann-Gedenkstätte mit Archiv untergebracht, 1960 bis 2003 die Puppentheatersammlung der Dresdner Kunstsammlungen. Das sanierte Privatanwesen beherbergt einen Kultursalon und eine Gedächtnisstätte für die Hauptmanns.

Zum Museumsverbund gehören noch zwei ehemalige Wohnhäuser des Dramatikers in Polen. Träger sind ein deutscher und ein polnischer Verein. Die Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft wurde 1952 in Baden-Baden mit dem Zweck gegründet, das Werk des Dichters zu pflegen und bekanntzumachen. Hauptmann wurde 1862 in Schlesien geboren. Nach dem Besuch einer Kunstschule wollte er Bildhauer werden, ging 1885 nach Dresden und nach Berlin, um sich der Literatur zuzuwenden.

Zu seinen ersten Erfolgen zählen der „Bahnwärter Thiel“ und das Drama „Vor Sonnenaufgang“, das 1889 einen Theaterskandal auslöste. Das drei Jahre später uraufgeführte Stück „Die Weber“ machte ihn bekannt. Eine moderne Interpretation des Werkes sorgte 2005 für einen Skandal am Staatsschauspiel Dresden. In der Elbestadt hatte Hauptmann die Bombennacht vom 13. zum 14. Februar 1945 erlebt und einen Schlaganfall erlitten. Seine Gedanken schrieb er in einer Trauerklage auf Dresden nieder. Am 6. Juni 1946 starb Hauptmann in seinem Haus in Polen. (dpa/bah)

Literaturangaben:
HAUPTMANN, GERHART:.Bahnwärter Thiel. Und andere frühe Meistererzählungen. Ullstein Taschenbuch Verlag, Berlin 1995. 124 S., 5,95 €.
HAUPTMANN, GERHART: Die Weber. Vollständiger Text des Schauspiels. Dokumentation. Ullstein Taschenbuch Verlag, Berlin 1997. 269 S., 6,95 €.
LEPPMANN, WOLFGANG: Gerhart Hauptmann. Eine Biographie. Ullstein Taschenbuch Verlag, Berlin 2007. 414 S., 9,95 €.

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