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Holden darf nicht 80 werden

Der Verkauf des Fortsetzungsromans muss zunächst unterbleiben

© Die Berliner Literaturkritik, 18.06.09

NEW YORK (BLK) — In den USA wird es zunächst keine Fortsetzung von J.D. Salingers Kultroman „Der Fänger im Roggen“ zu kaufen geben. Zehn Tage lang muss die Veröffentlichung des umstrittenen Fortsetzungsromans mindestens noch verschoben werden, entschied eine Richterin am Mittwoch (17.6.) in New York. Sie befand jedoch bereits, dass „60 Years Later: Coming Through the Rye“ (60 Jahre später: Durch den Roggen gekommen) des 33-jährigen schwedischen Autors Fredrik Colting entscheidende Ähnlichkeiten mit dem Werk von Salinger aufweise, berichtet die „New York Times“.

Sie wolle sich jedoch noch mehr Zeit nehmen, um die Details festzustellen, so Richterin Deborah Batts. „Es scheint, dass (die Hauptfigur) Holden Caulfield durch Worte skizziert wird, und das fällt unter das Urheberrecht“, sagte sie. Der 90-jährige Salinger, der seit Jahrzehnten nicht mehr an die Öffentlichkeit getreten ist, war auch bei der Anhörung in dem Gerichtssaal in Manhattan nicht dabei. In seiner Klage nennt er den Fortsetzungsroman des jungen Schweden „einen Betrug, schlicht und einfach“.

Der Fortsetzungsroman ist in Großbritannien bereits unter dem Pseudonym J.D. California erschienen. In Salingers Original von 1951 ist Caulfield rebellische 17 Jahre alt, nach New York ausgerissen und begehrt gegen gesellschaftliche Schranken auf. Colting stellt ihn nun als 76-Jährigen vor, der sich aus einem Altersheim absetzt, um durch New York City zu wandern. (dpa/köh/mül)


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