MANNHEIM (BLK) – Kaum eine Figur der Antike hat die westliche Kultur so nachhaltig geprägt wie Homer – die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim widmen dem Schöpfer von Illias und Odyssee die große Sonderausstellung „HOMER – Der Mythos von Troja in Dichtung und Kunst“. Zu sehen sind rund 230 Exponate aus bedeutenden europäischen Museen wie dem Louvre in Paris, dem Nationalmuseum Athen oder den Vatikanischen Sammlungen. „Wir haben einzigartige Stücke zusammengeführt“, sagte Museumschef Alfried Wieczorek am Freitag. „Alles, was wirklich wichtig und aussagekräftig ist für dieses Thema, haben wir bekommen.“
Die Schau wurde mit dem Basler Antikenmuseum realisiert und war dort bereits bis Mitte August zu sehen. Rund 50.000 Besucher lockte die Ausstellung in der Schweiz an, ebenso viele werden nun in Mannheim erwartet. Die Schau ist von diesem Sonntag (14. September) an bis Mitte Januar 2009 zu sehen.
Unter der wissenschaftlichen Leitung des renommierten Homer-Forschers Joachim Latacz wird nicht nur mit wertvollen antiken Kunstwerken und mittelalterlichen Handschriften aus 50 Museen, sondern auch anhand moderner Medien die Bedeutung der homerischen Epen dargestellt. Denn der Krieg um Troja und die Irrfahrten des Odysseus haben bis in die Gegenwart Kunst und Literatur entscheidend beeinflusst. „Wir wollen zeigen, wie sich große Künstler haben leiten lassen vom Text“, erklärte Latacz. In der Ausstellung sind auch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse von Archäologen der Universität Tübingen über Troja zu finden, die seit fast 20 Jahren im Nordwesten der Türkei graben.(dpa/muc)
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