MÜNCHEN (BLK) – Der als der „deutsche H. P. Lovecraft“ bezeichnete Eugen Egner habe einen Erzählband mit neun Horrorgeschichten geschrieben, berichtet die „SZ“ in ihrer Kurzkritik. Bei „Nach Hause“ setze er auf Horroreffekte und Schreckmomente.
Der Rezensent Helmut Böttiger zählt Egners „humorigen Sound“ zur „Neuen Frankfurter Schule“, über die man zwar in den 70er Jahren gelacht habe, aber heute nicht mehr lustig und etwas „zu selbstgenügsam“ sei. Auch bei dem Autor könne man sich „Brokatkissen auf dem Sofa und mahagonifurnierte Schrankwände“ nicht wegdenken. Mittlerweile seien die Vertreter jener Strömung allerdings zu „liebgewordenen Kleinbürgerfiguren“ mutiert. In Egners Geschichten gehe es unter anderem um ein Hunde-Szenario und eine Frau, die den blutüberströmten Doppelgänger ihres Mannes vor ihrer Haustür stehen sehe.
Das neue Genre, das Egner hier probiert, wirke allzu elaboriert. Man sehe den Autor „richtig schwitzen, wie er das Setting möglichst unheilvoll zusammenschrauben will“, findet Böttiger. Dass es sich um Genreliteratur handeln solle, sei aber „schon okay“. (tan/wip)
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