Werbung

Werbung

Werbung

Ilma Rakusa liest aus „Mehr Meer“

Ihre preisgekrönten „Erinnerungspassagen“ wird sie in der Coal Mine Bar in Winterthur vorstellen

© Die Berliner Literaturkritik, 26.03.10

Von Christine Körner

WINTERTHUR (BLK) – Ilma Rakusa, eine Schriftstellerin, die wie wenige zwischen und in verschiedenen Kulturen lebt, wird am Montag (29.3.) ihren preisgekrönten Roman „Mehr Meer“ in der Coal Mine Bar in Winterthur vorstellen. In kleinen Selbstbefragungen, Gedichten und Dialogen ergründet sie ihre eigene Geschichte. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr (Eintritt: CHF 20 / 5).

In ihrem sehr autobiographischen Buch spürt sie den Erinnerungen eines kleinen Mädchens nach, das ihre ersten Lebensjahre in einer slowakischen Kleinstadt verbrachte und bald darauf in Budapest, Ljubljana, Triest und schließlich Zürich lebte. Geprägt von Abschieden und Ankünften an fremden Orten, fremden Sprachen und Kulturen findet sie in der Fremde ihre Heimat in der Musik und der Literatur.

Ilma Rakusa verknüpft in „Mehr Meer“ Erinnerungen mit Reflexionen aus der Gegenwart, Stillleben und Versen. Mit großer Genauigkeit, jedoch ohne den Eifer der Bekennerin nähert sie sich ihren frühen Jahren. Im prismatischen Blick einer außergewöhnlichen Schriftstellerin entstehen die 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, und sie führt den Leser hinein in Mitteleuropa, zum Atem des Meers und den schwermütigen Melodien Budapests.

„Obwohl mehrsprachig aufgewachsen, habe ich mich erst im Deutschen wirklich eingerichtet“, schreibt die Autorin auf ihrer Homepage. Als Tochter einer ungarischen Mutter und eines slowenischen Vaters wurde sie 1946 in der Slowakei geboren. Nach einigen Umzügen besuchte sie die Volksschule und das Gymnasium in Zürich, wo sie 1964 ihr Abitur machte. Anschließend studierte sie Slawistik und Romanistik, nicht nur in Zürich, sondern auch in Paris und St. Petersburg. Seit 1977 arbeitet sie als Lehrbeauftragte an der Universität Zürich.

Ilma Rakusa ist zusätzlich als Übersetzerin, Publizistin („Neue Zürcher Zeitung“, „Die Zeit“) und freiberuflich als Schriftstellerin tätig. Als eine profunde Kennerin der osteuropäischen Literatur übersetzt sie aus vier Sprachen: dem Französischen, Ungarischen, Russischen und Serbokroatischen. Des Weiteren hat sie bereits zahlreiche Gedichte, Erzählungen, Prosaminiaturen und Essays veröffentlicht.

Sie erhielt verschiedene Auszeichnungen, darunter den Petrarca-Übersetzerpreis (1991), Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (1998), Adelbert von Chamisso-Preis (2003), den Vilenica-Preis für mitteleuropäische Literatur (2005) und für „Mehr Meer“ den Schweizer Buchpreis 2009. Sie ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

Coal Mine Book Bar, Turnerstrasse 1, 8401 Winterthur

29.03.2010, 20 Uhr

Weblink: Coal Mine Book Bar


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: