JAKARTA (BLK) - Der in Indonesien sehr populäre Lyriker und Dramatiker Rendra ist tot. Er starb bereits am Donnerstag (6.8.) im Alter von 73 Jahren an Herz- und Nierenproblemen. Der Schriftsteller, der mit vollem Namen Wahyu Sulaeman Rendra hieß, aber in seiner Heimat meistens nur „der Pfau“ genannt wurde, war vor allem durch das von ihm 1968 gegründete Theaterkollektiv Bengkel bekannt. Rendra war der Sohn eines katholischen Lehrers und einer Hoftänzerin aus niedrigem javanischen Adel. Er konvertierte zum Islam.
Nur knapp entging der Dichter, der sich stets gegen das autokratische Suharto-Regime (1967-1998) engagiert hatte, 1978 auf offener Bühne einem Anschlag. Wenige Tage danach kam der unbequeme Mann für mehrere Monate ins Gefängnis. Sein Theater hatte jahrelang Auftrittsverbot.
„Weltliche Gesänge und Pamphlete“ heißt einer der wenigen deutschsprachigen Bände mit Rendras expressionistisch anmutenden Versen. Rendra hinterlässt elf Kinder aus drei Ehen. (dpa/ber/mül)