BERLIN (BLK) – Am Montag, den 6. April erlebt das literarische Berlin einen ganz besonderen Tag – in einer abendlichen Hommage wird an die Anfang diesen Jahres 2009 verstorbene dänische Lyrikerin Inger Christensen gedacht. Neben acht weiteren Organisatoren, wie das Literaturhaus der Hauptstadt oder der Kleinheinrich Verlag, ist federführend das Berliner Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für den würdigen Rahmen dieses Christensen-Abends in der Villa Elisabeth verantwortlich. „Die Berliner Literaturkritik“ sprach mit der Direktorin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD – Katharina Narbutovic – über das Zusammenspiel der Organisatoren und den Ablauf des zu erwartenden Abends.
BLK: .In wenigen Worten: Wieso organisieren Sie die Veranstaltung „die aprikosenbäume gibt es – in memoriam Inger Christensen“ mit?
Katharina Narbutovic: Das Berliner Künstlerprogramm des DAAD ist Mitveranstalter von „die aprikosenbäume gibt es – in memoriam Inger Christensen“, weil Inger Christensen 2005 als Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD ein Jahr in der Stadt gelebt hat und sie eine große, ganz besondere Lyrikerin gewesen ist, die viele deutsche Dichter aller Generationen beschäftigt und beeinflusst hat. Nicht umsonst wurde ihr Werk vielfach ausgezeichnet, und sie galt lange Zeit als Kandidatin für den Nobelpreis.
BLK: Von welcher organisierenden Institution ging die Initiative zu dieser Veranstaltung aus?
Narbutovic: Die Initiative zur Veranstaltung ging vom Berliner Künstlerprogramm des DAAD aus, und die Kollegen aller wichtigen literarischen Institutionen der Stadt, der Königlich Dänischen Botschaft sowie der beiden Verlage, in denen Inger Christensens Bücher in deutscher Übersetzung erscheinen – Kleinheinrich und Suhrkamp – haben sich sofort bereiterklärt mitzumachen.
BLK: Können Sie einen kurzen Einblick in die Kooperation der Organisatoren geben?
Narbutovic: Das Berliner Künstlerprogramm des DAAD und die Literaturwerkstatt Berlin haben den Abend federführend organisiert; das Berliner Künstlerprogramm hat den Kontakt zu den Kooperationspartnern, den Autoren und zur Villa Elisabeth gepflegt, die Literaturwerkstatt hat sich um Veranstaltungstechnik, Büchertisch und die Besorgung des Films „Inger Christensen – Cikarderne Findes“ von Jytte Rex gekümmert.
BLK: Warum findet diese Veranstaltung in der „Villa Elisabeth“ und nicht in der Akademie der Künste oder im Literaturhaus statt?
Narbutovic: In der „Villa Elisabeth“ findet sie deshalb statt, weil es zum einen ein wunderbarer Veranstaltungsort und zum anderen eben ein „neutraler Ort“ ist.
„Eine höchst beeindruckende, feine Frau“
BLK: Bei der Fülle der Beteiligten und Organisatoren; war es schwierig alle Wünsche und Bedürfnisse zu vereinbaren?
Narbutovic: Nein, wir ziehen alle an einem Strang.
BLK: Die Königlich Dänischen Botschaft ist ja Mitorganisator dieses Abends. Welche offiziellen Vertreter werden anwesend sein?
Narbutovic: Gesandter-Botschaftsrat Uffe Andreasen und seine Kolleginnen und Kollegen.
BLK: Welchen Zeitraum haben Sie für diese Veranstaltung eingeplant?
Narbutovic: Die Veranstaltung wird circa eineinhalb Stunden dauern.
BLK: Welche Wirkung auf das Publikum erhoffen Sie sich am 6. April?
Narbutovic: Gedichte müssen gelesen und vorgetragen werden, damit sie leben.
BLK: Wird es einen Moderator und/oder eine Gesprächsrunde geben? Und wie sieht es mit einem Empfang mit alkoholischen Getränken und Häppchen aus?
Narbutovic: Es wird keinen Moderator, keine Gesprächsrunde und auch keinen Empfang geben, aber einen Getränkeausschank, den die Villa Elisabeth besorgt.
BLK: Sind noch weitere Veranstaltungen zu Inger Christensen geplant?
Narbutovic: Im Rahmen des Festivals „Wege durch das Land“ in Ostwestfalen-Lippe wird es am 13. Juni 2009 eine große Hommage an Inger Christensen geben.
BLK: Wie sieht Ihr persönlicher Bezug zu dem Werk Inger Christensens aus?
Narbutovic: Für mich ist Inger Christensen eine der wichtigsten Dichterinnen unserer Zeit.
BLK: Sind Sie Inger Christensen schon in natura begegnet – wenn ja, wie war Ihr Eindruck?
Narbutovic: Ich bin ihr persönlich begegnet, und sie war eine höchst beeindruckende, feine Frau.
BLK: Vielen Dank für dieses Gespräch.
Das Gespräch führte „BLK“-Autor Philip Kahn.
Die Veranstaltung „die aprikosenbäume gibt es – in memoriam Inger Christensen“ findet am 6. April in der Villa Elisabeth, Invalidenstraße 3 in 10115 Berlin-Mitte statt (S-Bahnhof: Nordbahnhof, Tramhaltestelle: Brunnenstraße/Invalidenstraße). Beginn ist 20 Uhr. Eintritt für 5 / 3 Euro.
Mehr von „BLK“-Autor Philip Kahn
Weblink