MAINZ (BLK) - Ingo Schulze hat als neuer Stadtschreiber von Mainz den mit 12 500 Euro dotierten Literaturpreis von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz bekommen. In den nächsten Monaten will der Autor tief in den Regenwald eintauchen. In Zusammenarbeit mit dem ZDF dreht Schulze nach eigenen Angaben eine Dokumentation über die „Terra Preta“ - die schwarze, fruchtbare Erde im eigentlich nährstoffarmen Regenwald des Amazonasgebiets. Sie gilt als Vermächtnis einer untergegangenen Kultur. „Um Dinge, die bei uns passieren, zu erklären, muss man manchmal weiter weg schauen“, sagte Schulze am Donnerstag in Mainz. Er wolle mit dem Film eine Verbindung zur hiesigen Kultur schaffen.
Da er erstmals einen Film drehe, möchte er sich zunächst darauf konzentrieren, aber trotzdem auch weiter schreiben, sagte der 48-Jährige. Schon am Mittwoch wurde Schulze in seiner Stadtschreiber-Wohnung im Gutenberg-Museum in Mainz begrüßt. Er findet sie „sehr schön“, werde aber - auch wegen seiner Kinder - nicht von Berlin nach Mainz ziehen.
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Zusammen mit der offiziellen Einführung als Stadtschreiber erhielt Schulze den Literaturpreis von ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut, dem Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel und Kulturdezernentin Marianne Grosse (beide SPD). Bellut würdigte laut Mitteilung den gebürtigen Dresdner, als großartigen und kreativen Autor.
Bekannt wurde Schulze 1998 mit „Simple Storys - Ein Roman aus der ostdeutschen Provinz“. Der Autor ist bereits mit Preisen wie beispielsweise dem Joseph-Breitbach-Preis oder dem Preis der Leipziger Buchmesse geehrt. Schulze ist der 27. Träger des Stadtschreiber-Preises, den zuvor unter anderem die Autoren Peter Härtling, Sarah Kirsch und Ilija Trojanow bekommen hatten, wie das ZDF mitteilte. (jjr/dpa)