Werbung

Werbung

Werbung

Ingrid Noll: Überforderte Frauen Grund für Kinderarmut

Keine Patentlösung in Sicht

© Die Berliner Literaturkritik, 16.10.08

 

FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Die chronische Überforderung von Frauen ist für die Krimiautorin Ingrid Noll ein Grund für die Kinderarmut in Deutschland. Viele Frauen seien so eingespannt zwischen Beruf, Partnersuche und Freundschaften, dass sie den richtigen Zeitpunkt für das Kinderkriegen verpassten, sagte die 73 Jahre alte Autorin am Mittwoch (15. Oktober) auf der Frankfurter Buchmesse. „Ich will hier keiner Blut- und Boden-Ideologie das Wort reden, bei der jede Frau zehn Kinder kriegen muss. Das wäre grässlich. Aber ein oder zwei Kinder bereichern das Leben“, sagte die zweifache Mutter und Oma von drei Enkeln. Ihren neuen Roman „Kuckuckskind“ versteht sie auch als Plädoyer für Kinder und sogenannte Patchwork-Familien.

Eine Patentlösung gibt es für die Krimiautorin nicht. Gefordert seien sowohl die Frauen, die ihre Prioritäten überdenken müssten als auch die Männer, die sich stärker für Familien einsetzen sollten. Auch die Großmütter könnten sich einbringen. „Ich werde von meinen Kindern immer gern in Anspruch genommen.“ Auch der Staat müsse seine Hausaufgaben machen mit dem Ausbau der Kinderkrippen und Ganztagesschulen. (dpa/mir)

Literaturangaben:
NOLL, INGRID: Kuckuckskind. Diogenes, Zürich 2008. 352S., 21,90€.

Verlag


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: