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internationales literaturfestival in Berlin vom 9. bis 19. September 2009

© Die Berliner Literaturkritik, 09.09.09

Mittwoch, 9. September 2009

18 Uhr – Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele Eröffnung. „Eröffnung des internationalen literaturfestivals Berlin 2009“. Mit Arundhati Roy. Einführung: Michi Strausfeld. Grußworte: Joachim Sartorius und Ulrich Schreiber. Musik: Aydar Gaynullin. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

20 Uhr – Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Aleksandar Hemon – „Lazarus“. „Durch Zufall stößt der Schriftsteller Vladimir Brik in Chicago auf die Geschichte von Lazarus Averbuch, der 1908 während der Anarchistenunruhen erschossen wurde. Brik ist von Lazarus’ Schicksal tief berührt und beschließt, nach Osteuropa in die Heimat des jungen Einwanderers zu reisen. Kurz vor seinem Aufbruch läuft ihm Rora über den Weg, ein Jugendfreund aus Sarajevo – und Brik weiß, dass er den idealen Reisegefährten gefunden hat. Schon damals in Sarajevo war Rora das, wovon Jungs wie Brik nur zu träumen wagten: cool, charmant, verwegen. Brik und Rora machen sich auf, die Spuren des fremden Toten zu suchen. Doch im Grunde ihres Herzens wissen sie, dass diese Reise von der Neuen in die Alte Welt eine Reise zu den eigenen Wurzeln ist.“ (Knaus) Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

20 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „Poetry Night I“. Es lesen Nujum Al-Ghanem, Joumana Haddad, Abed Ismael, Moncef Mezghanni und Ghassan Zaqtan. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

22 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Ilma Rakusa – „Mehr Meer“. „Eine Kindheit und Jugend in Mitteleuropa, als dieses Mitteleuropa nach dem Zweiten Weltkrieg gerade seine politischen und kulturellen Konturen neu eingeschrieben bekam: Ilma Rakusa geht in ihren Erinnerungen dem kleinen Mädchen nach, der Tochter eines slowenischen Vaters und einer ungarischen Mutter, deren Lebensstationen von einer slowakischen Kleinstadt über Budapest, Ljubljana, Triest nach Zürich – und von da weiter ausgreifend nach Ost und West, nach Leningrad/Petersburg und Paris reichen.“ (Droschl) Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

Donnerstag, 10. September 2009

16 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Diskussion. „Sex und Gender in der arabischen Literatur“. Es diskutieren Alawiyya Sobh, Rachid Boudjedra, Joumana Haddad und Abduh Khal. Moderation: Barbara Winckler. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

18 Uhr – Haus der Kulturen der Welt Gespräch. „Festmahle des Exils mit Malek Alloula. Gespräche an der Tafel“. Mit Malek Alloula. Moderation: Regina Keil. 5 / 3 €. John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin-Tiergarten.

19 Uhr – Institut français Lesung. Rifa’a at-Tahtawi – „Ein Muslim entdeckt Europa. Bericht über seinen Aufenthalt in Paris 1826-1831“. Es liest Matthias Scherwenikas. Einführung: Hartmut Diekmann. Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin-Charlottenburg.

19 Uhr – Kino Babylon Lesung. Philippe Djian – „Doggy Bag. Sechs“. „Endlich ist der erste Schnee gefallen, aber die bevorstehende Hochzeit von Marc und Édith lässt niemanden kalt. Und auch Weihnachten rückt näher, das Fest der Liebe. Wird es Victor gelingen, Irène bis dahin zurückzuerobern? Wird Irène Édith als Schwiegertochter akzeptieren? Wird Marc endlich das Vertrauen seiner Tochter Sonia gewinnen? Wird David die Feiertage in der psychiatrischen Klinik verbringen müssen? Wird sich die Familie Sollens einträchtig – und vor allem vollzählig – um den Weihnachtsbaum versammeln?“ (Diogenes) Moderation: Sigrid Brinkmann. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

19 Uhr – Collegium Hungaricum Gespräch. „Stadtwelt – Weltstadt I: Mumbai/Bombay“. Omar Akbar im Gespräch mit Pankaj Mishra. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

19.30 Uhr – Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Kamila Shamsie – „Verglühte Schatten“. „9. August 1945, Nagasaki. Hiroko Tanaka steht auf ihrer Terrasse. Sie trägt einen Kimono mit drei schwarzen Kranichen auf dem Rücken und denkt an ihre bevorstehende Hochzeit mit Konrad Weiss. Dann, im Bruchteil einer Sekunde, verglüht die Welt. Hiroko überlebt verletzt, die drei Vögel haben sich in ihre Haut gebrannt. Einzig das bleibt als Erinnerung an alles, was sie liebte. Auf der Suche nach einem Neuanfang reist sie nach Delhi, wo sie bei Konrads Verwandten, den Burtons, ein neues Zuhause findet und sich in den Inder Sajjad Ashraf verliebt. Doch der Schatten der Geschichte senkt sich abermals auf sie: der Verlust der Heimat, alte Wunden und neue Weltkonflikte prägen im Lauf der nächsten Jahrzehnte das Leben beider Familien auf ihrem Weg von Indien über Pakistan bis nach New York.“ (Bloomsbury) Moderation: Bernhard Robben. 8 / 6 €. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19.30 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Youssef Ziedan – „Azazil“. Deutsche Textpassagen: Roland Schäfer. Moderation: Stefan Weidner. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19.30 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „Poetry Night II“. Es lesen Fadhil Al-Azzawi, Coral Bracho, Gerhard Falkner und Nora Iuga. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

20 Uhr – Stiftung Brandenburger Tor Lesung. Aleksandar Hemon – „Nowhere Man“. „Sarajevo in den 80er Jahren ist eine herrliche Stadt, und Jozef Pronek lebt gerne dort. Der Beruf führt ihn nach Amerika, doch der Ausbruch des Bosnienkrieges hindert ihn an der Rückkehr. Aleksandar Hemon erzählt die Geschichte einer verlorenen Stadt, eines verlorenen Lebens mit wunderbar feiner Ironie, durchwirkt von Träumen, die nicht mehr in Erfüllung gehen können, weil Proneks Welt verschwunden ist. Ein großartiges Buch über das Lebensgefühl moderner Migranten, die Krieg oder Hunger in ein anderes Land verschlagen hat und die begreifen, dass es das Gefühl von Zugehörigkeit und Geborgenheit für sie wohl kaum mehr geben wird.“ (btb) Max Liebermann Haus, Pariser Platz 7, 10117 Berlin-Mitte.

20.30 Uhr – Institut français Lesung & Gespräch. „OULIPO – die Werkstatt für potentielle Literatur zu Gast in Berlin“. Mit den Oulipoten Marcel Bénabou, Frédéric Forte, Hervé Le Tellier, Ian Monk, Jacques Roubaud und Olivier Salon. Moderation: Jürgen Ritte. Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin-Charlottenburg.

20.30 Uhr – Studiobühne, Gorki Theater Buchvorstellung. Friedrich Rückert – „Die Verwandlungen des Abu Seid von Serug oder Die Makamen des Hariri“. Es liest Roland Schäfer. Moderation: Hartmut Diekmann. Hinter dem Gießhaus 2, 10117 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Collegium Hungaricum Gespräch. „Dichtung ist allein der Wahrheit verpflichtet“. Katharina Hacker im Gespräch mit George Szirtes. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Kino Babylon Lesung & Musik. Jakob Hein – „Liebe ist ein hormonell bedingter Zustand“. „Mit den Kumpels hinter einem Glas Cola-Weinbrand in der Club-Gaststätte ‚Kalinka’ zu hocken, bis das nächste Stück von The Cure kam: das war schon okay. Wirklich cool aber waren die Momente mit Sarah. Sarah war die Frau seines Lebens. Sicher würde sie das auch bald rausfinden. Solange fand Sascha sich damit ab, nur der Vollidiot zu sein, der daneben stand, während Sarah mit ‚Dose’, dem Sänger von Productive Cough, zusammenkam. Bis ihm klar wurde, dass er sein Leben nicht für die Liebe einer Unbelehrbaren wegschmeißen konnte. Dann vielleicht doch Doreen aus Treptow, die Ex von Olli. Irgendwann würde es ihm gelingen, hinter das Geheimnis der Frauen zu kommen. – Ostdiskos, die letzten Jahre der DDR und die Peinlichkeiten des Erwachsenwerdens.“ (Piper) Musik: Elis. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele Gespräch. „Gabriele von Arnim im Gespräch mit Arundhati Roy“. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

21 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Diskussion. „Reality, Fiction, History: Über Youssef Ziedans ‚Beelzebub’“. Es diskutieren Youssef Ziedan, Hassan Khader und Marie-Claude Souaid-Hesse. Moderation: Stefan Weidner. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

Freitag, 11. September 2009

18 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung & Gespräch. „OULIPO – die Werkstatt für potentielle Literatur zu Gast in Berlin“. Mit den Oulipoten Marcel Bénabou, Frédéric Forte, Hervé Le Tellier, Ian Monk, Jacques Roubaud und Olivier Salon. Moderation: Jürgen Ritte. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

18 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „Irakische Traumata“. Deutsche Textpassagen: Roland Schäfer. Moderation: Andreas Pflitsch. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19 Uhr – Collegium Hungaricum Diskussion. „Barack Obama: Die ersten Monate seiner Präsidentschaft“. Es diskutieren Sinan Antoon, Michael Krüger, Pankaj Mishra und Eliot Weinberger. Moderation: Hans Christoph Buch. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

19 Uhr – Kleisthaus Lesung & Gespräch. Andrew Sean Greer – „Geschichte einer Ehe“. „San Francisco: Draußen am Strand glaubt sich Holland sicher – hier in seinem kleinen Haus mit seiner Frau Pearlie und dem Sohn. Doch die Vergangenheit klopft an die Tür, und Pearlie begreift, dass sie nur ein Teil in einem Dreieck ist. Drei Außenseiter, die mit ihren Leidenschaften ringen, und ein Gebot von 100.000 Dollar, um dem Leben eine neue Richtung zu geben – die Geschichte einer Ehe.“ (S. Fischer) Deutsche Textpassagen: Stella Hilb. Moderation: Bernhard Robben. Mauerstraße 53, 10117 Berlin-Mitte.

19 Uhr – Kino Babylon Lesung. Judith Hermann – „Alice“. „Wenn jemand fort ist, kann man nicht mehr sagen, wie er ausgesehen hat, wie er gesprochen, geflucht, gelächelt hat, wie er durchs Leben gegangen ist. Auch wenn man ihn plötzlich zu sehen glaubt, auf der Rolltreppe, im letzten Wagen einer abfahrenden Straßenbahn, an der Ampel auf der anderen Straßenseite.“ (S. Fischer) Moderation: Knut Elstermann. 12 / 9 €. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

19.30 Uhr – Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Feridun Zaimoglu – „Hinterland“. „Im Mittelpunkt stehen Ferda und Aneschka, die sich in Prag gefunden haben, aber immer wieder trennen, um ihren eigenen Weg zu gehen. Ferda macht sich auf in die Türkei und gerät dort in ein Sippentreffen und in Liebeshändel, während Aneschka ihrer Brieffreundin Helen, der Tochter eines Fotografen, nach Berlin folgt. Dort trifft sie Ferda wieder, kehrt mit ihm zurück nach Prag, doch sind die Gefühle in Aufruhr und die Köpfe nicht klar. Überhaupt gewinnt das Irrationale die Oberhand, treffen Zwerge auf Ritter, Hexenbesen und das Tausendgüldenkraut.“ (Kiepenheuer & Witsch) Moderation: Wilfried F. Schoeller. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19.30 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „Palästinensische Sehnsüchte“. Es lesen Ala Hlehel und Mahmoud Shukair. Deutsche Textpassagen: Kathleen Gallego Zapata. Moderation: Leila Chammaa. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19.30 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „Poetry Night III“. Es lesen Robert Gray, Joy Harjo und Susan Howe. Deutsche Textpassagen: Matthias Scherwenikas und Tina Engel. Moderation: Silke Behl. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

20 Uhr – Lustgarten Lesung. „Die Nacht der Arabischen Poesie“. Es lesen Yassin Adnan, Fadhil Al-Azzawi, Yussef Bazzi, Inam Bioud, Fouad El-Auwad , Abed Ismael, Moncef Mezghanni, Hala Mohammad, Fatima Naoot, Dalia Taha und Ghassan Zaqtan. Deutsche Textpassagen: Corinna Kirchhoff, Susanna Kraus und Friedhelm Ptok. Moderation: Suleman Taufiq. Eintritt frei. 10117 Berlin-Mitte.

20 Uhr – Stiftung Brandenburger Tor Lesung. Youssef Ziedan – „Zil al-Af’a“. Deutsche Textpassagen: Frank Arnold. Moderation: Hartmut Fähndrich. Max Liebermann Haus, Pariser Platz 7, 10117 Berlin-Mitte.

20 Uhr – Studiobühne, Gorki Theater Lesung. Halide Edip Adivar – „Die Tochter des Schattenspielers“. „In Istanbuls Kleine-Leute-Viertel Sinekli Bakkal trägt niemand den Koran schöner vor als die kleine Rabia Abla. So schön, dass sich der Minister für öffentliche Sicherheit ihrer musikalischen Ausbildung annimmt und dem Mädchen den Blick in eine aufregend neue Welt ermöglicht. In Selim Paschas Palast begegnet Rabia Tanz und weltlichem Gesang, der Weisheit des Sufismus und einem italienischen Klavierlehrer, der – obwohl Christ – seinen Blick schon bald nicht mehr von ihr lassen kann. Von Selim Paschas Erstfrau erfährt sie endlich auch die Wahrheit über ihren Vater, den Schattenspieler und Freigeist, den die Mutter noch vor Rabias Geburt ins Exil hatte schicken lassen.“ (Manesse) Hinter dem Gießhaus 2, 10117 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Kino Babylon Lesung. Alice Schwarzer – „Die Antwort“. Moderation: Knut Elstermann. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Collegium Hungaricum Gespräch. „Stadtwelt – Weltstadt II: Sarajevo“. Omar Akbar im Gespräch mit Aleksandar Hemon. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele Diskussion. „Der westliche Blick auf die arabische Welt“. Es diskutieren Malek Alloula, Sonia Hegasy, Andreas Pflitsch, Stefan Weidner und François Zabbal. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

21 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Christine Montalbetti – „Western“. Außerdem liest die Autorin aus „L’origine de l’homme“ und aus „Hotel Komaba Eminence“. Deutsche Textpassagen: Corinna Kirchhoff. Moderation: Marius Meller. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

22.30 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Henry Miller – „SEXUS“. Es liest Alexandra Kamp. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

Samstag, 12. September 2009

13 Uhr – Osteria N°1 Buchvorstellung. Jürgen Roth – „Mafialand Deutschland“. „Seit den Morden von Duisburg ist die kalabresische ’Ndrangheta in Deutschland in der Öffentlichkeit bekannt. Was als Fehde verfeindeter Clans dargestellt wird, ist in Wahrheit nur ein ‚Betriebsunfall’ bei der Unterwanderung Deutschlands durch Mafiaorganisationen – egal ob durch italienische oder russische Clans. Denn es geht längst nicht mehr nur um Schutzgelderpressung, Prostitution oder Drogenhandel, sondern um Macht und Einfluss auf politische und wirtschaftliche Entscheidungen, die man sich durch milliardenschwere Investitionen erkauft. Williger Türöffner beim Eintritt in die ehrenwerte deutsche Gesellschaft spielt eine illustre Seilschaft aus Politik, Wirtschaft und Justiz, die auf beiden Augen blind ist – solange die Kasse stimmt.“ (Eichborn) Kreuzbergstraße 71, 10965 Berlin-Kreuzberg.

13 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Gespräch. „Was kommt rüber? Wege der Literaturvermittlung“. Es sprechen Larissa Bender, Fouad El-Auwad, Hassan Hammad und Margaret Obank. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

13 Uhr – Heinrich-Böll-Stiftung Gespräch. „Irakische Literatur und Exil“. Es spricht Ali Bader, Jabbar Yassin Hussein, Samuel Shimon und Abbas Khider. Moderation: Marie-Claude Souaid-Hesse. Eintritt frei. Schumannstraße 8, 10117 Berlin-Mitte.

15 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „Crime and Love“. Es lesen Alawiyya Sobh und Taleb Al-Refai. Deutsche Textpassagen: Tina Engel. Moderation: Leila Chammaa. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

15 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Vortrag. Youssef Ziedan – „Das Erbe Arabischer Literatur“. Moderation: Stefan Weidner. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

16.30 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Otto de Kat – „Mann in der Ferne“. „Cambridge, Budapest, New York, Zürich, Den Haag, Tel Aviv, der Süden Englands: Überall ist der Erzähler gewesen. Als Beobachter bei einigen der großen historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts – wie dem Sechs-Tage-Krieg, dem Prager Frühling – hat er auf Schritt und Tritt Freunde, Geliebte und Leidenschaften gesammelt. Mit dem Alter werden seine Erinnerungen an die Vergangenheit schärfer, die Ereignisse seiner Kindheit lebendiger, so lebendig, dass sein gegenwärtiges Leben in Vergessenheit gerät. Er bewohnt eine mit Geistern und Schatten bevölkerte Welt, eine Welt der Abwesenheit. Auf all seinen Spaziergängen durch Zeit und Raum aber zeichnet sich eine Abwesenheit sehr deutlich ab: Die Gestalt des toten Vaters zieht den Erzähler zurück ins Gestern. Seine Erinnerungen an Frauen, Orte der Kindheit, ans Schlittschuhlaufen auf den Kanälen, an Theateraufführungen in der Schule, an Reisen, Hotels und Cafés im Ausland, an Begegnungen mit Fremden – sie alle kehren immer wieder zurück zum Vater und dessen Tod.“ (Suhrkamp) Moderation: Florian Höllerer. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

16.30 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Gespräch. „Macht und Kultur“. Es sprechen Yassin Adnan, Taleb Al-Refai und Alawiyya Sobh. Moderation: Sonja Hegasy. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

17 Uhr – Collegium Hungaricum Lesung. Alban Nikolai Herbst – „Meere“. Moderation: Wilfried F. Schoeller. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

17 Uhr – Konzerthaus Lesung. Aka Morchiladze – „Santa Esperanza“. „Santa Esperanza – ein Schmelztiegel der unterschiedlichsten Völker im Schwarzen Meer: Georgier, Genueser, Osmanen und schließlich die Briten haben im Laufe der Geschichte die drei wundersamen Inseln heimgesucht. Wer geblieben ist, hat eigene Traditionen, Gesetze und Bräuche erdacht, um auf dem geliebten Fleck Erde mit List und Ironie dem stetigen Strom der Eroberer zu trotzen. Nun schreibt man das Jahr 2002, und der Abzug der Briten steht unmittelbar bevor. Aber was dann? Kann man die schmächtige alte Agatia, die letzte Nachfahrin des Herrschergeschlechts der Artchiliani, dazu bewegen, wieder den Thron zu besteigen? Darf ein Genuesen-Sprössling leidenschaftliche Liebesbriefe an seine georgische Angebetete mit den kirschfarbenen Augen schicken, ohne dass eine Familienfehde zu befürchten ist?“ (Pendo) Gendarmenmarkt 2, 10117 Berlin-Mitte.

18 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Andrew Sean Greer – „Geschichte einer Ehe“. „San Francisco: Draußen am Strand glaubt sich Holland sicher – hier in seinem kleinen Haus mit seiner Frau Pearlie und dem Sohn. Doch die Vergangenheit klopft an die Tür, und Pearlie begreift, dass sie nur ein Teil in einem Dreieck ist. Drei Außenseiter, die mit ihren Leidenschaften ringen, und ein Gebot von 100.000 Dollar, um dem Leben eine neue Richtung zu geben – die Geschichte einer Ehe.“ (S. Fischer) Deutsche Textpassagen: Friedhelm Ptok. Moderation: Bernhard Robben. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

18 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „Der Maghreb und Europa“. Es lesen Leila Sebbar und Youssouf Amine Elalamy. Sprecherin: Margarita Broich. Moderation: François Zabbal. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19 Uhr – Zentral- und Landesbibliothek Gespräch. „Stadtwelt – Weltstadt: Alexandria“. Omar Akbar im Gespräch mit Youssef Ziedan. Berlin-Saal, Haus Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 30-36, 10178 Berlin-Mitte.

19 Uhr – Collegium Hungaricum Lesung. Emmanuelle Pagano – „Die Haarschublade“. „Mit der Schule war natürlich Schluss, als das erste Kind zur Welt kam. Ihre Chance auf ein normales Leben dahin. Nun arbeitet sie als Aushilfe in einem Friseurgeschäft, um etwas Geld dazuzuverdienen, und auch, um sich dem Alltag mit Titouan und Pierre wenigstens vorübergehend zu entwinden. Außerdem mag sie Haare, nicht nur die ihrer Söhne. Der jüngere ist ein zappliger Kobold, der ältere lebt still in einer eigenen, fremden Welt. Sie sorgt und pflegt und liebt sie, Tag um Tag. Fraglos haben ihre Eltern und manche andere in dem Provinzort eine Meinung zu all dem – und eine Lösung parat. Doch entscheiden muss sie sich allein.“ (Verlag Klaus Wagenbach) Deutsche Textpassagen: Tina Engel. Moderation: Barbara Wahlster. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

19.30 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „Poetry Night IV“. Es lesen Inam Bioud, Hala Mohammad, Fatima Naoot, Amjad Nasser und Dalia Taha. Deutsche Textpassagen: Astrid Gorvin und Frank Arnold. Moderation: Silke Behl. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19.30 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „Shortlisted: Arab Booker Prize“. Es lesen Mekkawi Said und Khaled Khalifa. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

20 Uhr – Literaturhaus Lesung. „Oulipo“. Mit Le Tellier, Roubaud, Monk, Forte, Salon und Bénabou. Moderation: Jürgen Ritte. Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

20 Uhr – Festsaal Kreuzberg Poetry Slam. „Die internationale SLAM!Revue“. Mit Najiba Abdellaoui, Stefan Abermann, Anke Fuchs, Estragon aka Grzegorz Bruszewski, Queen KA, Nicolette Kretz, Lauréline Kuntz, Masha, Laura Wihlborg, Josep Pedrals, Stefano Raspini, Paula Varjack, Ehrengäste Gary Glazner und K&K (Koslovsky und Klötgen). Moderation: Martin Jankowski sowie Ivo Lotion & die Mariachis. Skalitzer Straße 130, 10999 Berlin-Kreuzberg.

20.30 Uhr – Studiobühne, Gorki Theater Lesung. „Texte von James Krüss“. Hinter dem Gießhaus 2, 10117 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „Next Generation – junge Talente“. Es lesen Rehab Bassam, Mansoura Ezz Eldin und Samar Yazbek. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

21 Uhr – Collegium Hungaricum Lesung. Thomas Hettche – „Woraus wir gemacht sind“. „Es sollte nur eine kurze Reise nach New York werden, aber es wird ein langer Trip ins Herz der USA. Mit der atemberaubenden Spannung eines Thrillers erzählt Hettche von dem deutschen Intellektuellen Niklas Kalf, dessen Frau entführt wird, und der seinen Elfenbeinturm verlassen muss und eingeholt wird von der politischen, gesellschaftlichen Realität. Schließlich steht die Entführung in direktem Zusammenhang mit Kalfs Forschung. Nur hat er das Material nicht, das die Entführer verlangen. Er handelt nicht, er lässt sich treiben, bis es fast zu spät ist …“ (btb) Moderation: Florian Höllerer. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

22.30 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Eliot Weinberger – „Das Wesentliche“. Deutsche Textpassagen: Friedhelm Ptok. Moderation: Claudia Schmölders. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

Sonntag, 13. September 2009

11 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „Prosa der Arabischen Halbinsel I“. Es lesen Yousef Al-Mohaimeed, Abduh Khal und Arwa Abduh Othman. Deutsche Textpassagen: Frank Arnold. Moderation: Günther Orth. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

11 Uhr – Maison Victor Lesung. „Der nächste Joyce kommt aus dem Orient“. Es lesen Samuel Shimon und Stefan Weidner. Deutsche Textpassagen: Oliver Führmann. Moderation: Jan Valk. Oranienburger Straße 27, 10117 Berlin-Mitte.

11 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „In Memoriam Mahmud Darwisch“. Es lesen Adel Karasholi, Hassan Khader, Hala Mohammad, Amjad Nasser, Fatima Naoot und Joachim Sartorius. Moderation: Adel Karasholi. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

13.30 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „Welche Sprachen spricht die arabische Literatur?“. Es lesen Abbas Khider, Leila Sebbar und Suleman Taufiq. Moderation: Stefan Weidner. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

15 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „Prosa der Arabischen Halbinsel II“. Es lesen Raja Alem und Ali Al-Muqri. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

16 Uhr – Kino Babylon Lesung & Gespräch. Vincenzo Consolo – „Palermo. Der Schmerz“. „Das Bombenattentat von 1992 auf den Mafiaankläger Paolo Borsellino markiert den Endpunkt der langsamen Rückkehr des sizilianischen Schriftstellers Gioacchino Martinez in sein hassgeliebtes heimatliches Palermo. Über den Umweg Paris – wo er seinen exilierten, des Linksterrorismus angeklagten Sohn Mauro besucht – verabschiedet sich der Alte von der Industriemetropole Mailand und siedelt in die Hochburg der politischen Zweideutigkeit und der Mafia zurück. Die Konfrontation mit seinem Sohn und die Vorwürfe der politischen Feigheit geben für den Schriftsteller, der nicht mehr schreibt, den Anstoß zur Überprüfung der eigenen Geschichte: die Mitschuld am Tod des Vaters durch den Verrat an deutsche Soldaten; die Flucht aus Sizilien in den Norden, um die Schuld zu vergessen und die Ehe zu retten, die Unerreichbarkeit seiner geliebten Frau in ihrer Depression.“ (Folio Verlag) Deutsche Textpassagen: Friedhelm Ptok. Moderation: Maike Albath. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

16.30 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „Prosa der Arabischen Halbinsel III: Tabubruch versus Schweigen“. Es lesen Yousef Al-Mohaimeed, Ali Al-Muqri und Raja Alem. Moderation: Günther Orth. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

16.30 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Jonas Hassen Khemiri – „Montecore, ein Tiger auf zwei Beinen“. „‚Montecore, ein Tiger auf zwei Beinen’ erzählt die Geschichte eines gewissen Jonas. Sein Vater ist der Superheld dieses Buches, der schon auf der ersten Seite im weißen Anzug auf der Dachterrasse seines luxuriösen New Yorker Lofts auf und ab schlendert. Wie kommt ein elender tunesischer Waisenknabe zu einem so kosmischen Erfolg? Und warum weiß Jonas in Stock­holm nichts ­davon? – Eigentlich fängt das Ganze mit Kadir an, Papas bestem Freund aus alten ­Tagen. Denn Kadir schreibt wortreiche Briefe an Jonas und erzählt ihm von seinem berühmten ­Vater und der Zeit in Tunesien. Jonas beginnt sich an die eigene schwedische Kindheit zu erinnern, an die ersten kuriosen Jahre mit seinem Vater in Stockholm. Wohin aber ist der Vater nun verschwunden? Und wer ist dieser zunehmend unheimliche Kadir?“ (Piper) Deutsche Textpassagen: Caroline Peters. Moderation: Knut Elstermann. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

18 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Colm Tóibín – „Mütter und Söhne“. „Geschichten von Menschen, die mit ihrem Leben zurechtkommen müssen, nachdem etwas passiert ist: Die Söhne in Tóibíns erstem Erzählungsband sind Diebe, Priester, Bauern, die Mütter Folksängerinnen, Alkoholikerinnen oder Geschäftsfrauen, aber alle unterhalten hochkomplizierte Beziehungen zueinander. Der hochgerühmte Autor Colm Tóibín ist eine der spannendsten Stimmen der Gegenwartsliteratur aus Irland. Frei von Sentimentalität und Klischees zeichnet er hier Figuren, die sich dem Tod eines geliebten Menschen oder der Enthüllung eines so schrecklichen Geheimnisses wie Kindesmissbrauch zu nähern versuchen.“ (Hanser) Deutsche Textpassagen: Frank Arnold. Moderation: Wilfried F. Schoeller. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

18 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Gespräch. „Über die Gesetze des arabischen Buchmarkts“. Es sprechen Mansoura Ezz Eldin und Hassan Khader. Moderation: Suleman Taufiq. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

18 Uhr – Kino Babylon Diskussion. „Zum 20. Todestag von Leonardo Sciascia“. Es diskutieren Vincenzo Consolo, Helene Harth, Amara Lakhous, Susanne Schüssler. Moderation: Maike Albath. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

19 Uhr – Collegium Hungaricum Lesung. Wojciech Kuczok – „Dreckskerl“. „Er erzählt von den dramatischen Wendungen der deutschen und polnischen Geschichte im 20. Jahrhundert, deren Gewalt sich im privaten Leben der Familie K. fortsetzt. Einziger Schauplatz ist das vom Vater des ‚alten K.’ erbaute Haus, irgendwo im rußgrauen schlesischen Bergbaugebiet. Es überstand die deutsche Besatzung, blieb von Bomben verschont, muss aber nach Kriegsende mit einem proletarischen Ehepaar geteilt werden. Der Krieg geht in der nächsten Generation weiter – ein Krieg der vergifteten Seelen. Der ‚alte K.’ züchtigt sein Kind, den Ich-Erzähler, mit der Peitsche. Ein gescheiterter Künstler, sieht er sich in der Umgebung von Bergleuten, in Schmutz, Gestank und Verwahrlosung, vom kommunistischen System aller Lebenschancen beraubt und tobt seine Frustration an dem Jungen, dem ‚Dreckskerl’, aus – bis dieser zum Gegenschlag ausholt.“ (Suhrkamp) Deutsche Textpassagen: Friedhelm Ptok. Moderation: Marius Meller. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

19.30 Uhr – Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Tim Parks – „Träume von Flüssen und Meeren“. „‚Seit einiger Zeit bin ich nun geplagt, vielleicht auch gesegnet, durch Träume von Flüssen und Meeren.’ Als John in London diesen Brief seines Vaters erhält, ist Albert James, der berühmte Anthropologe, bereits tot. John eilt nach Indien, der Wahlheimat der Eltern, sucht nach Erklärungen: Warum ist der Vater so plötzlich gestorben? Seine Krebserkrankung hatte er eigentlich unter Kontrolle. Helen, seine Mutter, empfängt ihn kühl wie immer. Die engagierte Ärztin scheint auch über den Tod hinaus ihre exklusive Beziehung zu dem großen Forscher bewahren zu wollen. Wieso lässt sie sich dann mit dem amerikanischen Journalisten ein, der die erste große Biografie ihres Mannes schreiben will? Der Tod, eine Leerstelle. Je länger sich Helen, John und der Biograf mit dem Verstorbenen und ihrer Beziehung zu ihm befassen, desto mehr scheinen sich die Fäden zu verwirren. In dem brodelnden Delhi schwinden alte Gewissheiten, gerät ihr eigenes Leben aus der Bahn.“ (Kunstmann) Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

19.30 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Rachid Boudjedra – „Die Unordnung der Dinge“. Deutsche Textpassagen: Lars Rudolph. Moderation: Marie-Claude Souaid-Hesse. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

19.30 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Hans Christoph Buch – „Sansibar Blues oder: Wie ich Livingstone fand“. „Geschichte zu entdecken. Und es trat dank seiner originellen und heiteren Beschwörung eine phantastische, ins Surreale wuchernde Realität ins halbe Licht, bevölkert von Gestalten wie dem berüchtigten Sklavenhändler Tippu Tipp, der Stanley und Livingstone durchs dunkle Afrika führte und später dem deutschen Konsul Dr. Brode seine Lebensgeschichte erzählte, bis zur Tochter des Sultans von Sansibar, Salme, deren Entführung aus dem Serail durch einen Hamburger Kaufmann eine politische Krise herauf beschwörte. Nach dem frühen Tod ihres Mannes lebte Salme in Hamburg und später in Berlin, wo sie als exotische Kuriosität bestaunt und von Bismarck als Faustpfand benutzt wurde in einem diplomatischen Ränkespiel, das zur Einverleibung Sansibars ins deutsche Kolonialreich führte. 1890 trat Bismarcks Nachfolger Caprivi die strategisch bedeutsame Insel vor der Küste Ostafrikas im Austausch gegen Helgoland an Großbritannien ab. Nach der Entlassung in die Unabhängigkeit 1964 wurde Sansibar zum Schauplatz einerblutigen Revolution, die mit der Anerkennung der DDR begann und mit der Ermordung oder Vertreibung der hier seit Jahrhunderten ansässigen Araber endete: Ein rassistisches Massaker und zugleich eine späte Rache für die Greuel der Sklaverei – eine mörderische Verschwörung, bei der die Stasi, aber auch der CIA, Kuba und China ihre Hände im schmutzigen Spiel hatten.“ (Eichborn) Moderation: Marko Martin. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

20 Uhr – Dachterrasse, Baxpax Poetry Slam. „Eine auf's Dach − SLAM ganz oben!“. Mit Queen KA, Josep Pedrals, Masha, Stefano Raspini und weiteren Gästen. Moderation: Martin Jankowski und DJ MrHi. Eintritt frei. Ziegelstraße 28, 10117 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Collegium Hungaricum Lesung. Dorota Maslowska – „Die Reiherkönigin. Ein Rap“. „Der Popsänger Stanislaw Retro ist auf dem absteigenden Ast: Seine Freundin verlässt ihn, die Presse setzt ihm mit verleumderischen Meldungen über sein Sexualleben zu, und der verzweifelte Versuch seines Managers, ihn als Schwulenstar zu verkaufen, misslingt. Der nächste große Hype, der ihn von der Bühne fegen wird, steht bereits in den Startlöchern.“ (Kiepenheuer & Witsch) Deutsche Textpassagen: Beata Lehmann. Moderation: Knut Elstermann. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

Montag, 14. September 2009

18 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Sayed Kashua – „Da ward es Morgen“. „Ein ehemals erfolgreicher, nunmehr gescheiterter Journalist zieht sich mit Frau und Tochter in das arabische Dorf seiner Kindheit zurück. Nichts ist mehr so, wie er es in Erinnerung hat, alles erscheint ihm kleiner und schäbiger, alles erscheint in seiner Unwirklichkeit geradezu lächerlich – denn dieses Stückchen arabischen Lebens spielt sich inmitten von israelischem Territorium ab. Man lebt für sich und fühlt sich doch Israel zugehörig. Und plötzlich wird man zum Spielball der Friedensverhandlungen, wie Kashua sie in diesem dunklen visionären Buch skizziert. Das Dorf wird von israelischem Militär umstellt, es wird abgeschnitten vom Rest des Landes und schließlich den arabischen Gebieten zugeschoben. Eine ungewisse Gegenwart mündet in eine bedrohliche Zukunft.“ (Berlin Verlag) Deutsche Textpassagen: Burghart Klaußner. Moderation: Barbara Wahlster. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

18 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Gespräch. „Was kommt rüber? – Arabische Literatur im Westen“. Es sprechen Sinan Antoon, Inam Bioud und Hartmut Fähndrich. Auf Englisch. Moderation: Leila Chammaa. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

19 Uhr – Collegium Hungaricum Lesung. Péter Nádas – „Die Bibel“. „Ein Junge lebt mit seinen Eltern und Großeltern in einer Villa auf dem „Hügel“, einem privilegierten Stadtbezirk von Budapest. Für die Hausarbeit „nimmt“ man sich ein Mädchen vom Land. Die Eltern, hohe Funktionäre, haben wenig Zeit für ihren Sohn, unbeaufsichtigt kann er seine Umgebung erforschen und seine sadistischen Neigungen am neuen Dienstmädchen ausprobieren. An der Bibel, die er eines Tages im elterlichen Bücherschrank entdeckt und vor den Augen des gläubigen Mädchens zerreißt, um es zu provozieren, entzündet sich der Konflikt: Für das Bauernmädchen ist das Buch der Bücher ein Quell des Trostes und der moralischen Haltung, für die Mutter ein teures Andenken an die heroischen Zeiten des Widerstands, als sie Flugblätter in ihrem Korb mit dieser Bibel tarnte.“ (Berlin Verlag) Moderation: Lothar Müller. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

19 Uhr – Kleisthaus Lesung & Gespräch. Luis Leante – „Liebst du mich“. „Ein seltsamer Zufall lässt Montse ihre totgeglaubte Jugendliebe Santiago suchen – ihre abenteuerliche Reise durch die Wüste beginnt.“ (S. Fischer) Deutsche Textpassagen: Tatiana Nekrasov. Moderation: Martin Jankowski. Mauerstraße 53, 10117 Berlin-Mitte.

19 Uhr – Helene-Nathan-Bibliothek Lesung. Yussef Bazzi – „Yassir Arafat sah mich an und lächelte“. „‚Yassir Arafat sah mich an und lächelte’ ist der erschreckend nüchterne Bericht eines Jungen, der als Kämpfer im libanesischen Bürgerkrieg zwischen Schulbank und Geschützgraben heranwächst. Fünf Jahre lang hat der Junge teil am erbitterten Kampf um kleinste Territorien bei ständig wechselnden Allianzen, er erstürmt Stellungen, liegt unter Beschuss, wirft Granaten, tötet und wird nebenbei in der Großstadt Beirut erwachsen, lernt Mädchen, Pornos, Drogen, Alkohol kennen. Er begegnet dem Grauen mit Coolness, genießt seinen neuen Status, lebt den Krieg, wie andere Jugendliche ein Videospiel spielen: der Gegner – eine auszuschaltende Figur, Befehle – sind auszuführen.“ (Diaphanes) Deutsche Textpassagen: Stella Hilb. Moderation: Sven Arnold. Eintritt frei. Karl-Marx-Straße 66, 12043 Berlin-Neukölln.

19 Uhr – Institut français Lesung. Voltaire – „Mahomet. Übersetzung von J. W. v. Goethe“. Es lesen Nadja Schulz-Berlinghoff und Frank Arnold. Einführung: Hartmut Diekmann. Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin-Charlottenburg.

19.30 Uhr – Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Richard David Precht – „Liebe. Ein unordentliches Gefühl“. Moderation: Christine Eichel. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19.30 Uhr – Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Andrés Neuman – „Der Reisende des Jahrhunderts“. Deutsche Textpassagen: Kathleen Gallego Zapata. Moderation: Michi Strausfeld. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19.30 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Monica Ali – „Hotel Imperial“. „Küchenchef Gabriel Lightfoot ist Koch mit Leib und Seele. Für ihn zählt nur, dass seine Hotelküche perfekt funktioniert. Doch als in den Katakomben des Londoner Hotels Imperial ein Toter gefunden wird, nimmt Gabriel seine Mitarbeiter und ihr Leben zum ersten Mal wirklich wahr. Hilflos registriert er Betrügereien, Ausbeutung und Brutalität. Um seine eigenen Pläne nicht zu gefährden, verschweigt er sogar die junge Zeugin Lena und lädt so jeden Tag mehr Schuld auf sich.“ (Droemer) Deutsche Textpassagen: Nina Petri. Moderation: Bernhard Robben. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

19.30 Uhr – Heinrich-Böll-Stiftung Gespräch. „Nördlich der Sahara – ein maghrebinischer Blick auf Afrikas Entwicklung“. Es lesen Yassin Adnan, Inam Bioud, Rachid Boudjedra und Youssouf Amine Elalamy. Moderation: Sonja Hegasy. Schumannstraße 8, 10117 Berlin-Mitte.

19.30 Uhr – Instituto Cervantes Gespräch. „Wer entscheidet, was wir lesen? Die Macht der Literaturpreise“. Es sprechen Sigrid Löffler, Kristina Lugn und Enrique Vila-Matas. Moderation: Maike Albath. Eintritt frei. Rosenstraße 18, 10178 Berlin-Mitte.

20 Uhr – Literaturhaus Buchvorstellung. Gerald Uhlig-Romero – „Und trotzdem lebe ich. Mein Kampf mit einer rätselhaften Krankheit“. „Gerald Uhlig-Romero ist Träger eines ererbten Gendefekts (Morbus Fabry), der sich in Symptomen wie Schmerzattacken, Fieberschüben, Hornhauttrübung, Herzproblemen und Nierenfunktionsstörungen äußert und meist zu einem frühen Tod führt. Erst in seinem 53. Lebensjahr konnte dieser Defekt von den Ärzten diagnostiziert und therapiert werden – unendlich viele verzweifelte und qualvolle Jahre, in denen zuletzt eine Nierentransplantation überlebensnotwendig wurde. Diesem Schicksal hat der Autor gleichwohl ein erfolgreiches Leben abgetrotzt.“ (DVA) Moderation: Volker Panzer. Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

20.30 Uhr – Institut français Lesung. Marie Darrieussecq – „Tom est mort“. Moderation und deutsche Textpassagen: Florian Höllerer. Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin-Charlottenburg.

20.30 Uhr – Studiobühne, Gorki Theater Lesung. „Texte von Tschingis Aitmatov“. Es liest Simone Kabst. Einführung: Hartmut Diekmann. Hinter dem Gießhaus 2, 10117 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Michael Greenberg – „Der Tag, an dem meine Tochter verrückt wurde. Eine wahre Geschichte“. „Ein heißer Tag in Manhattan. Michael Greenberg sieht ein Polizeiauto vor seinem Wohnhaus parken. Dass oben zwei Polizisten damit beschäftigt sind, seine von Visionen geschüttelte Tochter zur Ruhe zu bringen, erfährt er erst später. Es ist der Beginn eines langen Weges, den er zu gehen hat, um sein Kind in die Wirklichkeit zurückzuholen. ‚Ich habe das Gefühl zu reisen, aber ohne Möglichkeit zur Umkehr’, sagt Sally. Ihr Vater folgt ihr auf dieser ‚Reise’, die sie unter anderem durch die Psychiatrie führt, hin zu einem halbwegs ‚normalen’ Leben.“ (Hoffmann und Campe) Deutsche Textpassagen: Burghart Klaußner. Moderation: Gabriele von Arnim. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

21 Uhr – Kino Babylon Lesung. Paolo Giordano – „Die Einsamkeit der Primzahlen“. „Ein einziger Tag in ihrer Kindheit, so scheint es, hat über ihr ganzes Leben entschieden. An einem solchen Tag verlor Alice für immer ihre Unbeschwertheit und das Vertrauen zu ihrem halsstarrigen Vater. Mattia hingegen verlor mit sechs Jahren seine Schwester, deren Hilfsbedürftigkeit er ein einziges Mal, für wenige Stunden, missachtet hatte. Seither quälen ihn Schuldgefühle, die er niemandem offenbart. Sieben Jahre später lernen Mattia und Alice sich auf dem Gymnasium kennen. Die Anziehungskraft zwischen den beiden scheint unwiderstehlich. Jeder erkennt im anderen die eigene Einsamkeit. Alice ist der einzige Mensch, dem Mattia wenigstens einmal seinen Schmerz zu offenbaren wagt. Und umgekehrt würde sie nie einen anderen als ihn bitten, das Tattoo von ihrer Haut zu entfernen, mit dem sie ihre inneren Wunden gleichsam übermalen wollte. Doch mit den Jahren werden die Hindernisse, die die beiden einander unbewusst in den Weg legen, höher und höher. Bis sie sich entscheiden müssen.“ (Blessing) Deutsche Textpassagen: Julia Jäger. Moderation: Thomas Wild. Rosa Luxemburg Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele Buchvorstellung. Necla Kelek – „Bittersüße Heimat. Bericht aus dem Inneren der Türkei“. „Vom europäischen Istanbul bis ins wilde Kurdistan ist Necla Kelek gereist, an traumhafte Küsten und durch die majestätische Bergwelt Anatoliens, und hat ein Land vorgefunden, dessen Geschichtsträchtigkeit und Schönheit sich kaum ein Reisender entziehen kann; die Bewohner des einstigen osmanischen Weltreichs aber wirken seltsam unbehaust, heimatlos, als trieben sie auf einem Floß durch eine ihnen fremde Welt.“ (Kiepenheuer & Witsch) Moderation: Wilfried F. Schoeller. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

21 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Gespräch. „Bloggen literarisch“. Alban Nikolai Herbst im Gespräch mit Rehab Bassam. Auf Englisch. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Dienstag, 15. September 2009

18 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Luis Leante – „Liebst du mich“. „Ein seltsamer Zufall lässt Montse ihre totgeglaubte Jugendliebe Santiago suchen – ihre abenteuerliche Reise durch die Wüste beginnt.“ (S. Fischer) Deutsche Textpassagen: Michaela Steiger. Moderation: Michi Strausfeld. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19 Uhr – Collegium Hungaricum Lesung & Gespräch. „Junge deutsche und ungarische Literatur“. Es lesen Judith Schalansky, Kornélia Deres, Lidi Kupcsik und Susanne Heinrich. Deutsche Textpassagen: Julia Dietze und Rike Schmid. Moderation: Gregor Dotzauer. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

19 Uhr – Institut français Lesung. Yvon Le Men – „Besoin de Poème“. Deutsche Textpassagen: Vadim Glowna. Moderation: Barbara Wahlster. Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin-Charlottenburg.

19.30 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. „New German Poetry“. Es lesen Daniela Danz, Nico Bleutge, Christoph Leisten und Volker Sielaff. Moderation: Michael Braun. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19.30 Uhr – Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele Buchvorstellung. Raffaele Cantone – „Allein für die Gerechtigkeit. Ein Leben im Kampf gegen die Camorra“. „Für die neapolitanische Camorra war Raffaele Cantone der ‚Feind Nummer eins’, lange bevor Savianos ‚Gomorrha’ erschien. Der 45jährige Staatsanwalt, der durch seine Prozesse gegen die großen Clans zur Symbolfigur des Kampfes gegen das organisierte Verbrechen wurde, hat seine Biographie geschrieben. Wie Saviano ist Cantone mitten im Land der Camorra aufgewachsen. In dem kleinen Ort Gugliano bei Neapel sind Morde alltäglich, die Aufstiegschancen gering. Cantone studiert Jura, als Flucht und aus Protest, spezialisiert sich auf Wirtschaftskriminalität, wird schließlich an die Spitze der Antimafia-Behörde berufen. Mit seinen akribischen Ermittlungen setzt er bald die Bosse der ‚Casalesi’ unter Druck, deckt Netzwerke bis tief in den Staatsapparat auf, bewegt zahlreiche Camorristi zur Aussage. Fortan ist sein Leben auch mit Leibwachen nicht mehr sicher, er muss Drohungen, Rufmordkampagnen und Erpressungsversuche ertragen ...“ (Kunstmann) Es liest und spricht der Autor mit Roberto Giardina. Deutsche Textpassagen: Frank Arnold. Einführung und Moderation: Laura Garavini. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19.30 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Khaled Al-Khamissi – „Taxi“. Deutsche Textpassagen: Nina West. Moderation: Christian Junge. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19.30 Uhr – Nordische Botschaften Lesung. „Entdeckungen“. Es lesen Kjell Askildsen und Ingrid Z. Aanestad. Moderation und deutsche Textpassagen: Hinrich Schmidt-Henkel. Anschließend Empfang. Eintritt frei. Rauchstraße 1, 10787 Berlin-Tiergarten.

19.30 Uhr – Instituto Cervantes Lesung. Alma Guillermoprieto – „Havanna im Spiegel. Eine Erinnerung an die Revolution“. „1970 verließ die junge Tänzerin Alma Guillermoprieto New York, um in Havanna Modern Dance zu lehren – in avantgardistischer Umgebung, aber ohne Spiegel, die als konterrevolutionär verschrien waren. Inmitten von chronischem Mangel und revolutionärem Chaos fand sie begeisterte, hingegebene Menschen, die ihr Leben veränderten. Dieses berührende Erinnerungsbuch einer Frau, die heute als eine der besten Lateinamerika-Expertinnen für den New Yorker schreibt, führt in eine Zeit, als ein ganzer Kontinent an Fidel Castros Lippen hing, während das Experiment, über das er redete, längst gescheitert war, als Tänzer und Revolutionäre dieselbe Bühne bevölkerten und ein Pas de deux sich in einen politischen Akt verwandelte.“ (Berenberg Verlag) Deutsche Textpassagen: Beatrice Fassbender. Moderation: Peter B. Schumann. Eintritt frei. Rosenstraße 18, 10178 Berlin-Mitte.

20 Uhr – Literaturhaus Lesung. Michael Greenberg – „Der Tag, an dem meine Tochter verrückt wurde. Eine wahre Geschichte“. „Ein heißer Tag in Manhattan. Michael Greenberg sieht ein Polizeiauto vor seinem Wohnhaus parken. Dass oben zwei Polizisten damit beschäftigt sind, seine von Visionen geschüttelte Tochter zur Ruhe zu bringen, erfährt er erst später. Es ist der Beginn eines langen Weges, den er zu gehen hat, um sein Kind in die Wirklichkeit zurückzuholen. ‚Ich habe das Gefühl zu reisen, aber ohne Möglichkeit zur Umkehr’, sagt Sally. Ihr Vater folgt ihr auf dieser ‚Reise’, die sie unter anderem durch die Psychiatrie führt, hin zu einem halbwegs ‚normalen’ Leben.“ (Hoffmann und Campe) Deutsche Textpassagen: Sven Philipp. Moderation: Marie Luise Knott. Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

20 Uhr – Radialsystem Buchvorstellung. Ingo Metzmacher – „Oper entdecken und erleben“. „Bis heute hat die Oper nichts von ihrer Faszination verloren. Worin liegt dieser Zauber, dem man sich nur schwer entziehen kann? Und was erzählt uns die Musik, was Worte nicht sagen können? Auf sehr persönliche Weise lässt Ingo Metzmacher Opern aus vier Jahrhunderten lebendig werden – eine Entdeckungsreise, die von Monteverdi über Mozart, Verdi und Wagner bis zu Alban Berg, Hans Werner Henze und Wolfgang Rihm führt.“ (Rowohlt Berlin) Der Autor im Gespräch mit Christina Weiss. Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin-Friedrichshain.

20 Uhr – Haus der Kulturen der Welt Lesung & Gespräch. Assia Djebar – „Nirgendwo im Haus meines Vaters“. „Fatima liebt ihren Vater abgöttisch. Er befolgt streng die arabischen Bräuche und hat Sorge, dass die Röcke seiner Tochter zu kurz geraten. Die Mutter ist eine selbstbewusste Frau von europäischer Eleganz. Zwei Welten, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Dazwischen bahnt sich das kleine Mädchen seinen eigenen Weg zur jungen Frau, der manchmal schmerzhaft ist und dann wieder voller Glück.“ (S. Fischer) Deutsche Textpassagen: Julia Jäger. Die Autorin im Gespräch mit Navid Kermani und Terézia Mora. John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin-Tiergarten.

20.30 Uhr – Studiobühne, Gorki Theater Lesung. „Von Gärten, Helden und vom Wein – arabische Dichtung des Mittelalters“. Es liest Burghart Klaußner. Einführung: Isabel Toral-Niehoff und Peter Pökel. Hinter dem Gießhaus 2, 10117 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Gerhard Falkner – „Auf Liebe und Tod“. Moderation: Wilfried F. Schoeller. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

21 Uhr – Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Helmut Krausser – „Einsamkeit und Sex und Mitleid“. „Vincent ist Callboy, aber an Weihnachten sitzt er alleine in der Kneipe. Als die dichtmacht, lässt er sich zu Hause eine Badewanne ein. Beim Einsteigen wird er von einer Einbrecherin überrascht. Die beiden freunden sich an. Helmut Kraussers neuer Roman bringt zusammen, was nicht zusammengehört: Die unterschiedlichsten Menschen streifen durch Berlin, begegnen sich, kommen einander nah – immer auf der Suche nach dem Glück. Helmut Krausser verknüpft ihre Geschichten zu einem Netz, aus dem es kein Entkommen gibt. Ein Kind wird entführt, eine mitternächtliche Hochzeit improvisiert, ein Genickschuss erkauft, der Prophet Jesaja predigt auf dem Kreuzberg – und alles ist auf ungeahnte Weise miteinander verbunden.“ (DuMont) Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

21 Uhr – Collegium Hungaricum Lesung. „Hommage an Tayeb Salih (al-Dabba/Sudan 1928 – London 2009)“. Es liest Roland Schäfer. Einführung: Andreas Pflitsch. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Kino Babylon Lesung & Gespräch. Robert Littell – „Das Stalin-Epigramm“. „Moskau 1934: Stalins eiserne Hand hält ein ganzes Land im Würgegriff. Der Herrscher im Kreml treibt unbarmherzig die Kollektivierung voran, in deren Zuge Millionen von Bauern verhungern, während seine Schergen die Städte durchkämmen und willkürlich ‚Regimegegner’ verhaften. Ossip Mandelstam, einst ein berühmter und angesehner Dichter, ist in Ungnade gefallen und tritt in Moskau in Kaschemmen vor einer Handvoll Gästen auf, um dort seine Gedichte vorzutragen. Bei einem dieser Auftritte begegnen er und seine Frau Nadeschda der jungen, betörend schönen Theaterschauspielerin Zinaida. Es beginnt eine flammende Ménage-à-trois, die der Dichter und die beiden Frauen hinter geschlossenen Vorhängen und verriegelten Türen leben. Bis Ossip Mandelstam eines Abends Nadeschda und Zinaida zu sich ruft, um ihnen ein Gedicht vorzutragen, mit dem er das Volk aufrütteln will: Das Stalin-Epigramm. 16 Verse, von denen jeder einzelne den Tod bedeuten kann.“ (Arche Verlag) Auf Englisch. Deutsche Textpassagen: Matthias Scherwenikas. Moderation: Knut Elstermann. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

22.30 Uhr – Collegium Hungaricum Lesung. „Hommage an Sargon Boulos (Habbanija, Irak 1944 – Berlin 2007)“. Es liest Susanna Kraus. Einführung: Fadhil al-Azzawi. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

Mittwoch, 16. September 2009

19 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Kjell Askildsen – „Ein schöner Ort“. Moderation und deutsche Textpassagen: Hinrich Schmidt-Henkel. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Norbert Gstrein – „Die Winter im Süden“. „Ein Vater und seine Tochter. Er hat sie nach dem Krieg als Kind in Wien verlassen und ist nach Argentinien gegangen, wo er jeden Sinn für die Realität verloren hat. Sie hat jahrelang Abbitte dafür geleistet, dass er im Krieg auf der falschen Seite stand. Jetzt, fast ein halbes Jahrhundert später, kommen beide in ihre jugoslawische Heimat zurück und finden dort ihre Vergangenheit wieder – und die eines ganzen Landes.“ (Hanser) Moderation: Wilfried F. Schoeller. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19 Uhr – Kino Babylon Lesung. Edward St Aubyn – „Muttermilch“. „Patrick ist ein von Versagensängsten und Existenznöten getriebener Familienvater, dessen Frau Mary zu allem Überfluss auch noch den Sex aufgegeben hat. Mary geht ganz in ihrer Mutterrolle auf und wird beinahe aufgefressen von der Sorge um die Kinder. Aber erst als Patricks eigene schreckliche Mutter sich entschließt, das Zuhause der Familie ihrem New-Age-Guru zu vermachen, zerreißt das Netz der falschen Hoffnungen endgültig. Kinder, Ehe, Ehebruch und Sterbehilfe – es sind die großen Themen, die St Aubyn mit Hilfe seiner strahlenden Prosa ohne Narkose seziert.“ (DuMont) Es liest Frank Arnold. Moderation: Gabriele von Arnim. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

19 Uhr – Collegium Hungaricum Lesung. „Repression und Krieg in Büchern“. Es lesen Youssef Bazzi und Sinan Antoon. Deutsche Textpassagen: Friedhelm Ptok. Moderation: Sven Arnold. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

19.30 Uhr – Instituto Cervantes Lesung. Pablo Ramos – „Der Ursprung der Traurigkeit“. „Einfach ist es nicht, erwachsen zu werden, schon gar nicht in einem heruntergekommenen Vorort von Buenos Aires. Wenn Gabriel seiner Mutter ein teures Geschenk kaufen oder zum ersten Mal eine Prostituierte besuchen will – aber kein Geld hat –, weiß er sich zu helfen, allein oder gemeinsam mit der Clique. Was jedoch tun, wenn die Mutter einen Selbstmordversuch unternimmt? Wenn die väterliche Werkstatt nicht genug abwirft und bald verkauft werden muss? Oder wenn der stille Freund Tumbeta bei einem Überfall von der Polizei getötet wird?“ (Suhrkamp) Deutsche Textpassagen: Matthias Scherwenikas. Moderation: Michi Strausfeld. Rosenstraße 18, 10178 Berlin-Mitte.

20 Uhr – daadgalerie Gespräch. „Die bröckelnde Fassade der Einigkeit – über die aktuelle Lage im Iran“. Es sprechen Amir Hassan Cheheltan und Navid Kermani. Zimmerstraße 90/91, 10117 Berlin-Mitte.

20 Uhr – Mshatta-Saal, Museum für Islamische Kunst Lesung. Randa Jarrar – „Weiße Lügen“. „Weiße Lügen sind harmlose, kleine Schwindeleien, die keinem wehtun, die etwas behaupten, was gar nicht stimmt, eine Anekdote aus dem eigenen Leben ausschmücken, einen zum Helden machen, obwohl man überhaupt nichts gemacht hat. Der erste Roman von Randa Jarrar heißt so, weil solche kleinen Vergehen in ihrer Familie erlaubt sind, jedenfalls wenn es nach der Mutter geht. Der Vater lügt natürlich nie; der spinnt nur ein bisschen, aber das kommt vor.“ (Hoffmann und Campe) Moderation: Sawsan Chebli. Eintritt frei. Pergamonmuseum, Bodestraße 1-3, 10178 Berlin-Mitte.

20 Uhr – Kulturhaus Mitte Lesung. Giwi Margwelaschwili – „Der Kantakt“. „1995 ist Giwi Margwelaschwili Stadtschreiber von Rheinsberg. Folgerichtig liest er dort ‚Rheinsberg – Ein Bilderbuch für Verliebte’ von Kurt Tucholsky. Und er versucht, mit Tucholskys Liebespaar Wölfchen und Clairchen in Kontakt zu treten, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass sie Figuren der Literatur sind und ihre Liebe in dieser Form unvergänglich ist. Dass sie immer, wenn ein Leser das Buch aufschlägt, erneut ihre wunderbare Romanze wie neu erleben werden. Doch die Kontaktaufnahme gestaltet sich schwierig. Zunächst begleitet Margwelaschwili das Paar durch Rheinsberg. Dabei erlebt er einige skurrile Situationen. Er lernt ‚Hintergrundpersonen’ der Geschichte kennen und philosophiert mit ihnen über ihre Wirklichkeit. Dem verliebten Paar aber kann er sich zunächst nicht nähern ...“ (Verbrecher Verlag) Außerdem liest Rita Dahl aus ihren Gedichten. Auguststraße 21, 10117 Berlin-Mitte.

20.30 Uhr – Studiobühne, Gorki Theater Lesung. „Texte von Paul Scheerbart“. Es liest Friedhelm Ptok. Einführung: Gregor Pohl. Hinter dem Gießhaus 2, 10117 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Kino Babylon Lesung. David Wroblewski – „Die Geschichte des Edgar Sawtelle“. „Edgar wächst auf einer abgelegenen Farm in Wisconsin auf, wo seine Eltern Gar und Trudy eine Hundezucht betreiben. Den hochsensiblen 14-Jährigen, der stumm zur Welt kam, verbindet eine enge Freundschaft mit den Tieren; die Hündin Almondine, seine treueste Kameradin, versteht sogar seine Zeichensprache. Eines Tages jedoch hat der Frieden ein Ende: Edgars Onkel Claude taucht auf und gerät wegen Erbstreitigkeiten mit Gar aneinander. Kurz darauf kommt Gar auf mysteriöse Weise ums Leben. Edgar ist überzeugt, dass Claude seinen Vater umgebracht hat, und flieht – nur begleitet von drei jungen Hunden, mit deren Hilfe er lernen muss, in der Wildnis zu überleben.“ (DVA) Deutsche Textpassagen: Ulrich Matthes. Moderation: Tanya Lieske. Kino Babylon, Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Collegium Hungaricum Lesung. „Poesie trifft Melodie“. Mit Girgis Shoukry aus Ägypten und José F. A. Oliver aus Deutschland. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Kino Babylon Lesung. Torsten Schulz – „Revolution und Filzläuse“. Moderation: Milan Peschel. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

22 Uhr – daadgalerie Lesung. „Weltweite Lesung für Demokratie und Freiheit im Iran“. Es lesen Amir Hassan Cheheltan, Navid Kermani und anderen. Moderation: Navid Kermani. Eintritt frei. Zimmerstraße 90/91, 10117 Berlin-Mitte.

22.30 Uhr – Kino Babylon Lesung. Hanif Kureishi – „Das sag ich dir“. „Der Mensch ist von Natur aus verrückt – das ist ganz normal. Jamal weiß das nur zu gut. Täglich entlockt er seinen Patienten auf der Couch wilde Phantasien, Träume und Wünsche. Über das eigene Geheimnis spricht er nur selten, aber wenn er erzählt, klingt seine Geschichte unglaublich. Nur Ajita weiß, was er verschweigt und behält es dreißig Jahre lang für sich. Da sind Jamal, seine Familie und seine Freunde nicht mehr jung, aber auch nicht zu alt, um die erste Liebe wieder zu beleben, ihr Coming-out zu verkünden oder der Wahrheit ins Auge zu sehen. Sie alle wissen um die komische, zärtliche und manchmal traurige Aufgabe, ein Mensch zu sein und setzen alles aufs Spiel, damit es gelingt. Ein mitreißender Streifzug durch alle Facetten Londons mit seinen Menschen.“ (S. Fischer) Auf Englisch. Deutsche Textpassagen: Vanessa Remy. Moderation: Marius Meller. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

Donnerstag, 17. September 2009

18 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Maïssa Bey„Pierre Sang Papier ou Cendre“. Deutsche Textpassagen: Michaela Steiger. Moderation: Christine Belakhdar. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

18 Uhr – Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. John Banville – „Der silberne Schwan“. „Dublin, 50er Jahre. Als Billy Hunt, ein Freund aus Collegetagen, sich bei Quirke meldet, weil sich seine junge und hübsche Frau Deirdre angeblich das Leben genommen hat, kann Quirke den Ärger schon von Weitem riechen. Quirke, Pathologe und ehemaliger Trinker, ist jedoch kein Mann, der Problemen gerne aus dem Weg geht, und so ermittelt er auf eigene Faust. Deirdre, Besitzerin des Schönheitssalons ‚Der silberne Schwan’ ist ermordet worden, und in Betracht kommen vor allem ihr Geliebter und Partner Leslie White, ein schmieriger Friseur, der es nach Deirdres Tod auf Quirkes Tochter abgesehen hat, sowie der seltsame Geistheiler Dr. Kreutz, den vor allem Frauen aufsuchen.“ (Kiepenheuer & Witsch) Deutsche Textpassagen: Nina West. Moderation: Angela Spizig. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19 Uhr – Kino Babylon Lesung. Yangzom Brauen – „Eisenvogel. Drei Frauen aus Tibet. Die Geschichte meiner Familie“. „Von den 20er Jahren bis heute: Fast ein ganzes Jahrhundert umspannt diese Geschichte dreier Frauen, die zugleich die Geschichte Tibets ist. Machtpolitik und Gewalt haben die Nonne Kunsang aus der klösterlichen Abgeschiedenheit in der kargen Bergwelt Tibets vertrieben – heute kämpft ihre Enkelin Yangzom für die Heimat ihrer Mutter und Großmutter.“ (Heyne) Moderation: Volker Panzer. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

19 Uhr – Institut français Lesung. Denis Diderot – „Die Religion in den Artikeln der Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers“. Es liest Roland Schäfer. Einführung: Hartmut Diekmann. Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin-Charlottenburg.

19.30 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Aris Fioretos – „Das Maß eines Fußes“. Moderation: Wilfried F. Schoeller. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19.30 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Isaac Rosa – „Das Leben in Rot“. „Der Universitätsprofessor Julio Denis und der Student Andrés Sanchez geraten ins Visier des spanischen Geheimdienstes, sie werden verhaftet und verschwinden spurlos. Weder bei der Polizei noch bei anderen offiziellen Stellen finden sich Unterlagen, die Auskunft geben über das Schicksal der beiden. Was aber ist wirklich geschehen? Immer widersprüchlichere Tatsachen über den seltsamen Professor Denis kommen ans Licht: ein an sich unbescholtener Professor, der an der Madrider Universität spanische Barocklyrik lehrt und sich allem Anschein nach nicht um Politisches kümmert. Doch ist er wirklich ein so weltfremder Mensch, wie er es nach Außen hin glaubhaft zu machen versucht? Warum sonst hätte er sich am Vortag der Ereignisse mit Andrés Sanchez getroffen, dem Rädelsführer und Mittelpunkt des Studentenaufstands?“ (Frankfurter Verlagsanstalt) Deutsche Textpassagen: Sven Philipp. Moderation: Ralph Amann. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

20 Uhr – Collegium Hungaricum Lesung & Gespräch. „New German Voices“. Es lesen Nadja Wünsche, Kristof Magnusson, Dorothee Elmiger und Judith Schalansky. Moderation: Thomas Klupp. 20 Uhr. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

20.30 Uhr – Studiobühne, Gorki Theater Lesung. „‚Kyra Kyralina’ von Tanait Istrati“. Es liest Matthias Scherwenikas. Einführung: Marianne Geitel. Hinter dem Gießhaus 2, 10117 Berlin-Mitte.

20.30 Uhr – Institut français Lesung. Mathias Enard – „Zone“. Deutsche Textpassagen: Nina West. Moderation: Barbara Wahlster. Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin-Charlottenburg.

21 Uhr – Kino Babylon Lesung. Veit Heinichen – „Die Ruhe des Stärkeren“. „Als Commissario Proteo Laurenti nachts von einer EU-Sicherheitskonferenz nach Triest zurückkehrt, wird im selben Zug der Tierpräparator Marzio Manfredi ermordet. Die Ermittlungen belasten Laurenti zusätzlich, denn die Zeremonie zur Erweiterung der Schengen-Zone erfordert seine ganze Konzentration. Eine vermutlich rechtsradikale Gruppe, die gegen Grundstücksspekulation im großen Stil entlang der Adriaküste protestiert, hat gegen einen Teilnehmer des Festakts Morddrohungen ausgesprochen. Es handelt sich um den am internationalen Geldmarkt tätigen Spekulanten Goran Newman, dessen Sohn Sedem wiederum sich ausgerechnet in Laurentis Assistentin Pina Cardareto verliebt, die auf diese Weise ungeplant Einblick in ein Zentrum der modernen Wirtschaftskriminalität erhält.“ (Zsolnay) Moderation: Marius Meller. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. John Wray – „Retter der Welt“. „William Heller ist sechzehn, schizophren und glaubt, nur er kann die Welt vor dem Untergang retten. Verfolgt von einem Profiler des NYPD, der vielleicht genauso verrückt ist wie er, hetzt er durch die Tunnel des New Yorker U-Bahn-Systems ...“ (Rowohlt) Moderation: Bernhard Robben. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

21 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Göran Sonnevi – „Das brennende Haus. Ausgewählte Gedichte 1991-2005“. Moderation: Klaus-Jürgen Liedtke. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

Freitag, 18. September 2009

18 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Erasmus Schöfer – „Die Kinder des Sisyfos. Winterdämmerung“. Moderation: Marius Meller. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19 Uhr – Collegium Hungaricum Lesung. „Scritture giovani“. Es lesen Gabriele Dadati, Céline Robinet, Owen Martell und Paul Brodowsky. Deutsche Textpassagen: Marie Löcker und Stella Hilb. Moderation: Thomas Klupp. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

19.30 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Atiq Rahimi – „Stein der Geduld“. „In einem Dorf irgendwo in Afghanistan sitzt eine Frau am Bett ihres schwerverletzten Mannes, der im Koma liegt. Im Zimmer ist es still, draußen hört man Schüsse, die Frau betet. Dann beginnt sie zu reden. Sie erzählt ihm, was sie ihm vorher nie sagen konnte, sie berichtet dem reglos Daliegenden von dem Drama, das die Ehe für sie bedeutet. Wie dem magischen ‚Stein der Geduld’ aus der afghanischen Mythologie vertraut sie ihm ihren Schmerz an und beichtet ein Geheimnis, das sie seit langem bedrückt. Doch auch die Geduld eines Steins ist nicht unendlich.“ (Ullstein) Es liest Michaela Steiger. Moderation: Oma Akbar. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

19.30 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Amir Hassan Cheheltan – „Teheran Revolutionsstraße“. „Der Aufstieg eines zwielichtigen Operateurs von Jungfernhäutchen zum Klinikchef, der sich in eine seiner Patientinnen verliebt, ist Ausgangspunkt für ein Sittenbild der iranischen Gesellschaft, deren politische, wirtschaftliche und soziale Zwänge und Verwerfungen ein junges Liebespaar auf grausame Weise scheitern lassen.“ (P. Kirchheim Verlag) Deutsche Textpassagen: Friedhelm Ptok. Moderation: Sven Arnold. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

20.30 Uhr – Studiobühne, Gorki Theater Buchvorstellung. „Franz Werfel und Viktor Gardon“. Roland Schäfer liest aus Franz Werfels „Die 40 Tage des Musa Dagh“ und aus Victor Gardons „Die Brunnen der Vergangenheit“. Einführung: Rolf Hosfeld und Christine Gardon. Hinter dem Gießhaus 2, 10117 Berlin-Mitte.

21 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Monika Maron – „Bitterfelder Bogen“. „‚B. ist die schmutzigste Stadt Europas’, schrieb Monika Maron in ihrem Debütroman ‚Flugasche’ (1981). B. steht für Bitterfeld, bis heute ein Synonym für marode Wirtschaft und verkommene Umwelt. Dreißig Jahre später hat sie die Stadt wieder besucht und die Spur der Veränderungen nachgezeichnet. Sie erzählt vom Niedergang und von der Wiederauferstehung einer Region, von der schwierigen Gründung des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen, wo sich inzwischen große Unternehmen wie Bayer und Guardian Industries niedergelassen, wo aber auch Mitarbeiter der Filmfabrik und des Chemiekombinats überlebensfähige Teile der alten Werke mit viel Mut und hohem Risiko neu gegründet haben. Vor allem aber geht es um den Aufbruch von vier Kreuzberger Solarenthusiasten in die Sachsen-Anhaltinische Provinz, wo sie eine Solarzellenfabrik mit vierzig Arbeitsplätzen bauen wollten. Die Not der einen, für die jeder Arbeitsplatz kostbar war, und der Traum der anderen, deren Eigenkapital gerade einmal sechzigtausend Mark betrug, schmiedeten ein Bündnis, dem fast Unglaubliches gelang. Nur acht Jahre später ist Q-Cells der größte Solarzellenhersteller der Welt. Aus der kleinen Solarzellenfabrik ist das Solar Valley mit dreitausendfünfhundert Arbeitern, Wissenschaftlern und Ingenieuren geworden.“ (S. Fischer) Moderation: Florian Höllerer. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

21 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Sebastian Barry – „Ein verborgenes Leben“. „Irland 1922, mitten im Bürgerkrieg: IRA-Kämpfer bringen nachts einen toten Kameraden auf den Friedhof von Sligo. Der Friedhofswärter soll ihn beerdigen. Roseanne, dessen schöne Tochter, wird nach dem Priester geschickt – und ein verhängnisvolles Schicksal nimmt seinen Lauf. Wie die Ereignisse einer einzigen Nacht eine Familie zerstören, weil sie zwischen alle Fronten gerät, davon erzählt Roseanne McNulty viele Jahre später. Fast einhundert Jahre alt ist sie und seit langem Insassin einer Psychiatrischen Anstalt, als sie ihre Erinnerungen niederschreibt. Auch ihr Arzt Dr. Grene will mehr über Roseannes Leben wissen, als ihre zögerlich-tastenden Gespräche und die wenigen Akten hergeben. Was er herausfindet, wirft ein ganz anderes Licht auf Roseannes Vergangenheit. War ihr geliebter Vater in Wahrheit ein Verräter? Und sie eine Kindsmörderin?“ (Steidl) Deutsche Textpassagen: Friedhelm Ptok. Moderation: Bernhard Robben. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

21 Uhr – Collegium Hungaricum Lesung. „Binyavanga Wainaina aus seinem Werk“. Deutsche Textpassagen: Sven Philipp. Moderation: Marie Luise Knott. Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin-Mitte.

Samstag, 19. September 2009

13 Uhr – Trattoria a’ Muntagnola Lesung & Gespräch. Gianni Palagonia – „Il Silenzio - Das große Schweigen. Ein Anti-Mafia-Polizist erzählt“. „Blutige Schießereien auf den Straßen sind zwar selten geworden, doch die Geschäfte der Mafia gedeihen wie nie zuvor: erschreckend leise und diskret. So die Erfahrung von Gianni Palagonia, der als Polizist seit über zehn Jahren an Ermittlungen gegen die organisierte Kriminalität in Italien beteiligt ist. Er erzählt packend und ungeschönt vom Kampf gegen vermeintliche Saubermänner, von Opfern, die man einfach vergisst, der hilflosen Justiz und einer korrumpierten Gesellschaft, die die Mafia insgeheim um ihr leicht verdientes Geld beneidet.“ (Heyne) Der Autor im Gespräch mit Luigi Cornaglia. Eintritt frei. Fuggerstraße 27, 10777 Berlin-Schöneberg.

18 Uhr – Seitenbühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung & Musik. Colum McCann – „Die große Welt“. „1974: Am Morgen eines schönen Augustsommertags starren die Passanten in Lower Manhattan ungläubig zu den Twin Towers hinauf. Fast einen halben Kilometer über ihnen läuft, springt und tanzt ein Hochseilartist – ein schwebender Moment von absoluter Freiheit und künstlerischem Triumph in einer Stadt des ewigen Überlebenskampfes. Seine Magie lässt unten auf den Straßen in den gewöhnlichen Existenzen das Besondere hervortreten. Etwa in Corrigan, dem verrückten, aufopferungsvollen Iren, der sein Leben den Straßenhuren in der Bronx widmet. Er hat in seinem Kleinbus vor dem Zentralgericht am World Trade Center übernachtet, um zweien seiner Schutzbefohlenen bei einem Anklageerhebungstermin beizustehen: Tillie, die schon mit achtunddreißig Großmutter ist, und ihrer schönen Tochter Jazzlyn. Doch Corrigan weiß nicht, dass dieser Tag, der so großzügig Freiheit schenkt, auch den Tod bringen und damit das Leben zahlreicher Menschen verändern wird, die ihm und den beiden Frauen in seiner Obhut nahe stehen …“ (Rowohlt) Deutsche Textpassagen: Frank Arnold. Musik: Joe Hurley. Moderation: Bernhard Robben. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

18 Uhr – Oberes Foyer, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Rolf Hosfeld – „Die Geister, die er rief. Eine neue Karl-Marx-Biografie“. „Ein Gespenst geht um in Europa: 20 Jahre nach Ende des Kommunismus und mitten in der Krise des Kapitalismus sind die Ideen des Karl Marx – zumindest in Teilen – wieder en vogue. Man beruft sich gerne auf den großen Alten aus Trier – allerdings meist, ohne ihn oder gar sein Werk zu kennen.“ (Piper) Moderation: Hans Christoph Buch. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.

18 Uhr – Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele Lesung. Siegfried Lenz – „Schweigeminute“. „Ein warmer Sommer an der Ostsee vor vielen Jahren. Benny Goodmann und Ray Charles sind noch en vogue, in den Gassen spielt der Drehorgelmann, man bezahlt in ‚Mark’, und wenn die Englischlehrerin vor die Oberprima tritt, stehen alle auf: ‚Good morning, Mrs. Petersen’. Wie es zu der Liebe zwischen Stella und Christian kam, wie die Leidenschaft sich an der Realität messen muss und wie dann mit einem Mal alles zu Ende ist – und doch auch nicht.“ (Hoffmann und Campe) In Anwesenheit des Autors liest Burghart Klaußner. Moderation: Volker Weidermann. Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Wilmersdorf.(ang/ber/mül)


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