WEIMAR (BLK) - Musik und Literatur aus dem Iran prägen das erste Festival „West Östlicher Diwan“ vom 6. bis 13. Oktober in Weimar. Das neue Fest der Klassikerstadt, das vom deutschen Außenministerium unterstützt wird, will Brücken bauen zwischen dem christlichen Europa und dem islamischen Kulturkreis. Der Festivalname sei eine Reverenz an Johann Wolfgang Goethe (1749-1832) und den persischen Nationaldichter Hafis (um 1325-1390), sagte der künstlerische Leiter Klaus Gallas am Mittwoch. Goethe hatte sich in seinem Werk „West-östlicher Divan“ mit dem Orient befasst und sich von der Hafis-Gedichtsammlung „Diwan“ inspirieren lassen. In Weimar erinnert seit dem Europäischen Kulturstadtjahr 1999 ein Denkmal an die Seelenverwandtschaft der beiden Nationaldichter.
Eröffnet wird das Fest am 6. Oktober mit Salar Aghili, einem jüngeren Sänger traditioneller iranischer Musik, und seinem Ensemble „Raz o Niyaz“. Der Autor Mahmud Doulatabadi lese aus seinem neuen Roman „Der Colonel“, der bisher nur auf Deutsch erschienen ist, sagte Gallas. Unter dem Motto „Dialog der Kulturen“ werden von dem in Berlin lebenden Komponisten und Religionswissenschaftler Mohsen Mirhmedi iranische Volksliedvariationen in westlicher Kompositionstechnik uraufgeführt. Die Schauspieler Annette Renneberger und Bernd Lange lesen an dem Abend aus Goethes „Suleika“. Es gibt Kunst und Kunsthandwerk aus dem Iran sowie eine Hafis-Ehrung am Denkmal. Im kommenden Jahr ist Marokko Länderschwerpunkt. (dpa/ber/mül)
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West-östlicher Diwan