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Janne Tellers neues Buch

Die Autorin gibt einen Einblick in das Erleben, Flüchtling zu sein

© Die Berliner Literaturkritik, 19.01.11

Von Elke Silberer

AACHEN (BLK) - Selten hat ein Jugendbuch so sehr die Gemüter erregt wie Janne Tellers „Nichts. Was im Leben wichtig ist“. Auf ihrer Lesereise stellt sie ihren Bestseller vor. Bereits am 7. März erscheint in Deutschland das neue Buch der Dänin „Krieg - Stell dir vor, er wäre hier.“ Darin erzählt sie die fiktive Geschichte einer deutschen Familie, die nach Krieg und Machtübernahme durch die Faschisten nach Ägypten flieht. Der 14-jährige Protagonist erzählt, wie es ist, ein Flüchtling zu sein, sagte Teller der Nachrichtenagentur dpa am Montagabend (17.1.) in Aachen.

Was erlebt der Junge?

Teller: „Er muss ins Flüchtlingslager, spricht die Sprache schlecht, kann keine Ausbildung machen. Er verliert die Kontrolle über sein Leben. Als Leser geht man durch die Geschichte in ein Leben, das viele Leute nicht kennen und sieht, wie das Flüchtlingsleben für ein Kind sein kann.“

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Teller: „Ich habe sie geschrieben, weil in Dänemark im Jahr 2001 eine sehr hasserfüllte Diskussion über Flüchtlinge begann. Die meisten Leute haben nicht verstanden, dass Flüchtlinge und Einwanderer nicht aus Spaß nach Dänemark kommen. Wie wäre es, selbst in einer solchen Situation zu sein? Der Leser muss es selbst erleben. Durch die Fiktion kann man ein Leben erleben, das man nicht selber lebt.“

Was ist ihr Hauptthema?

Teller: „Es geht am meisten um mitmenschliches Verständnis und besonders um Identität. Was passiert, wenn man sie aufgeben und in ein anderes Leben muss. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt und der andere: Wie können sich Menschen aus verschiedenen Kulturen verstehen. Wir sind so privilegiert in unserem Teil der Welt - vielleicht verstehen wir die Menschen nicht, die aus Kriegsgebieten zu uns kommen. Deshalb stelle ich die Frage: Was wäre wenn?“

Ist ihr Buch ein politisches Statement?

Teller: „Ich hatte keine politische Motivation, als ich das Buch geschrieben habe. Ich suchte nur ein zwischenmenschliches Verständnis. Ich will, dass der Leser besser versteht. Es geht mir um unsere eigene Menschlichkeit und um die Frage: Wie definieren wir heute Identität?“


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