STOCKHOLM (BLK) – Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an den französischen Schriftsteller Jean-Marie Gustave Le Clézio. Das teilte die Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch (8. Oktober 2008) in Stockholm mit.
Der Nobelpreis für Literatur wird seit 1901 – mit Unterbrechungen vor allem in den Weltkriegen – jedes Jahr vergeben. Nach dem testamentarischen Willen des schwedischen Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896) erhält derjenige den Preis, „der in der Literatur das Ausgezeichnetste in idealistischer Richtung hervorgebracht hat“. Es soll von sehr hohem literarischen Rang sein und dem Wohle der Menschheit dienen. Im vergangenen Jahr bekam die britische Schriftstellerin Doris Lessing den Nobelpreis.
Der von der Schwedischen Akademie vergebene Literaturnobelpreis ist inzwischen mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (eine Million Euro) dotiert. Er wird jeweils am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters, in Stockholm überreicht.
In den Jahren 1914, 1918, 1935 sowie von 1940 bis 1943 wurde kein Literaturnobelpreis vergeben. Vier Mal - 1904, 1917, 1966 und 1974 - mussten sich zwei Schriftsteller die Auszeichnung teilen. Zwei Autoren lehnten den Nobelpreis ab: 1958 musste der sowjetische Autor Boris Pasternak den Preis auf Druck seiner Regierung hin zurückweisen. Der Franzose Jean-Paul Sartre weigerte sich 1964, die Auszeichnung anzunehmen.
In den vergangenen zehn Jahren wurden mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet:
2007: Doris Lessing (England)
2006: Orhan Pamuk (Türkei)
2005: Harold Pinter (Großbritannien)
2004: Elfriede Jelinek (Österreich)
2003: John Marie Coetzee (Südafrika)
2002: Imre Kertész (Ungarn)
2001: Vidiadhar Surajprasad Naipaul (Trinidad/Großbritannien)
2000: Gao Xingjian (China/Frankreich)
1999: Günter Grass (Deutschland)
1998: José Saramago (Portugal)
1997: Dario Fo (Italien)
1996: Wislawa Szymborska (Polen)
(dpa/bah)