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Jeff Jarvis ermuntert Verlagsbranche zu Offenheit

New Yorker Journalismus-Professor spricht bei Verleger-Fachkonferenz der Buchmesse

© Die Berliner Literaturkritik, 05.10.10

FRANKFURT AM MAIN (BLK) -- Die Verlagsbranche sollte der zunehmenden Digitalisierung von Inhalten nach Ansicht von Jeff Jarvis gelassen und offen begegnen. „Als vor 500 Jahren das Buch erfunden wurde, erschreckten die Leute zu Tode. Ähnlich reagieren heute viele auf das Internet“, sagte der New Yorker Journalismus-Professor, Blogger und Autor am Dienstagabend bei einer Fachkonferenz der Buchmesse in Frankfurt.

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Verlage sollten sich auf ein neues Rollenverständnis einstellen: „Bücher haben künftig die Aufgabe, das Werkzeug zur Bildung von Gruppen und Gemeinschaften zu sein. Es geht nicht mehr darum, einfach ein passives Publikum zu erreichen“.

Das Vorrecht der Verlage auf Vertrieb, Kontrolle und Eigentum von Inhalten habe ausgedient. „Sie müssen stattdessen vielmehr moderieren, vermitteln, auswählen, Events organisieren, innovative Formate entwickeln – auch als Geschäftsmodell“, schlug Jarvis als Hauptredner der im Rahmen der Buchmesse stattfindenden Fachkonferenz „TOC - Tools Of Change for Publishing“ vor: „Online heißt immer auch Einladung zur Zusammenarbeit. Im Internet gibt es kein Anfang und kein Ende. Nichts ist perfekt, aber alles kann durch die Einbeziehung vieler besser werden.“

Das Teilen von Inhalten ist für den Journalismus-Professor ein Muss. „Wenn Rupert Murdoch behauptet, Google würde von den Verlagen stehlen, ist das absoluter Unsinn“, nahm Jarvis den Suchmaschinen-Giganten in Schutz: „Google ist nicht der Feind. Nur was gesucht werden kann, kann auch gefunden werden.“

Noch wertvoller für die Branche sei der „menschliche Link“. Persönliche Empfehlungen von Interessenten etwa über soziale Netzwerke seien sehr machtvoll, um Konsumenten Neues entdecken zu lassen. (mas)

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