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Jens-Buch „literarischer Vatermord“

Das umstrittene Buch von Tilman Jens über die Demenzerkrankung seines Vater ist für Margarete Mitscherlich „die verborgene Rache des Sohnes“

© Die Berliner Literaturkritik, 05.03.09

 

HAMBURG (BLK) - Die Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich (91) hat das umstrittene Buch von Tilman Jens über die Demenzerkrankung seines berühmten Vaters Walter Jens (85) als „literarischen Vatermord“ bezeichnet. „Das ist die verborgene Rache des Sohnes. Es zeigt einen Menschen, den er übermäßig idealisiert hat. Tilman Jens schreibt, wie sein Vater, er hat den gleichen Beruf ergriffen. Er konkurriert und rivalisiert mit seinem Vater“, sagte Mitscherlich dem 3sat-Magazin „Kulturzeit“ am Dienstag (03.03.) in Frankfurt. „Man hat das Gefühl, der Autor lässt auf eine ihm selbst unbewusste Weise seinen ambivalenten Gefühlen freien Lauf.“

Tilman Jens geht in seinem Buch „Demenz - Abschied von meinem Vater“ schonungslos mit der schweren Krankheit des Tübinger Rhetorik-Professors um. So beschreibt er unter anderem, wie sein einst so scharfsinniger und wortgewaltiger Vater gewindelt wird und in sein Babyfon stammelt. (dpa/jud)


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