STUTTGART (BLK) - Der amerikanische Bestsellerautor John Irving („Gottes Werk und Teufels Beitrag“) beginnt seine Bücher immer mit dem letzten Satz. „Ich brauche das Ende, um anfangen zu können“. Das sagte der 68-Jährige am Donnerstagabend (16.09.2010) bei einer Lesung und Aufzeichnung der SWR-Fernsehsendung „Literatur im Foyer“ im Stuttgarter Theaterhaus. „Wenn ich die Handlung erst einmal im Kopf habe, ist es wie bei einem Pferd mit Scheuklappen: Ich kann mich dann nur noch auf die Sprache konzentrieren und sie niederschreiben.“
Irving ist auf einer dreiwöchigen Lesereise durch Europa. „Ich komme sehr gerne nach Deutschland“, sagte er. „In Deutschland gibt es noch eine Lesekultur.“ Leider sei das Buch „kein essenzieller Teil“ der amerikanischen Kultur. „Das macht mich ein bisschen traurig. In meinem eigenen Land kriege ich keine so guten Fragen zu meinen Büchern gestellt wie in Deutschland oder den Niederlanden“, sagte Irving. (mas/dpa)