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Franzens neuer Roman

In „Freedom“ wird es um Ehe und Wettbewerb gehen

© Die Berliner Literaturkritik, 06.05.09

BERLIN (BLK) – Der Erzählton und die Figuren erinnern an „Die Korrekturen“. Der amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen hat am Dienstagabend in Berlin einen Auszug aus seinem mit Spannung erwarteten neuen Roman vorgestellt. Franzen, der gut Deutsch spricht, war zu Gast an der American Academy am Wannsee. Dort las er aus dem Buch mit dem Arbeitstitel „Freedom“, das 2010 erscheinen soll, und sprach mit Kritiker Wieland Freund über sein literarisches Schaffen.

„Es geht um eine Ehe, es geht um Wettbewerb“, sagte Franzen zum Inhalt des neuen Romans. Geschrieben sei es von jemandem, dem die Umwelt am Herzen liege. Das erste Kapitel, das in Kürze im „New Yorker“ veröffentlicht wird, spielt wie Teile des Bestsellers „Die Korrekturen“ im Mittleren Westen der USA. Franzen seziert das Thema Familie und das Leben in Ramsey Hill, St. Paul (Minnesota). Das Kapitel umreißt etwa zwei Jahrzehnte und endet zur Zeit der „nationalen Tragödie“, den Terroranschlägen vom 11. September 2001.

Es geht um eine Ehe, es geht um Wettbewerb.

Franzen meint, dass Literatur das Geschehen nicht verarbeitet, sondern sogar vorausgesehen hat. „Schriftsteller folgen nicht etwas, sie führen.“ Auch ein „traumatischer“ Sommer, den Franzen in Washington verbracht hat, hat das neue Buch beeinflusst. Die Figuren Patty und Walter sind von einer Zufallsbekanntschaft beziehungsweise einem Onkel inspiriert. „Ich habe die schreckliche Angewohnheit, Charaktere nach echten Menschen zu benennen“, sagte Franzen.

Der in New York lebende Amerikaner, der in Berlin und München Germanistik studiert hat, veröffentlichte bislang drei Romane. „Die Korrekturen“ wurden 2001 sein größter Erfolg und werden von Kritikern in einem Atemzug mit den „Buddenbrooks“ genannt. 2007 erschien seine Übersetzung von Frank Wedekinds Drama „Frühlings Erwachen“. Auch als Essayist ist Franzen bekannt. Momentan sei ein guter Zeitpunkt für amerikanische Literatur, sagte er. „Es kommen gerade tolle Sachen heraus“. Ein Beispiel ist für ihn „The Privileges“ von Jonathan Dee. (dpa/mel)


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