BERLIN (BLK) – Die „SZ“ lobt Juri Andruchowytschs facettenreiche Autobiografie „Geheimnis. Sieben Tage mit Egon Alt“. Die „FAZ“ hält Marleen Stoessels Abhandlung über den Humor zwar für unterhaltsam, aber nicht für jeden empfehlenswert. Außerdem in der Presseschau: „Cómo hablar de los libros que no se han leído“ von Pierre Bayard, Christopher Kloebles Debüt „Unter Einzelgängern“ sowie das Begleitbuch zur ARD-Serie „Das Sudetenland, Ostpreußen und die verlorene Heimat“.
„Süddeutsche Zeitung“
Die „SZ“ rezensiert das Buch „Geheimnis. Sieben Tage mit Egon Alt“ von Juri Andruchowytsch. Der ukrainische Autor gilt als Symbolfigur des neuen, aufbrechenden Osteuropa. Es handelt sich um die Autobiografie, in der der Schriftsteller reale und fiktionale Elemente vermischt. Auf diese Weise, lobt der Rezensent, füge Andruchowytsch seiner Biografie immer neue Facetten hinzu.
Die „SZ“ bespricht das Sachbuch „Damals in Ostpreußen“ von Andreas Kossert. Es handelt sich um das Begleitbuch der ARD-Serie „Das Sudetenland, Ostpreußen und die verlorene Heimat“. Der Schwerpunkt des Buches liegt auf dem 20. Jahrhundert, dem Nationalsozialismus, dem Krieg, der Vertreibung und dem Untergang. Obgleich „Damals in Ostpreußen“ ein gelungenes Buch sei, könne man es sich sparen, wenn man Kosserts erstes und umfangreicheres Ostpreußenbuch kenne, meint der Rezensent.
Die „SZ“ rezensiert den Roman „Unter Einzelgängern“ von Christopher Kloeble. Es handelt sich um das Debüt des Absolventen des Deutschen Literaturinstituts Leipzig. Eine Montage zweier, von Tragödien erschütterten Familiengeschichten. Das ausgesprochen spannungsarme Buch sei kühl kalkuliert und handwerklich zu arrangiert, kritisiert der Rezensent. Dem Roman merke man das gut Gemeinte auf beinahe jeder Seite an, sehr zu seinem Nachteil.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“
Die „FAZ“ rezensiert das Sachbuch „Lob des Lachens. Eine Schelmengeschichte des Humors“ von Marleen Stoessel. Die Autorin begibt sich in ihrem Buch auf einen Streifzug durch die Kulturgeschichte und zeigt Beispiele von Humor als auch Versuche, den Begriff zu verstehen. Den Rezensent störten jedoch die zahlreichen Zitate, die in den längeren Passagen des Buches überrepräsentiert seien. Die Gedanken Stoessels seien originell genug, dass sie auch ohne so viel fremdes Licht ein Lachen hervorzaubern können.
„El Periódico“
Die spanische Zeitung „El Periódico“ rezensiert das Buch „Cómo hablar de los libros que no se han leído“ („Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat“) von dem französischen Literaturprofessor und Psychoanalytiker Pierre Bayard. Der Autor möchte seine Leser zu einem unbefangeneren Umgang mit Literatur ermuntern und verdeutlichen, dass Lesen keine Pflicht sein sollte. Das Buch sei eine geistvolle und witzige Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Sinn und Zweck der Literatur, meint die Rezensentin. Sie stimmt dem Autor zu, dass Literatur Freude bereiten und unterhalten solle. (jud/dan)
Literaturangaben:
ANDRUCHOWYTSCH, JURI: Geheimnis. Sieben Tage mit Egon Alt. Aus dem Ukrainischen von Sabine Stöhr. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008. 387 S., 24,80 €.
BAYARD, PIERRE: Cómo hablar de los libros que no se han leído. Editorial Anagrama, Barcelona 2008. 200 S., 15 €.
KLOEBLE, CHRISTOPHER: Unter Einzelgängern. Roman. dtv premium, München 2008. 178 S., 14,90 €.
KOSSERT, ANDREAS: Damals in Ostpreußen. Der Untergang einer deutschen Provinz. DVA, München 2008. 255 S., 19,95 €.
STOESSEL, MARLEEN: Lob des Lachens. Eine Schelmengeschichte des Humors. Bibliothek der Lebenskunst. Insel Verlag, Frankfurt am Main 2008. 218 S., 15 €.
Andere Stimmen
Rezension im Original
Verlage
Presseschau vom 5. Dezember 2008
Internationale Presseschau vom 5. Dezember 2008