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Kein Horst-Schlämmer-Film? Hape Kerkeling in „Ein Mann, ein Fjord!“

Vorstellung des neuen Films in einem Kaufhaus im Berliner Bezirk Spandau

© Die Berliner Literaturkritik, 04.06.08

 

Von Catherine Simon

BERLIN (BLK) – So viel Wirbel haben die Verkäuferinnen im Kaufhaus des beschaulichen Berliner Bezirks Spandau wohl selten erlebt. Dutzende Fotografen und Kameraleute haben sich in der Cafeteria versammelt. Sie alle warten auf Komiker Hape Kerkeling (43). Mit verrutschtem Bart, zerzauster Perücke und Pferdegebiss meldet er sich nach einjähriger Kreativpause in seiner Paraderolle als kauziger Lokalreporter Horst Schlämmer zurück. Am Dienstagabend (3. Juni 2008) stellte er seinen neuen ZDF-Film „Ein Mann, ein Fjord!“ vor, für den er seit rund einer Woche wieder vor der Kamera steht.

Für die Verfilmung seines gleichnamigen Hörbuchs kehrt Kerkeling gleich in drei sehr unterschiedlichen Rollen auf die Fernsehbildschirme zurück. Neben Schlämmer spielt er die TV-Moderatorin Gisela sowie Schlagersängerin Uschi Blum. „Dieser Zwiespalt reibt mich auf, aber ich werde es durchstehen“, sagte Kerkeling ironisch. Regisseur des Films für den Mainzer Fernsehsender ist Kerkelings langjähriger Lebenspartner Angelo Colagrossi („Samba in Mettmann“). Zunächst behauptet Kerkeling, sie hätten sich vor den Dreharbeiten nicht gekannt. Später sagt er dann über ihre Zusammenarbeit: „Man muss Berufliches und Privates trennen können, sonst funktioniert das nicht.“

Bei 32 Grad Celsius hatte Kerkeling bereits seit acht Stunden vor der Kamera gestanden. Der Komiker ist ziemlich ausgelaugt, aber zufrieden: „Das ist der entscheidende Schritt, dass es jetzt ein Film wird. Dafür haben wir es geschrieben. Und was ich so sehe, wird schöner, als was ich mir in meinem Kopf ausgedacht habe.“ Es mache ihm nichts aus, dass er in diesem Film nicht die Hauptrolle spiele. „Ich genieße die kleinen Rollen und dass ich nicht immer im Mittelpunkt stehen muss“, sagte Kerkeling. Horst Schlämmer sei mehr so eine Art „Running Gag“, der immer mal wieder auftauche und die Handlung an der einen oder anderen Stelle voran bringe.

Es sei jedoch „kein Horst-Schlämmer-Film“ betonte Colagrossi. Und trotzdem wird der eigentliche Hauptdarsteller etwas vernachlässigt. Jürgen Tarrach spielt in der skurrilen Komödie den arbeitslosen Preisrätsel-Fan Norbert Krabbe aus Wanne-Eickel. Seine Frau Birgit (Anneke Kim Sarnau) und seine Tochter Ute (Olga von Luckwald) sind zunehmend genervt von den nutzlosen Gewinnen wie etwa einem Römertopf ohne Deckel, den sich Norbert im Kaufhaus abholt. Diese Szene wurde in Spandau gedreht. Doch dann gewinnt Norbert einen nach ihm benannten Fjord in den norwegischen Lofoten – samt lebenslangem Wohnrecht.

„Wir bieten die Normalität der Geschichte, in der Hape die glitzernden Punkte setzen kann“, sagte Tarrach. Es störe ihn nicht, dass Kerkeling der eigentliche Star ist. „Da bin ich ganz uneitel“, sagt er und lobt den Dialog-Witz des Drehbuchs. Es gebe einige regelrecht „magische, märchenhafte Elemente“, sagte Tarrach und verglich den Film gar mit dem „Sommernachtstraum“ des englischen Dramatikers William Shakespeare: „Meine Tochter verliebt sich in Lars, der relativ stark riecht. Das ist ein bisschen wie die Elfenkönigin Titania, die sich in einen Esel verliebt.“

Auch andere prominente Darsteller wie Matthias Brandt sind mit von der Partie. Er habe eigentlich nur mitgemacht, weil man ihm in Aussicht gestellt habe, dass er einen Elch reiten dürfe, sagte Brandt. „Kurz vor Drehbeginn hat man mir dann mitgeteilt, dass das nicht klappt“, erzählte der Schauspieler, „weil zwei Elche einen Herzinfarkt erlitten haben und mit Elchen daher im Moment ganz wenig geht.“ Die norwegische Schlagersängerin Wencke Myhre (61) gibt ebenfalls ein Gastspiel als Empfangsdame. Singen wird sie aber nicht, sagte der Regisseur.

Das Drehbuch stammt von Kerkeling, Colagrossi und Angelina Maccarone. Gedreht wird bis Mitte Juli 2008 in Wanne, Berlin und an Originalschauplätzen in Dänemark, Schweden und Norwegen. Der Ausstrahlungstermin ist noch offen.


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