NEW YORK (BLK) - Erfolg für US-Kultautor J.D. Salinger (90): In den Vereinigten Staaten darf der von einem schwedischen Autor verfasste Fortsetzungsroman seines Megahits „Der Fänger im Roggen“ nicht erscheinen. Das entschied Richterin Deborah Batts in einer vorläufigen Verfügung in New York. Offen blieb zunächst, ob es noch zu einem Hauptsache-Verfahren kommt.
Das Buch des schwedischen Autors Fredrik Colting „60 Years Later: Coming Through the Rye“ (60 Jahre später: Durch den Roggen gekommen) weise entscheidende Ähnlichkeiten mit dem Werk Salingers auf und sei deshalb ein Verstoß gegen dessen Urheberrechte, befand die Richterin laut „New York Times“ bereits am Mittwoch. Schon Mitte Juni hatte Batts ähnlich argumentiert, ihre endgültige Entscheidung aber noch aufgeschoben.
In Großbritannien ist Coltings Fortsetzungsroman bereits unter dem Autorenpseudonym J.D. California erschienen. Gegen die Veröffentlichung in den USA legte Salinger, der seit Jahrzehnten völlig zurückgezogen lebt, Beschwerde ein. Das Buch des Schweden sei „ein Betrug, schlicht und einfach“, hieß es in seiner Klage.
Hauptfigur in Salingers Original von 1951 ist der 17-jährige Holden Caulfield, ein junger Rebell, der nach New York ausreißt und gegen gesellschaftliche Schranken aufbegehrt. Colting stellt ihn nun als 76-Jährigen vor, der sich aus einem Altersheim absetzt, um durch New York City zu wandern. (rud/ber)