Von Leticia Witte
FRANKFURT (ODER) (BLK) - Mehr Platz und endlich ein besseres Klima: Künftig können die wertvollen Bestände des Kleist-Museums in Frankfurt (Oder) dank moderner Technik angemessen aufbewahrt werden. Handschriften sind damit nicht mehr gefährdet.
Das Museum versteht sich schon jetzt als ein Zentrum für Literatur. Doch die kostbaren Handschriften Heinrich von Kleists (1777-1811) und Erstausgaben sind bislang oft widrigen Bedingungen ausgesetzt. Irgendwann kam dann der Hilferuf: „Wenn wir nicht Abhilfe schaffen, sind die Bestände mittelfristig gefährdet“, sagte der Direktor des Kleist-Museums, Wolfgang de Bruyn, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. „Im Moment haben wir keine Klimatisierung.“
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Mit einem 5,4 Millionen Euro teuren Neubau soll alles besser werden - der erste Spatenstich ist für diesen Freitag (4.3.) pünktlich zur offiziellen Eröffnung des Kleist-Jahres anlässlich des 200. Todestags des Dichters geplant. Künftig werde es einen klimatisierten und gegen Oder-Hochwasser geschützten Spezialraum für das Archiv geben, erklärte de Bruyn. „Dort kommen die Kostbarkeiten rein.“
Das an der Oder gelegene Haus verfügt den Angaben zufolge mit seinen mehr als 34.000 Bestandseinheiten in Sammlungen und Bibliothek über die derzeit umfangreichste Dokumentation zu Kleist und seinem literaturgeschichtlichen Umfeld. Der Altbau bleibt bestehen, direkt daneben entsteht der Neubau nach den Plänen von Lehmann Architekten aus Offenburg.
Herzstück ist die neue Dauerausstellung, die das Wirken und Werk des Dichters in Szene setzt, wie de Bruyn sagte. Im Altbau werde auf 128 Quadratmetern eine Schau zu Kleists Leben, seiner Familie und seinem Umfeld gezeigt. Im Neubau soll zudem Platz für wechselnde Ausstellungen zu Schriftstellern und der Literatur der Region sein. Anfang 2013 soll die neue Dauerausstellung eröffnet werden.