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Kubitscheks Roman wird verfilmt

Das Werk „Im Fluss des Lebens“ flimmert demnächst auf unseren Bildschirmen

© Die Berliner Literaturkritik, 10.02.11

HAMBURG (BLK) - Ruth Maria Kubitschek stand am Straßenrand. Ein Auto nach dem anderen flitzte vorbei. Endlich eine Lücke, die Schauspielerin wollte die Straße überqueren. Prompt erfasste sie ein Wagen, sie knallte aufs Pflaster, und „mein erster Gedanke war: Nun spielt wahrscheinlich Christiane Hörbiger meine Rolle!“

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Heute kann die 79-Jährige darüber lachen: „Nichts gegen Frau Hörbiger, im Gegenteil, sie ist eine ganz wunderbare Schauspielerin. Aber diese Rolle in der Verfilmung meines Romans ‚Im Fluss des Lebens’ wollte ich nun mal unbedingt selber spielen.“ Das tat sie dann auch, leicht lädiert, mit vielen Schrammen und tapfer jeden Schmerz verbeißend. Schließlich hatte sie schon bei der Niederschrift des Romans immerzu sich selbst vor Augen gehabt.

„Im Fluss des Lebens“, in der ARD am Freitag (11.2.) um 20.15 Uhr zu sehen, erzählt von der erfolgreichen Schriftstellerin Agnes Berg, die gerade einen hohen Literaturpreis bekommen hat und vor dem internationalen Durchbruch steht. Da erschüttert eine private Katastrophe ihre Bilderbuch-Existenz: Tochter und Schwiegersohn sind tödlich verunglückt. Sie fliegt nach Mallorca, um sich um die beiden Kinder der Verstorbenen zu kümmern. Und erkennt Schritt um Schritt, wo jetzt ihre eigentliche Aufgabe liegt und, dass literarischer Weltruhm nicht alles ist.

Ein Hauch Autobiografie steckt darin: „Ich war 50, als auch ich begriff, dass man in seinem Leben die Prioritäten etwas anders setzen muss als bisher. Wer nur in seiner Karriere steckt, nimmt nicht mehr wahr, was sonst in der Welt geschieht.“ Dass zum Beispiel der Tod anderer, wie hier, für den Hinterbliebenen bei aller Trauer auch eine Chance ist, sich selbst zu ändern und die Welt etwas neu und anders zu sehen.

Wolf Gremm führte Regie, Mathias Klaschka schrieb das Buch. Nicht durchweg zur Zufriedenheit der Autorin. Gern hätte sie das Drehbuch selbst verfasst, hätte sich das auch zugetraut, „aber man ließ mich einfach nicht.“ Hier wie schon in den Verfilmungen ihrer früheren Bücher „Das Wunder der Liebe“ und „Der indische Ring“ fehlt ihr das metaphysische Moment: „Man belächelt mich deswegen, ich weiß. Ich meine aber dennoch, auf dem richtigen Dampfer zu sein, wenn ich an eine Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit glaube.“ In ihrer Darstellung der Agnes Berg hofft sie immerhin, davon ein wenig ihrem Stoff bewahrt zu haben.

Im übrigen schreibt sie mit Feuereifer an ihrem nächsten Roman, der unter dem Titel „Der Bruder meines Geliebten“ in diesem Sommer erscheinen soll. Nach Buddhismus und Hinduismus hat sie sich diesmal intensiv mit dem Islam beschäftigt. Wieder steht eine mögliche Verfilmung an, und Ruth Maria Kubitschek hofft: „Für diesen Stoff muss man sehr viel über den Islam wissen. Da wird man wohl kaum anders können, als mich zur Drehbucharbeit hinzuzuziehen.“ (swe/dpa)


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