HAMBURG (BLK) - Das Angebot an kulturellen Veranstaltungen in Deutschland boomt. Ob Open-Air-Festival oder „Lange Nacht der Museen“, Straßenfest oder Freizeitparkbesuch - die Bevölkerung erweist sich im Sommer 2011 als besonders kulturinteressiert. Hierbei erfahren vor allem unterhaltende und gesellige Angebote eine große Nachfrage. So erfreuen sich mit dem Kinoabend (43%), dem Besuch eines Gemeindefests (37%) oder einer Sportveranstaltung (31%) drei breitenkulturelle Attraktionen einer besonders hohen Beliebtheit. Unter den hochkulturellen Angeboten erweisen sich Theater und Museum als besonders interessant und begeistern immerhin jeden vierten Bundesbürger (jeweils 24%). Dagegen sind das Interesse an einer Ballettaufführung (5%), einem Opernbesuch (8%) oder einem Klassikkonzert (12%) eher nachgeordnet und rangieren beispielsweise deutlich hinter dem Besuch eines Jahrmarktes (25%), Rockkonzertes (26%) oder Musicals (27%). Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Repräsentativbefragung der Stiftung für Zukunftsfragen, eine Initiative von British American Tobacco, für die 2.000 Bürger ab 14 Jahren nach ihrem Interesse an Kulturveranstaltungen befragt wurden.
Im Zeitvergleich der letzten zwei Jahrzehnte gewinnen vor allem die breitenkulturellen Angebote wie Kino (plus 18 Prozentpunkte), Open-Air-Konzert (+11), Musical (+6), Rock-/Pop-Konzert (+5) oder Stadtfest (+3). Dagegen verlieren Oper und Ballett (jeweils minus 6 Prozentpunkte), Theater (-4) oder Klassikkonzert (-3) deutlich an Interessenten: Im Bereich der Hochkultur können sich einzig die Museen (+4) über steigende Besucherzahlen freuen.
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Der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Professor Dr. Ulrich Reinhardt, ist der Ansicht, dass die Deutschen sich nicht mehr vorrangig für traditionelle Kulturangebote zwischen italienischer Oper und griechischer Tragödie interessieren würden,sondern eher für breitenkulturelle Veranstaltungen, die Zerstreuung, Unterhaltung und Spaß bieten. „Mehr als an der Vermittlung von Inhalten ist der Großteil der Bürger am Event-Charakter interessiert, von dem er im Nachhinein viel(en) erzählen kann“, so Professor Reinhardt.
Die Ergebnisse im Detail finden Sie unter www.stiftungfuerzukunftfragen.de (ots/lku)