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Leben als Impressionist

Zwei spannende Bücher über die wichtigsten Akteure des Impressionismus

© Die Berliner Literaturkritik, 10.02.10

Von Klaus Hammer

1874 fand die erste Ausstellung der Impressionisten in Paris statt, und dann wurde der Impressionismus - trotz anfänglich heftiger Proteste - für die nächsten Jahrzehnte die beliebteste aller Kunstrichtungen. Der Hunger auf impressionistische Gemälde und Zeichnungen schien unersättlich, obwohl der Impressionismus doch eigentlich eine untergehende Welt verkörperte, eine prämoderne Welt, eine Welt der Vergnügungen und Lebensfreude, die sich aber fast jeder, wenn er nicht bitter arm war, leisten konnte.

Renoir und Monet, Sisley und Caillebotte, Degas und Pissarro waren sehr verschiedenartige Künstler und sahen die Welt auf ganz verschiedene Weise, nicht nur stilistisch, sondern auch moralisch: So besteht ein großer Unterschied zwischen Renoirs „Jeunes filles en fleur“ und der kühlen, realistischen Sicht, mit der Degas die Welt der arbeitenden Frauen, der Ballettänzerinen ebenso wie die der Büglerinnen, betrachtete.

Dennoch hatten alle diese Maler etwas gemeinsam. Es war das Gefühl, dass das städtische und dörfliche Leben – die Cafés und Parks, die Salons und Schlafzimmer, die Boulevards, der Strand und die Ufer der Seine – eine Vision des Gartens Eden werden könnte, eine Welt voller Blüte und Reife, das ungetrübte Bild einer heilen Welt. Diese Welt konnte man wohl ironisch betrachten, niemals aber verzweifelt. Und doch sind die Impressionisten auch von den politischen Prozessen überrascht worden und hatten darauf zu reagieren: Der Untergang des Dritten Kaiserreichs Napoleons III., die Belagerung von Paris durch die preußische Armee, der Aufstand der Pariser Kommune und die widerspruchsvolle Konstituierung der Dritten Republik sind auch für sie nicht ohne Folgen gewesen.

Der in Kanada geborene und in England lebende Autor Ross King hat seinen erfolgreichen erzählenden Sachbüchern („Das Wunder von Florenz“, „Michelangelo und die Fresken des Papstes“) nun ein neues hinzugefügt: „Zum Frühstück ins Freie. Manet, Monet und die Ursprünge der modernen Malerei“. Mehr als drei Jahrzehnte französischer Kultur- und Kunstgeschichte lässt er Revue passieren. Er beginnt 1863, als Ernest Meissonier in seiner Villa in Poissy sein Historienbild „Frankreichfeldzug 1814“ zu malen beginnt und sich dabei selbst als Modell für Napoleon auserkoren hat, und endet 1895 mit der von Antonin Mercié gemeißelten Statue Meissoniers, die für die Niederlage eines Künstlers steht, der sein unglückseliges Zusammentreffen mit der Nachwelt voller Ingrimm hinnehmen muss. Während Meissonier verbissen an seinem den Ruhm einer vergangenen Zeit beschwörenden Historienbild arbeitete, malte Édouard Manet zu gleicher Zeit im Pariser Stadtteil Batignolles an „Das Bad“ („Das Frühstück im Freien“), das zu einer ebenso packenden Vision der Moderne werden sollte wie Haussmanns Boulevards oder Lenoirs benzingetriebener Motor.

Zwischen diesen beiden künstlerischen Kontrahenten entfaltet sich nun ein ganzes Panorama unterschiedlicher Künstler und Kunstrichtungen: Von den Alten, Jacques-Louis David, Jean-Léon Gérome, Jean-Auguste-Dominique Ingres, Gustave Courbet, Eugène Delacroix und Théodore Géricault, bis zu den Jungen, Claude Monet, Berthe Morisot, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir und Edgar Degas. Mit einbegriffen sind die Vorbilder Botticelli, Raffael, Tizian, Frans Hals, Rembrandt, Jan Vermeer, Velazquez, aber auch Cézanne, dessen künstlerische Absichten sich als absolut konträr gegenüber dem empirischen Ideal der Impressionisten entwickeln sollten.

King erzählt Geschichte und Geschichten: Er führt eine Künstlergestalt ein, lässt um deren Biographie viele Geschichten ranken, berichtet über die Entstehungsgeschichte der Werke, ihre subjektiven wie objektiven Beweggründe, und bevor man sich so richtig mit diesem Künstler und seinem Werk vertraut machen konnte, ist er schon wieder bei der nächsten Künstlergestalt, die er simultan zur ersten in Beziehung setzt. Er zieht Längs- und Querschnitte durch die von ihm behandelten drei Jahrzehnte, lässt die Auffassungen der Klassizisten, Romantiker und Realisten mit denen der Impressionisten und deren Sympathisanten aufeinanderprallen, zeigt die Auseinandersetzungen über die 8 Impressionisten-Ausstellungen auf, die von 1874 bis1886 in Paris stattfanden, durchleuchtet die Kulturpolitik im Zweiten Kaiserreich und bezieht schließlich auch die Kunstauffassung des Kaisers Napoleon III. in die Diskussion mit ein. So reichert er den Stoff immer weiter an, es ist wie ein „work in progress“, der seine äußeren Koordinaten in den historischen Ereignissen findet, dem Glanz und dem Untergang des Kaiserreiches, dem Kriegs- und Revolutionsgeschehen von 1870/71 und dem politischen Gerangel um die Dritte Republik.

Kings Anliegen ist es nicht, eine möglichst umfangreiche und chronologisch geordnete „Kunstgeschichte“ zu präsentieren. Er unternimmt vielmehr den Versuch, Künstler-, Kunst-, Kultur-, Sozial- und Zeitgeschichte im Kontext der in dieser Zeit entstandenen Kunstwerke darzustellen. Das Zweite Kaiserreich Napoleons III. war eines der am stärksten von Prunk und Prahlerei geprägten Zeitalter der französischen Geschichte. Es war aber auch jene Epoche, in der in Europa der Gedanke der Moderne und der Glauben an den Fortschritt ihrem Höhepunkt in der Blüte des Maschinenzeitalters zustrebte. King analysiert die Inhalte dieser Moderne, ihre Sprache und Ausdrucksmöglichkeiten, ihre besonderen Merkmale, Erscheinungsformen und Erfahrungen. Immer wieder sucht er Antworten auf die Frage, was die großen sozialen und politischen Umwälzungen und Entwicklungen mit der Kunst ihrer Zeit verbindet, welche Kräfte die Künstler daraus geschöpft, aber auch, welche sie dadurch verloren haben. Wie in einem Geschichtswerk wertet und beurteilt er objektiv die Künstlergestalten und Kunstprozesse, aber wie ein Romanautor lässt er im personalen Erzählen seinen Figuren Raum, sich selbst darzustellen, ihre Kunst- und Weltauffassung mitzuteilen. Unterhaltung und Spannung, Information und Belehrung, aber auch unbeantwortete Fragen werden dem Leser in einem gemischten Angebotspaket übermittelt.

Während Meissonier, der wegen seiner kleinformatigen Genrebilder, bei denen er wie in seinen Historienbildern (vor allem Kriegsszenen aus den Zeiten Napoleons I. und Napoleons III.) auf dokumentarische Genauigkeit bedacht war, sich großer Wertschätzung erfreuen konnte, wurden bereits Manets erste Bilder wie „Der Absinthtrinker“ (1859) vom Salon zurückgewiesen. Trotz wiederholter Schwierigkeiten blieb aber Manet dem offiziellen Salon treu und stellte niemals gemeinsam mit den Impressionisten aus, obwohl er ihnen freundschaftlich verbunden war, sie entscheidend beeinflusste und selbst Anregungen von ihnen empfing. Seine frühen, von Tintoretto, Tizian und Velazquez beeinflussten Werke zeigen schon die Freude an klaren Farben, am lockeren Pinselstrich und an großen, dunklen Flächen. 1863 rief sein „Frühstück im Freien“, das vom Salon abgewiesen worden war und im „Salon des Refusés“ (Salon der Zurückgewiesenen) ausgestellt wurde, einen Sturm der Entrüstung hervor, der sich angesichts der im Salon gezeigten „Olympia“ (1863) nur noch steigerte. Die Bilder stießen nicht nur wegen ihrer Thematik auf Ablehnung, sondern auch wegen der revolutionären Flächigkeit der Darstellung, die betont wurde durch die Absetzung heller und dunkler Partien voneinander. Mit dem Bestreben, ein Bild in große Farbflächen zu gliedern, es von der perspektivischen Illusion in die Zweidimensionalität zurückzuholen, wurde Manet richtungweisend für die moderne Kunst. Er vermochte ein altbekanntes Thema aufzugreifen und ihm einen so natürlichen Glanz zu verleihen, dass es neu erfunden zu sein schien. Ein unbefangener Betrachter würde kaum vermuten, dass sich hinter dem „Frühstück im Grünen“ eine Komposition von Raffael und hinter der „Olympia“ ein Bild von Tizian verbirgt.

Ross King belegt nachdrücklich, dass Manet, obwohl dieser immer nur am Rande zu den Impressionisten gehörte und nie so wie diese jungen Künstler die Arbeit im Atelier zugunsten des Malens im Freien aufgegeben hatte, doch der eigentliche Begründer des Impressionismus ist. Er war der erste und Jahre hindurch auch der einzige, der für eine neue, junge Kunst kämpfte – eine Kunst, die aus der direkten Beobachtung der Natur und alltäglicher Szenen neue Anregungen und neue technische Ausdrucksmittel zu gewinnen suchte.

Aber auch darauf macht King aufmerksam: 1773, zehn Jahre nach dem ersten „Salon des Refugés“, wurde ein zweiter „Salon des Réfugés“ genehmigt. Manet ist noch immer der einzige Vertreter der Generation von 1863, der im Palais des Champs-Elysées Flagge zeigt. „Le Bon Bock“, das Porträt des Graveurs Emile Bellot, verlieh ihm nun ungewohntes Ansehen. Seine beunruhigend provokanten Bilder haben jetzt einem knuddeligen „bon homme“ mit einer Kappe aus Otternfell Platz gemacht. Noch 1863 angeklagt, das Bürgertum in Angst und Schrecken zu versetzen, schien Manet dieselben Leute ein Jahrzehnt später in der Art eines Meissonier oder Gérome zu bezaubern.

Im Unterschied zu den Schwierigkeiten, die Manet mit seinen Bildern in der Öffentlichkeit hatte, fanden die des jüngeren Monet anfänglich überschwängliches Lob. Regelmäßig reichte er seine Bilder im Salon ein, doch zunehmend wurde es auch für ihn schwieriger, dort auszustellen. „Das Frühstück im Freien“, das er nach der herben Kritik Courbets vernichtete, „Camille – Das grüne Kleid“, „Die Frauen im Garten“ und „Das Frühstück im Atelier“ sind fast die einzigen Bilder, auf denen er Menschen wiedergegeben hat. Er bevorzugte das weitaus neutralere Thema Landschaft. Der erstarrten, reglementierten Ateliermalerei stellte er das Instabile der Natur gegenüber, nicht nur in ihrer wechselvollen Bewegtheit, sondern, viel subtiler, auch in ihren Stimmungen und ihrer Atmosphäre. Sein Ziel war es, das Zittern des Lichts, das Flimmern des Wassers, die Durchsichtigkeit der Atmosphäre und das Glänzen des Laubwerks zu malen. Er wollte den Augenblick nicht als Übergang zu einem anderen Augenblick wiedergeben, sondern ihn fixieren, die Zeit festhalten. So ist die Landschaft nie dieselbe – am Morgen oder am Abend, im Herbst oder im Frühling. Monet wollte Sonne, Kälte, Wind und Nebel im Bild sichtbar machen. Das waren damals völlig neue Vorstellungen, die Entdeckungen gleichkamen.

Manet, Monet und auch Renoir – das sind für King die Pioniere der impressionistischen Malerei und damit der Malerei der Zukunft. Cézanne tritt dagegen in den Hintergrund, die Pointillisten oder Vincent van Gogh bleiben draußen. Nun gut, Cézanne hat den neuen Stil der Impressionisten nicht mitentwickelt, aber ihn doch eine kurze Wegstrecke begleitet, bevor er ihm ganz davongeeilt war. Und kein Maler hat sich so wenig wie van Gogh um impressionistische Glückseligkeit gekümmert, das war auch gut so, denn er hätte gar nicht die Veranlagung gehabt, sie zu genießen. Die Pointillisten, namentlich Seurat, die den Impressionismus als Vorherrschaft des Auges über den Verstand ansahen, wollten in ihren Werken wieder Ordnung, Struktur und System in das Chaos des „Sehens“ bringen. So glaubte Seurat, das Sehbild in seine kleinsten Teile zerlegen und eine objektive Seh-Grammatik konstruieren zu können. Also ist die Auswahl der Künstler, die Ross King getroffen hat, durchaus nachvollziehbar.

Auch die englische Autorin Sue Roe beschäftigt sich in ihrem Sachbuch „Das private Leben der Impressionisten“ mit dem gleichen Thema, spürt aber mehr den Lebens-, Leidens- und Liebesgeschichten der Künstler nach, als dass es ihr um eine panoramatische Darstellung der Epoche zu tun ist. Die 26 Jahre zwischen der ersten Begegnung der Impressionisten 1860 und der Präsentation ihrer Werke durch den Galeristen Paul Durand-Ruel in New York 1886, das sind für die Verfasserin „die eigentlichen Jahre des Impressionismus“.

Wie kamen die Impressionisten zusammen, was einte und trennte sie, wie schlugen sie sich durchs Leben, wer waren ihre Modelle, Geliebten und Ehefrauen, welchen Anteil hatten diese am Werk der Künstler, wie organisierten die Impressionisten ihre Ausstellungen, welche künstlerischen Ziele verfolgten sie? Die Schicksale der Künstler sind für einige Zeit eng miteinander verwoben, man lernt sich mehr oder weniger zufällig kennen, arbeitet miteinander, beeinflusst sich gegenseitig in den Beobachtungen wie Schöpfungen und trennt sich dann wieder bzw. geht seine eigenen Wege. Monet, Sohn eines erfolgreichen Geschäftsmannes, wächst in Le Havre auf, in Paris bei „Père“ Suisse lernt er Pissarro kennen, einen portugiesischen Juden, der auf der Karibikinsel St. Thomas geboren wurde und in Paris mit einer Landarbeitertochter eine Liaison einging. Zum Militärdienst nach Algerien eingezogen, verpasste Monet die Ankunft Cézannes im Atelier von Suisse. Der war wie Zola in Aix-en-Provence aufgewachsen – beide sahen sich schon früh als Außenseiter, Bohemiens und Genies. Cézanne folgte Zola nach Paris, wurde aber seine Schwermut nicht los. Nur kurze Zeit kehrte er nach Aix zurück, dann stand er 1862 schon wieder im Atelier von Suisse. Monet dagegen nahm nach einem kurzen Aufenthalt in Le Havre in Paris Unterricht bei Charles Gleyre. Zu dessen Studenten gehörte Renoir, der aus einer Pariser Arbeiterfamilie kam, aber auch Alfred Sisley, den die Eltern eigentlich für eine kaufmännische Laufbahn vorbestimmt hatten. Renoir, Sisley und Monet wurden sofort Freunde, außerdem gab es noch einen weiteren Studenten: Frédéric Bazille. Cézanne dagegen studierte 1862 immer noch bei Suisse, wo er Kontakt zu Pissarro hielt, der ihm dann im folgenden Jahr Monet, Renoir und Bazille vorstellte.

Die Biografie Manets wird von Sue Roe im Zusammenhang mit der Entstehungsgeschichte des skandalträchtigen „Frühstücks im Grünen“ dargestellt. Manets nächste Provokation war „Olympia“, die eine „beunruhigende Bedeutsamkeit“ ausstrahlte. Manet wollte Provokateur sein, war aber erstaunt, wenn seine Provokationen keinen Beifall fanden. Der bisher unbekannte Monet, der Manet mit Renoir, Bazille und Sisley bekannt machte, trat bald als Konkurrent Manets auf, der wiederum Degas in die Runde eingeführt hatte. All diese ungleichen und außergewöhnlichen Maler verbanden sich so allmählich zu einer Gruppe. Trotz aller Unterschiede einte sie der unbedingte Wille zum Erfolg.

Entwicklungsgeschichtlich ging der Impressionismus aus der Freilichtmalerei der Schule von Barbizon hervor. Impressionistische Tendenzen waren bereits vorher in Werken von Velazquez, F. Hals, Goya, W. Turner und J. Constable zu beobachten. Jedoch erst mit den Leistungen E. Manets und C. Monets und der sich ihnen anschließenden Maler wie C. Pissarro, A. Sisley, Berthe Morisot sowie dem Werk von A. Renoir und E. Degas entstand ein eigener Stil. Als Hinweis auf die Entstehung einer neuen Kunstrichtung wurde bereits Manets Bild „Frühstück im Freien“ (1863) verstanden, das, wie die meisten Werke der Impressionisten, zunächst auf heftige Kritik gestoßen war. Die Bezeichnung Impressionismus ging nicht erst auf das 1874 auf der ersten gemeinsamen Ausstellung gezeigte Bild Monets „Impression, soleil levant“ („Impression – Aufgehende Sonne“, 1872) zurück, sondern war schon seit Jahrzehnten für Bilder von Corot, Daubigny und sogar seit 1867 auch für die Werke Manets im Umlauf.

Der Tod von Delacroix im Jahre 1863, in dessen Werken die französische Romantik einen Höhepunkt erreicht hatte, markierte in mehrerlei Hinsicht das Ende dieser Epoche. Die Romantik hatte den Sieg der Farbe über die Zeichnung bedeutet und war von Ingres, der die klassizistische Tradition über die Jahrhundertmitte hinaus fortführte, erbittert bekämpft worden. Die Maler der sich nach 1835 bildenden Schule von Barbizon, zu denen C. Corot, T. Rousseau, C.F. Daubigny und zeitweise auch J.-F. Millet gehörten, waren mit ihren vor der Natur gemalten „intimen Landschaften“ schon Vorläufer der Impressionisten. G. Courbet, der von sozialrevolutionären Ideen geleitete Hauptvertreter des Realismus, war mit seiner Kunstauffassung auf den Widerstand von Akademien, Publikum und Kunstkritik gestoßen, die auch den sich mühsam durchsetzenden Impressionismus ablehnten. Dieser bot, bestimmt durch das Ziel, flüchtige Naturstimmungen festzuhalten, eine neuartige Behandlung von Licht- und Farbeindrücken, Perspektive und Bildausschnitt. Cézanne führte dann die von den Impressionisten eingeleitete Tendenz zur Flächigkeit des Bildes weiter und formte seine Motive aus in ihrer Helligkeit abgestuften Farbflächen. Seine Analyse der Bildstruktur war Voraussetzung für die Kunst des 20. Jahrhunderts. G. Seurat entwickelte die Technik des Pointillismus, in der ihm sehr bald P. Signac folgte.

Trotz mancher Wiederholungen im Stofflichen ergänzen sich beide Bücher wunderbar miteinander. Der Außenperspektive wird die Innenperspektive hinzugefügt, nicht nur die Lebensgeschichten, sondern auch die Bilder sind gründlich angesehen worden, und die Erkenntnis, dass über eine Halbvergangenheit schwerer zu schreiben sei als über eine volle, die uns eine abgeschlossene und verflossene Welt bedeutet, scheint hier gründlich widerlegt zu sein.

 

Literaturangaben:

KING, ROSS: Zum Frühstück ins Freie. Manet, Monet und die Ursprünge der modernen Malerei. Aus dem Englischen von Stefanie Kremer. Albrecht Knaus Verlag, München 2007. 544 S., 24,95 €.

Weblink:

Albrecht Knaus Verlag

 

 

 

 

 

 

ROE, SUE: Das private Leben der Impressionisten. Aus dem Englischen von Dominik Fehrmann. Parthas Verlag, Berlin 2007. 448 Seiten.19,80 €.

Weblink:

Parthas Verlag

 

 

 


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