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Leiche Aitmatows mit Sondermaschine aus Nürnberg abgeholt

Bei einem Staatsbegräbnis können die Menschen Abschied von ihrem Nationalschriftsteller nehmen

© Die Berliner Literaturkritik, 13.06.08

 

NÜRNBERG / BISCHKEK (BLK) – Die Leiche des in Nürnberg gestorbenen Schriftstellers Tschingis Aitmatow ist mit einer kirgisischen Sondermaschine nach Bischkek übergeführt worden. Das berichtete Kirgisistans Nachrichtenagentur Aki-Press am Donnerstag (12. Juni 2008). Nach der Landung des Flugzeugs in der kirgisischen Hauptstadt wurde der Sarg in das Haus Aitmatows gebracht, wo seine Familie von ihm Abschied nahm. In Bischkek wurde für Samstag (14. Juni 2008) Staatstrauer angesetzt. Bei einem Staatsbegräbnis können die Menschen Abschied von ihrem Nationalschriftsteller nehmen.

Zwei Tage nach dem Tod des Schriftstellers würdigte auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) Aitmatow als „die Stimme Kirgistans in der Weltliteratur“. In einem Telegramm an die kirgisische Regierung nannte Steinmeier Aitmatow einen „großen“ Schriftsteller, der auch in Deutschland ein „großes und treues Publikum“ hatte. „In seinen Werken hat er soziale und politische Themen verarbeitet. Seine ganz besondere Gabe war es, sich über alle Grenzen und Kulturen hinweg in die Herzen seiner Leser zu schreiben“, hieß es in dem in Berlin veröffentlichten Schreiben.

Steinmeier erinnerte auch an die Verdienste Aitmatows im kirgisischen diplomatischen Dienst. Als Botschafter habe er wesentlich zur Verständigung zwischen Europa und Zentralasien beigetragen, teilte Steinmeier mit. „In der Europäischen Union genoss er überragendes Ansehen.“ Er werde „uns allen als Vertreter einer universellen und humanistischen Literatur in Erinnerung bleiben“. Aitmatow war am Dienstag im Alter von 79 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung in Nürnberg gestorben. Er soll in der nationalen Gedenkstätte Ata-Beit nahe Bischkek beigesetzt werden. (dpa/wip)


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