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„Leipzig liest“ im Stadtgebiet vom 11. bis 15. März 2009

© Die Berliner Literaturkritik, 27.02.09

Mittwoch, 11. März

Klinikum St.Georg Lesung. Berndt Gückel – „Seemanns Braut. Geschichten von Liebe und Seefahrt …“. 16 Uhr. Patientbibliothek, Haus 15, Delitzscher Straße 141, 04129 Leipzig.

Gutenbergschule Lesung. Wilhelm von Sternburg – „Joseph Roth. Eine Biographie“. „Joseph Roth – bekennender Ostjude mit Neigung zum Katholizismus, Pazifist und Einjährig-Freiwilliger im Ersten Weltkrieg, zeitweise engagierter Sozialist und bald Propagandist einer erneuerten Habsburgmonarchie, analytischer Journalist und Legendenerzähler des eigenen Lebens, weitherziger Moralist und begnadeter Polemiker: Kaum ein Schriftsteller des 20. Jahrhunderts war so widersprüchlich, kaum einer war so geschickt und souverän darin, seine Biographie und seine Haltung zur Welt ständig neu zu erfinden.“ (Kiepenheuer & Witsch) Moderation: Reinhold Joppich. 16 Uhr. Gutenbergplatz 8, 04103 Leipzig.

Bachstübl Lesung. Jörg Kaehler – „Auf Wiedersehen, mein Freund!“. „Mitte der achtziger Jahre übersiedelt der Schauspieler und Regisseur Peter Werz mit seiner kleinen Familie aus der DDR in die BRD. Im Westen lernen die Neuankömmlinge die Schönheit geschichtsträchtiger Orte kennen, aber auch Bürokratiedschungel und Theaterklüngel. Mit Schrecken muss der Theatermann erkennen, was er bereits geahnt hat: Auch hier gehört er nicht dazu. Während in der DDR nicht nur der Privatmann, sondern auch das Theater von der SED und ihren Spitzeln gegängelt wurde, hat sich im Westen der Wind gedreht: Interessant ist nicht mehr der ungewöhnliche Charakter in einer ungewöhnlichen Situation und einem außergewöhnlichen Umfeld, sondern man praktiziert ein Theater der Alltäglichkeit, der Verneinung, ja der Hoffnungslosigkeit.“ (Burg Verlag Rehau) 18 Uhr. Thomaskirchhof 12, 04109 Leipzig.

FHL-Club Lesung. „Lange Leipziger Kriminacht“. Es lesen Beate Baum aus „Häuserkampf“, Romy Foelck aus „Täubchenjagd“, Uwe Schimunek aus „13 kleine Thriller“ sowie Henner Kotte aus „Vivace“ und aus „Frederikes Höllenfahrt“. Moderation: Axel Thielmann. 8 / 7 €. 18 Uhr. Eichendorffstraße 14, 04277 Leipzig.

Café Telegraph Lesung. „Achtung, neue Texte!“. Es lesen Verena Roßbacher aus „Verlangen nach Drachen“, Martin Beyer aus „Alle Wasser laufen ins Meer“ und Sandra Trojan liest aus „um uns arm zu machen“. Moderation: Ulrike Almut Sandig. 19 Uhr. Dittrichring 18-20, 04109 Leipzig.

Stadtbibliothek Lesung. Julia Franck (Hrsg.) – „Grenzübergänge. Autoren aus Ost und West erinnern sich“. „Julia Franck, die achtjährig mit ihrer Familie die DDR verlassen hat, lädt zum zwanzigsten Jahrestag des Mauerfalls Autoren aus Ost und West ein, sich an die Grenze zu erinnern: Entstanden sind Geschichten, die an ehemalige Grenzorte erinnern, die von Angst und Wut erzählen, aber auch von Hoffnung und dem Triumph, diese Grenze überwinden zu können. Sie zeichnen ein Bild der konkreten Grenzorte, die heute vielfach nicht mehr sichtbar sind und sprechen von der Bedeutung des Eisernen Vorhangs als Hindernis, als Schwelle und als Verbindung zwischen Ost und West.“ (S. Fischer) Neben der Herausgeberin lesen aus der Anthologie Claudia Rusch und Uwe Kolbe. 19 Uhr. Oberlichtsaal, 2.Etage, Wilhelm-Leuschner-Platz 10/11, 04107 Leipzig.

Haus des Buches Lesung & Gespräch. „Literarische Welten. Lateinamerika“. Es liest Arturo Fontaine aus Chile. Übersetzung: Dr. Claudia Gatzemeier. Deutscher Textpassagen: Dr. Cornelia Sieber. Moderation: Prof. Dr. Alfonso de Toro, IAFSL. 20 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

Tatort Lesung. Sandra Dünschede – „Friesenrache“. „Maisernte in Nordfriesland. Urplötzlich kommt die Mähmaschine zum Stillstand. Zwischen ihren scharfen Messern hängt ein toter Mann: Kalli Carstensen. Unfall oder Mord? Für Kommissar Thamsen keine Frage, denn der Friese hatte viele Feinde im Dorf – jeder mit einem Motiv, aber nicht jeder mit einem Alibi.“ (Gmeiner Verlag) Eintritt frei. 20 Uhr. Käthe-Kollwitz-Straße 15, 04109 Leipzig.

Moritzbastei Lesung. Junot Díaz – „Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao“. „Eine Familie zwischen den Welten und zwischen den Zeiten: Junot Díaz erzählt von dem liebenswürdigen Nerd Oscar und seiner toughen Schwester Lola. Beide sind in New Jersey groß geworden, aber ihre Wurzeln liegen in der Karibik. Und dorthin verschlägt es sie immer wieder, wenn das Leben ihr mühsam zusammengekratztes Glück gerade wieder einmal wegwischt. Hier finden sie im Haus der Großtante Zuflucht – genauso wie ihre Mutter vor vielen Jahren, von deren düsterer Vergangenheit sie allerdings nichts ahnen. Dabei wirkt die Vergangenheit wie ein Fluch. In einem letzten, verzweifelten Akt riskiert Oscar eines Tages alles für sein Glück. Den Fluch zu bannen wird sein letztes Abenteuer.“ (S. Fischer) Auf Englisch. Deutsche Textpassagen: Jasmin Tabatabai. Moderation: Hans Jürgen Balmes. Eintritt frei. 20 Uhr. Veranstaltungstonne, Universitätsstraße 9, 04109 Leipzig.

Centraltheater Lesung & Musik. „Der Laut was zählt: Alle Stimmen“. Es lesen und rezitieren die sorbische Dichterin Róža Domašcyna, Herbert Grönemeyer, Jaap Blonk, David Moss und Valeri Scherstjanoi. Moderation: Michael Lentz. 13 / 9,50 €. 20 Uhr. Bosestraße 1, 04109 Leipzig.

Lehmanns Buchhandlung Lesung. „Von den Großen lernen und neue Herzblattgeschichten“. Es lesen Peter Lückemeier aus „Von den Großen lernen“ und Aleksandra Sitko. 20.15 Uhr. Grimmaische Straße 10, 04109 Leipzig.

Café Telegraph Lesung. Alexa Hennig von Lange – „Peace“. „Joshua ist ein Kind der frühen siebziger Jahre. Bereits im Alter von siebzehn hat er ein Leben hinter sich, das, milde ausgedrückt, weit abseits bürgerlicher Standards verlaufen ist. Seine Mutter hat eine Alternativkarriere erster Güte eingeschlagen: vom Hippie-Groupie zur radikalen Lesbe, vom Goa-Dropout zur fernsehsüchtigen Pazifistin. Sein Vater – oder der, den er lange dafür hielt – hat sich längst eine heimliche Zweitfamilie samt Aktienpaket zugelegt. Obendrein behauptet der LSD-Lieferant seiner Mutter plötzlich, sowieso sein Erzeuger zu sein. In dieser Situation hilft es nicht gerade, dass Joshuas Mutter in ihrer ideologischen Verwirrtheit beschließt, sich aus Solidarität zu den ehemaligen RAF-Häftlingen für den Rest ihres Lebens in Isolationshaft zu begeben – und zwar im Gästeklo. Als ihm dann auch noch seine erste Freundin gesteht, nichts von sexueller Treue zu halten, beginnt Joshua, das Geschlechterverhältnis neu zu sortieren ...“ (DuMont) Außerdem liest Susanne Heinrich aus „So, jetzt sind wir alle mal glücklich“. 21 Uhr. Dittrichring 18-20, 04109 Leipzig.

Skala Lesung. Matias Faldbakken – „Unfun“. „Im Mittelpunkt von ‚Unfun’ stehen Lucy, afrikanisch-skandinavische Anarchistin, und ihr Ex-Mann Slaktus, Fitnessfanatiker und Gewaltintellektueller. Zusammen mit ihren hyperaktiven Zwillingssöhnen – deren ätzendes Lachen jede Moral untergräbt –, ist die einstige Familie in ein neues Projekt von Slaktus eingebunden: der Entwicklung des Online-Slasher-Games Deathbox. Dieses ist nicht nur von Horrorfilmen aus den 70er Jahren inspiriert, sondern auch von Joseph Conrads Klassiker ‚Herz der Finsternis’. Das Spiel bildet den Hintergrund für ein groteskes Familiendrama. Lucy ist Opfer und Heldin zugleich, und sie hat nichts mehr zu verlieren.“ (Blumenbar Verlag) Eintritt frei. 22 Uhr. Gottschedstraße 16, 04109 Leipzig.

Oper Lesung & Musik. „Markus Lüpertz, Heinrich Steinfest und Freunde“. Es liest Heinrich Steinfest aus „Totengräber“. Musik: Wolfgang Lackerschmidt vertont Gedichte von Markus Lüpertz. Außerdem Jam & Poetry Session mit der Band „TTT“. Moderation: G.H. Holländer. Einführung: Markus Lüpertz. 22 Uhr. Kellertheater, Augustusplatz 12, 04109 Leipzig.

Alte Handelsbörse Lesung. „Der historische Malerweg“. Junge Leipziger Schauspieler lesen Texte von C.D. Friedrich, H.C. Andersen und W.L. Götzinger. 22.30 Uhr. Naschmarkt 1, 04109 Leipzig.

Donnerstag, 12. März

Agentur für Arbeit Buchvorstellung. Martin Straub (Hrsg.) – „Jena – ein heller Punkt in meinem Lebenslauf“. „Es erinnert ein wenig an die ‚Zirkel schreibender Arbeiter’, die es in der DDR fast in jedem Großbetrieb gegeben hat. Die ‚Jenaer Sprachverwender’ sind allerdings Zirkel schreibender Arbeitsloser und Hartz-IV-Empfänger, die unter dem Dach des Hilfe & Selbsthilfe-Vereins MobB (Menschen ohne bezahlte Beschäftigung) seit 2006 aktiv sind. Ein Jahr lang haben sie in einer Schreibwerkstatt gearbeitet – angeleitet von der Schriftstellerin Kathrin Groß-Striffler und unterstützt u.a. vom Wohnungsunternehmen jenawohnen und dem Lesezeichen e.V. Entstanden sind nicht nur Texte über die Arbeitslosigkeit oder den Alltag eines Lebens mit Hartz IV. Gedanken zur Schönheit der Natur, zur Heimat, über die Liebe, die Freundschaft, über Kindheitserinnerungen, aber auch über demokratische Mitbestimmung – und nicht zuletzt über Menschlichkeit in einer Welt, wo diese fraglich geworden ist, finden ihren Ausdruck.“ (Glaux Verlag) 11 Uhr. Georg-Schumann-Straße 150, 04159 Leipzig.

Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Buchvorstellung. Mike Schmeitzner – „Doppelt verfolgt. Das widerständige Leben des Arno Wend“. „Seine sozialdemokratische Überzeugung hat den Lebenslauf des 1906 in Dresden geborenen Arno Wend wesentlich bestimmt: Von den Nationalsozialisten verfolgt und verhaftet, überlebte er das ‚Dritte Reich’, kam zurück nach Dresden und wurde dort 1945 einer der führenden Köpfe der Sachsen-SPD. 1948 dann die zweite Verfolgung: Ein sowjetisches Tribunal verurteilte ihn zu 25 Jahren Haft, davon dass er sieben Jahre in Gefängnissen und Lagern, wurde begnadigt und siedelte in den Westen über. Arno Wend starb 1980 in Wiesbaden. Ein doppelt Verfolgter zu sein: Was bedeutet diese Erfahrung für die Opfer? Wie erlebte Wend die beiden unterschiedlichen totalitären Systeme? Der Historiker Mike Schmeitzner analysiert die wenig bekannte Biografie Arno Wends anhand unveröffentlichter und bislang unzugänglicher Dokumente unter anderem aus Moskauer Archiven. Arno Wends politische Haltung konnte weder durch KZ-Haft und NS-Sondergerichte noch durch Sowjetische Militärtribunale und GULag-Haft gebrochen werden.“ (vorwärts buch) 15 Uhr. Dittrichring 24, 04109 Leipzig.

Frauenbibliothek MONAliesA Lesung. Sonja Hilzinger – „Elisabeth Langgässer. Eine Biografie“. „Die Bedeutung Elisabeth Langgässers gründet heute weniger in ihrem Werk, sondern vielmehr in der Stellung, die sie im intellektuellen Milieu von der Weimarer Republik bis in die Nachkriegszeit hatte. Die Namen ihrer Freunde, Bekannten und Briefpartner sind ein Who’s Who der zeitgenössischen literarischen Szene: Als junge Frau war sie eingebunden in linkskatholische Kreise um die Frankfurter Rhein-Mainische Zeitung. In Berlin befreundete sie sich mit Alfred Kantorowicz, Peter Huchel, Ina Seidel und Emanuel Bin Gorion. Sie führte intensive Briefwechsel mit Kollegen innerhalb Deutschlands wie Wilhelm Lehmann und im Exil wie Waldemar Gurian, Werner Milch, Erich Fried und anderen. Nach dem Krieg nahm sie an Schriftstellerkongressen in Deutschland und Frankreich teil, begegnete Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, Paul Celan und Manès Sperber und traf erneut mit Anna Seghers und Alfred Döblin, Marie Luise Kaschnitz und Hermann Kasack zusammen.“ (Verlag für Berlin-Brandenburg) 4 €. 17 Uhr. Bernhard-Göring-Straße 152, 04277 Leipzig.

Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen Lesung & Gespräch. Manfred Bogisch – „Das Ende der DDR und die LDPD“. Moderation: Klaus Kinner. 18 Uhr. Harkortstraße 10, 04107 Leipzig.

Alte Nikolaischule Lesung. Shmuel Feiner – „Moses Mendelssohn. Ein jüdischer Denker in der Zeit der Aufklärung“. „Moses Mendelssohn (1729–1786) zählt zu den Ikonen deutsch-jüdischer Geschichte. Der israelische Historiker Shmuel Feiner beschreibt nicht nur den privaten und öffentlichen Werdegang Mendelssohns sowie dessen Aufstieg zu einem der führenden Philosophen seiner Zeit, sondern auch die Zerrissenheit eines Menschen, der als liberaler Vorkämpfer der Aufklärung wirkte und zugleich als Jude die religiösen Vorurteile zur Kenntnis nehmen musste, auf die er innerhalb wie außerhalb seiner Glaubensgemeinschaft stieß. Leben und Wirken weisen Mendelssohn als den ersten wirklichen jüdischen Aufklärer aus. Vor ihm hatte es keinen Denker gegeben, dessen geistige Entwicklung so eng mit den Dilemmata zeitgenössischer jüdischer Existenz verknüpft war – Konflikte, die aus der tief greifenden Umwälzung der europäischen Gesellschaft der Neuzeit herrührten. Und kein jüdischer Denker vor ihm hatte in vergleichbar konsequenter Weise die Achtung der Menschenwürde und die Wahrung der menschlichen Ansprüche auf Freiheit und Glück zu Leitprinzipien erhoben.“ (Vandenhoeck & Ruprecht) Moderation: Dan Diner. 18 Uhr. Nikolaikirchhof 2, 04109 Leipzig.

MDR Intendanz Lesung & Gespräch. Klaus Bednarz – „Ferne und Nähe“. Moderation: Uwe Naumann. 18 Uhr. Kantstraße 71-73, 04275 Leipzig.

Zeitgeschichtliches Forum Buchvorstellung. Cay Rademacher – „Drei Tage im September. Die letzte Fahrt der Athenia 1939“. „Sie war das letzte Schiff, das Europa im Frieden verließ - und das erste, das im Zweiten Weltkrieg von einem deutschen U-Boot versenkt wurde: Auf der Athenia waren 1.000 Passagiere auf dem Weg von Glasgow nach Montreal, darunter amerikanische Touristen, polnische und deutsche Juden, andere Verfolgte der Naziherrschaft und britische Geschäftsleute. Der Kommandant von U30 hielt das Schiff für einen Truppentransporter und schoss – 118 Passagiere ertranken.“ (mareverlag) 18 Uhr. Grimmaische Straße 6, 04109 Leipzig.

Deutsches Literaturinstitut Lesung. John Mateer – „EX-WHITE – Einmal weiß. Südafrikanische Gedichte“. Auf Englisch. Deutsche Textpassagen: Ludwig Roman Fleischer. Einführung: Josef Haslinger. 18 Uhr. Wächterstraße 34, 04107 Leipzig.

Haus des Buches Lesung. Karl Schlögel – „Terror und Traum. Moskau 1937“. „Moskau 1937: Die sowjetische Metropole auf dem Höhepunkt der stalinistischen Diktatur. In einem Orkan der Gewalt geht eine Gesellschaft vollständig zugrunde. Karl Schlögel rekonstruiert Monat für Monat, wie sich der Terror eines Notstandsregimes zum ‚Großen Terror’ steigerte, dem binnen eines Jahres anderthalb Millionen Menschen zum Opfer fielen. Doch damit ist noch nicht die ganze Geschichte erzählt: Im Schatten des Terrors will das Regime um Stalin eine neue Gesellschaft aufbauen. Gestützt auf zahllose Dokumente, vergegenwärtigt Schlögel in seinem historischen Meisterwerk eine Zeit, in der Terror und Traum fließend ineinander übergingen.“ (Hanser) Moderation: Jens Bisky und Jens Reich. 18 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

Bibliotheca Albertina Lesung. Frederick Taylor – „Die Mauer. 13. August 1961 bis 9. November 1989“. „Beinahe dreißig Jahre stand die Mauer – sie spaltete ein Land, sie zerriss Familien, viele starben beim Versuch, sie zu überwinden. Frederick Taylor erzählt die Geschichte dieses Bauwerks, das nicht nur ein Symbol für den verlorenen Krieg und die daraus hervorgegangene Teilung Deutschlands, sondern auch ein Fanal der Unmenschlichkeit war. Ein eindringliches Buch über die Zeit des Kalten Kriegs und darüber, was der Eiserne Vorhang für das Leben der Menschen bedeutet hat.“ (Siedler) 18 Uhr. Vortragssaal, Beethovenstraße 6, 04107 Leipzig.

Buchhandlung Ludwig Buchvorstellung. Jürgen Roth – „Mafialand Deutschland“. „Seit den Morden von Duisburg ist die kalabresische ’Ndrangheta in Deutschland in der Öffentlichkeit bekannt. Was als Fehde verfeindeter Clans dargestellt wird, ist in Wahrheit nur ein ‚Betriebsunfall’ bei der Unterwanderung Deutschlands durch Mafiaorganisationen – egal ob durch italienische oder russische Clans. Denn es geht längst nicht mehr nur um Schutzgelderpressung, Prostitution oder Drogenhandel, sondern um Macht und Einfluss auf politische und wirtschaftliche Entscheidungen, die man sich durch milliardenschwere Investitionen erkauft. Williger Türöffner beim Eintritt in die ehrenwerte deutsche Gesellschaft spielt eine illustre Seilschaft aus Politik, Wirtschaft und Justiz, die auf beiden Augen blind ist – solange die Kasse stimmt.“ (Eichborn) Moderation: Karl Nolle. Eintritt frei. 18 Uhr. Querbahnsteig, Preußischer Wartesaal, Hauptbahnhof, Willy-Brandt-Platz 5, 04109 Leipzig.

Klinikum St. Georg Lesung. Caroline Beil – „Heute geht’s schon wieder besser. Der lange Abschied von meinem Vater“. 18 Uhr. Foyer, Patientenbibliothek, Haus 15, Delitzscher Straße 141, 04129 Leipzig.

Polnisches Institut Lesung & Gespräch. „Balaton: Ein Ort deutsch-deutscher Erinnerung“. Es lesen Nagy, Éva Karádi, János Can Togay, Ingo Schulze und György Dalos. Moderation: Wilhelm Droste. 18 Uhr. Markt 10, 04109 Leipzig.

naTo Lesung. Robert Seethaler – „Die weiteren Aussichten“. „Robert Seethaler erzählt in seinem Roman vom Glück am Rande der Landstraße. Inmitten der Provinzleere, am Rande einer kaum frequentierten Landstraße, führt Herbert Szevko gemeinsam mit seiner resoluten Mutter und unter Beobachtung des kleinen Zierfisches Georg eine alte Tankstelle. Eines Tages taucht im Hitzeflimmern der Straße eine lebenshungrige junge Frau auf. Sie heißt Hilde, spricht wenig, hat eine Stelle als Putzfrau im dörflichen Hallenbad und lächelt sich in Herberts Herz. Das Leben auf der Tankstelle und der dörfliche Alltag geraten aus den Fugen. Herbert bricht von zu Hause auf, stürzt sich als Nichtschwimmer vom Fünfmeterbrett und dann hinein in einen verrückten Wirbel aus Stolz, Verzweiflung und etwas ihm bisher völlig Unbekanntem: Liebe.“ (Kein & Aber) 18.30 Uhr. Karl-Liebknecht-Straße 46, 04275 Leipzig.

Alte Nikolaischule Lesung. Rosine De Dijn – „Das Schicksalsschiff. Rio de Janeiro – Lissabon – New York 1942“. „Rosine De Dijn erzählt die abenteuerliche Geschichte des portugiesischen Luxusdampfers Serpa Pinto und führt uns die Abgründe und Absurditäten des Zweiten Weltkriegs vor Augen. Die Serpa Pinto brachte im Frühling 1942 in Brasilien lebende deutsche Nationalsozialisten, die für ‚Führer’ und Vaterland kämpfen wollten, zurück nach Europa. Gleichzeitig wurde das Schiff für jüdische Flüchtlinge zur letzten Rettung.“ (DVA) 19 Uhr. Nikolaikirchhof 2, 04109 Leipzig.

Landgericht Lesung. Oliver Bottini – „Jäger in der Nacht“. „Nichts verbindet Nadine, die reiche, gelangweilte Studentin aus Freiburg, und Eddie, den einzelgängerischen, gewalttätigen Fünfzehnjährigen aus einem Dorf am Rhein miteinander. Bis auf eines: Beide sind innerhalb weniger Tage spurlos verschwunden. Louise Bonì und ihre Ermittlerkollegen glauben nicht an einen Zufall. Als Eddies Leiche gefunden wird und kurz darauf ein gutsituierter, allseits respektierter Familienvater einem grausamen Mord zum Opfer fällt, wird zur Gewissheit, was anfangs nur eine dunkle Ahnung war: Die Hintergründe dieses Falles sind grauenhafter, als Louise Bonì es sich vorzustellen imstande war. Menschenjäger sind unterwegs, und längst hat ein Wettlauf mit der Zeit begonnen ...“ (Scherz Verlag) Außerdem liest Sabine Thiesler aus „Die Totengräberin“. Moderation: Knut Elstermann. Eintritt frei. 19 Uhr. Harkortstraße 9, 04107 Leipzig.

Club Bertelsmann Lesung. Sabine Ebert – „Die Entscheidung der Hebamme“. „Magdeburg im Jahre 1179: Auf dem Hoftag wirft Kaiser Barbarossa Heinrich dem Löwen den Fehdehandschuh hin. Das bedeutet Krieg, und Christian und Marthe müssen jeden Tag damit rechnen, dass er auch ihr Dorf erreicht. Markgraf Otto von Meißen nimmt Christian als einen seiner Heerführer mit in den Kampf, während seine Frau Marthe eine andere Herausforderung zu bestehen hat: Otto hat nämlich für die Zeit des Kriegszuges seinem macht besessenen ältesten Sohn das Kommando über die Christiansdorfer Burg übertragen. Diesem sind Marthe und ihre besonderen Kräfte schon lange ein Dorn im Auge …“ (Knaur) 19 Uhr. Hainstraße 10, 04109 Leipzig.

Horns Erben Lesung. Andre Rudolph – „Titel Fluglärm über den Palästen unsrer Restinnerlichkeit ...“. 19 Uhr. Arndtstraße 33, 04275 Leipzig.

BStU Außenstelle Leipzig Lesung. Marina Leuschel – „Petschatnikowgasse 3“. „3. Oktober 1937, Wladiwostok: Der NKWD, die auf  Weisung Lenins entstandene geheimdienstlich tätige politische Polizei Tscheka, holt Konstantin Timofejewitsch Metjolkin ab. Für den Nachwuchswissenschaftler, Jahrgang 1905, an der Akademie der Wissenschaften der UdSSR beginnt eine grausame Odyssee durch Lager und Verbannungsorte. Jekaterina Michajlowna und die Kinder bleiben zurück in der Moskauer Petschatnikowgasse. Jahre des Hoffens und Bangens, der Not, Briefe bis 1954, eine Liebe, die sich gegen das Zugrunderichten wehrt. Die Briefe von Konstantin Timofejewitsch an Jekaterin Michajlowna lassen Marina Leuschel keine Ruhe. Sie recherchiert ... Es ist die Geschichte ihrer Großeltern.“ (Forum Verlag Leipzig) 19 Uhr. Dittrichring 24, 04109 Leipzig.

Neues Rathaus Buchvorstellung. Reinhard Höppner – „Wunder muss man ausprobieren. Der Weg zur deutschen Einheit“. „Aus eigener Erfahrung und mit ebenso unterhaltsamen wie symbolträchtigen Episoden veranschaulicht Höppner Geschichte der DDR und den Aufstand gegen die SED-Herrschaft im Herbst 1989. In jenen Monaten vom Fall der Mauer bis zum Tag der Einheit schwankten viele Bürger zwischen der Freude über die neugewonnene Freiheit und der Angst vor künftigen Veränderungen. Die Dynamik der Ereignisse setzte auch Politiker in Ost und West unter Druck. Aufrichtig zieht Höppner Bilanz: Was hätte auf dem Weg zur Einheit besser gelingen können? Oder ließ das Tempo der Veränderung tatsächlich keinen Raum für Alternativen? Eine aufschlussreiche und eindrucksvolle Darstellung von einem glaubwürdigen Zeitzeugen für all jene, die diese dramatischen Ereignisse nicht unmittelbar miterlebt haben.“ (Aufbau-Verlag) Moderation: Gernot Borriss. 19 Uhr. Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig.

Zoo Leipzig Lesung. Rita Pohle – „Die besten Entscheidungen sind die, die man trifft. Von der Klugheit der Ratten profitieren“. „Ratten sind kluge und clevere Tiere, die sich ihren oft widrigen Lebensumständen ständig anpassen müssen. Dazu benötigen sie ein untrügliches Gespür dafür, im richtigen Augenblick die richtige Entscheidung zu treffen. Doch was geschieht, wenn man vor großen Veränderungen steht und schnell handeln muss? Dann sind Entschlossenheit, Mut und Kreativität gefragt. In ihrer humorvollen und kurzweiligen Fabel zeigt Rita Pohle, wie man sich mit einer großen Portion Tatkraft und Entschlussfreude den kleinen und großen Veränderungen stellen kann.“ (Ariston α Verlag) 19 Uhr. Pfaffendorferstraße 29, 04105 Leipzig.

Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Buchvorstellung. Klaus Behling und Jan Eik – „Lautloser Terror. Kriminalität in der Stasi“. „Die heimliche Geliebte von Willy Brandt war ebenso im Ministerium für Staatssicherheit wie eine Dame, mit der Udo Lindenberg eine Liebesnacht in Ost-Berlin verbrachte. Die DDR gerierte sich immer als antifaschistischer Staat. Im Verborgenen nutzte die Stasi jedoch Möglichkeiten, mit der „braunen Vergangenheit“ Geschäfte zu machen. Auch vor dem Einsatz von Lebensborn-Kindern in der Spionage machte man nicht halt. Versteckte Terroristen, vertauschte Kinder, veruntreute Gelder – die Tragweite der Stasi-Verbrechen in fast vierzig Jahren DDR ist unerschöpflich. Viele reichen zurück bis in die Zeit des Nationalsozialismus oder beeinträchtigen das Leben Betroffener noch heute. Einige der Verantwortlichen konnten gefasst und verurteilt werden, andere bewahrte das Alter oder der Tod vor einer Strafe und wieder andere sind entweder unauffindbar oder durch machtvolle Freunde geschützt.“ (Militzke Verlag) 19 Uhr. Dittrichring 24, 04109 Leipzig.

Ringcafe Lesung & Gespräch. Bärbel Schäfer, Regina Albrecht, Eckhard Albrecht und Monika Schuck – „Das Glücksgeheimnis. Paare erzählen vom Gelingen ihrer Liebe“. „Trotz hoher Scheidungsraten, Rosenkriegen, Patchworkfamilien und Lebensabschnittspartnern - es gibt sie noch, die glückliche Beziehung. In diesem Buch erzählen langjährige Paare - prominente, nicht prominente, homo- ebenso wie heterosexuelle, kinderreiche und kinderlose - davon, wie sie ihr Zusammenleben so gestalten, dass Überdruss, Langeweile und Entfremdung keine Chance haben. Vom spannungsvollen Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben etwa berichten die Schauspielerpaare Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer sowie Sky und Mirja du Mont; eine Nonne erzählt von ihrer Beziehung zu Gott; ein Paar, das lange Zeit durch die Mauer getrennt war, schildert seinen Kampf um das Zusammensein.“ (Gustav Kiepenheuer Verlag) 7 / 5 €. Rossplatz 8-9, 04103 Leipzig.

Café Puschkin Lesung & Gespräch. Alban Nikolai Herbst – „Meere“. 19 Uhr. Karl-Liebknecht-Straße 74, 04275 Leipzig.

Stadtbad Lesung. Irene Ferchl (Hrsg.) – „Auf einem Badesteg. Schriftstellerinnen am See“. 19 Uhr. Eutritzscher Straße 21, 04105 Leipzig.

Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Lesung. Julia Schoch – „Mit der Geschwindigkeit des Sommers“. „Julia Schoch erzählt vom Untergang der DDR und dem Ende aller Träume mit der Erfüllung des Wunschs nach Freiheit. Vor allem die Frauen waren übermütig, ihre Gesichter leuchteten, und ihr Lachen hörte man die ganze Nacht hindurch. Als hätte ihnen nun der Lauf der Geschichte, die Auflösung unseres Staates, ein Argument für ein eigenes Leben gegeben. Meine Schwester aber, die in der Abgeschiedenheit der Kiefernwälder und des Stettiner Haffs von der Freiheit geträumt hatte, hatte noch nichts, das sich zu verlassen lohnte. Nur die Familie, den Ehemann. Aber sie blieb, traf sich wieder mit ihrem alten Liebhaber und gab sich fast schwärmerisch der verlockenden Vorstellung hin, dass in diesem anderen Staat ein anderer Lebenslauf für sie bereitgestanden hätte. Wäre ich aufmerksamer gewesen, hätte ich ihre verhängnisvolle Entscheidung vielleicht rückgängig machen können.“ (Piper) 19 Uhr. Dittrichring 24, 04109 Leipzig.

Schille. Theaterhaus des Evangelischen Schulzentrums Lesung. Fred Sellin – „Wenn der Vater mit dem Sohn“. „Fred Sellin und sein Sohn Robin lassen sich auf ein ganz besonderes Abenteuer ein: 1400 Kilometer wandern sie gemeinsam entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Robin war zwei, als die Mauer fiel, er hat als Junge schon Kuba und Dubai gesehen, wird bald zu Hause ausziehen und in Boston studieren; unsere Heimat aber kennt er kaum. So gehen Vater und Sohn im Sommer 2008 im bayerischen Hinterprex los. Sie entdecken Mentalitäten und Land­schaf­ten; sie erkunden das, was einmal Todesstreifen war und heute ein Wanderweg, das ‚Grüne Band’.“ (Piper) 19 Uhr. Otto-Schill-Straße 7, 04109 Leipzig.

Restaurant Lilienstein Lesung. Simone Regina Adams – „Nashornvögel“. 19 Uhr. Könneritzstraße 59, 04229 Leipzig.

Café Neubau/Paris Syndrom Lesung. Verena Roßbacher – „Verlangen nach Drachen“. „Am Anfang steht ein klassischer Konflikt: Der Erfinder und Vabanquespieler Roth hat wieder eine brillante Geschäftsidee in den Sand gesetzt und braucht eine neue Identität. Vor allem aber kann er sich nicht abfinden mit dem Freund seiner Tochter Klara, einem Gärtner, der auch noch vegetarisch lebt. Während Roth sich als Grün neu erfindet, erlebt Valentin Kron mit Klara eine Zeit des Glücks, der abrupte Ernüchterung folgt, als Klara das Interesse an ihm verliert und sich dem Cellisten Stanjic zuwendet. Stanjic, ein Großstadtcowboy, brütet über einer Schubert-Interpretation, betreibt nebenher einen Plattenladen und muss sich ebenfalls bald mit Klaras Wankelmütigkeit abfinden. Zu Klaras weiteren Erwählten und Verlassenen gehören der Steinesammler, Florist und Universalautodidakt Lenau und der Pianist für Bar und Orchester Wurlich. Alle frequentieren das Neugröschl, einige kennen sich persönlich, und alle treffen am Ende aufeinander – allerdings ohne Klara. Und alle faszinieren durch Eigensinn, ausgefallene Interessen und charakterliche Unausgewogenheiten.“ (Kiepenheuer & Witsch) 19 Uhr. GfZK-2, Karl-Tauchnitz-Straße 9-11, 04107 Leipzig.

Café Telegraph Lesung & Gespräch. Annemieke Hendriks – „Unheile Heimat“. „Zwanzig Jahre nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs bildet Europa noch lange keine Einheit. In ihrem Buch ‚Unheile Heimat’ porträtiert die niederländische Journalistin Annemieke Hendriks sechs multiethnische Familien. Unvoreingenommen und vertraut berichtet sie etwa von einem niederländisch-polnischen Paar in Niederschlesien oder einer österreichisch-slowenischen Großfamilie in Kärnten. Annemieke Hendriks hat mit ihnen gelebt und erfahren, wie sie in ihrem Alltag nationale Gegensätze überbrücken und historische Verletzungen überwinden. Ihre Geschichten machen Hoffnung für das Zusammenleben in Europa.“ (Edition Körber-Stiftung) Moderation: Ulla Lachauer. 19 Uhr. Dittrichring 18-20, 04109 Leipzig.

Krahmerladen Lesung. Ewald Oetzel – „Wie Sachsen Sachsen wurden“. 19 Uhr. Kupfergasse 2, 04109 Leipzig.

Vereinshaus Dresdner Straße Lesung. Eleonora Hummel – „Die Venus am Fenster“. 19 Uhr. Dresdner Straße 82, 04317 Leipzig.

Stadtgeschichtliches Museum Buchvorstellung. Michael von Soden – „Neue Textausgabe Richard Wagner“. Aus dem Band lesen Rüdiger Jacobs, Solveig Müller und Axel Dielmann. 19 Uhr. Neubau, Böttchergäßchen 3, 04109 Leipzig.

theater.FACT im Barthels Hof Lesung. Daniel Glattauer – „Alle sieben Wellen“. 19 Uhr. Hainstraße 1, 04109 Leipzig.

Stadtbibliothek Lesung. Kai Meyer – „Die Sturmkönige. Wunschkrieg“. „Tarik und die mysteriöse Sabatea haben Bagdad erreicht – und wurden getrennt. Sabatea, eine Gefangene in den seidenumwehten Gemächern des Kalifenpalastes, wird zum Spielball dunkler Intrigen. Tariks Versuch, sie zu befreien, scheitert. Er muss in den Gassen des Diebesviertels untertauchen, wo er auf die Spur des Stummen Kaufmanns stößt, der grauen Eminenz der persischen Unterwelt. Von ihm erhält er Hinweise auf den Dritten Wunsch, eine geheimnisumwitterte Macht, der sich die Dschinne in ihrem Krieg gegen die Menschheit bedienen wollen. Aber was ist der Dritte Wunsch? Die Fährte führt Tarik zu den höchsten Würdenträgern des Kalifats, wo man die Wunschmacht für ganz eigene Zwecke nutzen will. Alles steht auf dem Spiel – nicht nur das Leben der Menschen von Bagdad und Tariks große Liebe Sabatea, auch das Schicksal von Tariks Bruder Junis, der an der Seite der Sturmkönige und ihrer Anführerin Maryam einen verzweifelten Angriff gegen die Übermacht der Dschinne plant ...“ (Lübbe) 19 Uhr. Wilhelm-Leuschner-Platz 10 / 11, 04107 Leipzig.

Volkshaus Buchvorstellung. Joachim van der Linde – „Arbeiten für den Mindestlohn. Ein Gewerkschafter fährt um die Welt“. 19 Uhr. 5. Etage, Erich-Schilling-Saal, Karl-Liebknecht-Straße 30, 04107 Leipzig.

Zoo Leipzig Lesung. Rita Pohle – „Die besten Entscheidungen sind die, die man trifft“. 4 €. 19 Uhr. Neues Vogelhaus, Pfaffendorfer Straße 29, 04105 Leipzig.

naTo Lesung. Jakob Arjouni – „Der heilige Eddy“. „‚Der heilige Eddy’ handelt vom mysteriösen Verschwinden eines Berliner Großunternehmers und High-Society-Stars, von Klatschjournalisten, einer Stadt außer Rand und Band, einem Volkshelden wider Willen – und vom wunderbarsten Duft der Welt.“ (Diogenes) 19.30 Uhr. Karl-Liebknecht-Straße 46, 04275 Leipzig.

Apothekenmuseum Lesung. Angelika Klüssendorf – „Amateure“. „Amateure leben das Leben so, als ob es nur die Probe wäre. Sie machen Fehler, sie sind einfach nicht gut genug. In der Liebe scheitern sie schon, bevor sie überhaupt angefangen haben. Aber muss man wirklich ein Held sein, um dieses Leben zu bestehen?“ (S. Fischer) 19.30 Uhr. Thomaskirchhof 12, 04109 Leipzig.

Mediencampus Villa Ida Lesung. Petros Markaris – „Die Kinderfrau“. „Was in Istanbul geschah, ist nun viele Jahrzehnte her. Und doch findet die neunzigjährige Kinderfrau keine Ruhe – sie hat noch alte Rechnungen zu begleichen. Kommissar Charitos folgt ihren Spuren: Sie führen nach ‚Konstantinopel’, in eine Vergangenheit mit zwei Gesichtern – einem schönen und einem hässlichen.“ (Diogenes) 19.30 Uhr. Saal, Poetenweg 28, 04155 Leipzig.

Zoo Leipzig Lesung. Sibylle Knauss – „Eden“. „Am Anfang steht eine leidenschaftliche Liebe, als Mary und Louis Leakey aufbrechen, um in Ostafrika nach den Spuren unserer Vorfahren zu suchen. ‚Es war das Ende von allem. Die Erde war grau. Der Geruch von Asche lag in der Luft. Ein furchtbarer Geruch. Ein Geruch, der sagt: Lauf! Lauf! Lauf!’ Die Wesen, die vor diesem Vulkanausbruch fliehen, lebten vor Millionen von Jahren auf dem afrikanischen Kontinent. Etliche Zeitalter später findet Mary Leakey die Fußspuren dieser Urmenschen in der versteinerten Lava. Der Triumph über diesen Fund kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Leidenschaft zwischen ihr und Louis erkaltet ist.“ (Hoffmann und Campe) 19.30 Uhr. Kiwara Lodge, Pfaffendorfer Straße 29, 04105 Leipzig.

Universitätsbuchhandlung Leipzig & Schweitzer Buchvorstellung. Rebekka Reinhard – „Die Sinn-Diät“. „Das perfekte Leben – mit weniger geben wir uns nicht zufrieden. Schließlich haben wir alle Optionen, ob es um den Partner, den Job oder die richtige Weltanschauung geht. Doch was, wenn wir bei der unermüdlichen Suche nach dem Optimalen das Leben selbst einfach verpassen? Ein leidenschaftliches Plädoyer gegen den Un-Sinn des Perfektionismus.“ (Ludwig) 19.30 Uhr. Universitätsstraße 16, 04109 Leipzig.

Blüthner Klavierschule Lesung. Viola Roggenkamp – „Die Frau im Turm“. „Hamburg, 1999: Zehn Jahre nach der Wende macht sich Masia Bleiberg von Hamburg aus auf die Suche nach ihrem Vater in Ostdeutschland, einem jüdisch-kommunistischen Menschheitsträumer. In der Hoffnung, ihn in Dresden zu finden, begleitet sie August Kuhl, ihren einzigen Freund, der dort einen Film dreht über die Gräfin Cosel. Einst berühmte Mätresse von August dem Starken, mächtigste Frau an einem der glanzvollsten Höfe des 18. Jahrhunderts, wurde sie verstoßen, auf die Festung Stolpen verbannt und ausgesperrt aus der Welt bis zu ihrem Tod. In fünfzig Jahren Gefangenschaft wurde die schöne Dame des Hochadels zu einer Gelehrten, sie durchwanderte geistige Freiräume, die sie im Judentum fand – zu ihrer Zeit ein Skandal. Beide Frauengestalten, die hinter Mauern lebende Gräfin und die deutsch-jüdische Tochter, repräsentieren in Vergangenheit und Gegenwart Lebenszusammenhänge von Eingeschlossenheit und Ausgeschlossenheit.“ (S. Fischer) 20 Uhr. Hainstraße 10, 04109 Leipzig.

Sächsische Akademie der Wissenschaften Lesung. Reinhard Jirgl – „Die Stille“. „Einhundert Jahre aus der Geschichte zweier Familien und aus der Geschichte eines Landes: Reinhard Jirgls ‚Die Stille’ ist das monumentale Epos vom langen 20. Jahrhundert in Deutschland. Am Anfang steht ein Fotoalbum, die ältesten Bilder sind über achtzig Jahre alt: einhundert Fotografien zweier Familien, die eine aus Ostpreußen stammend, die andere aus der Niederlausitz. Zwei Weltkriege, Inflation, Flucht und Vertreibung haben diese beiden Familien über fünf politische Systeme hinweg, von der Kaiserzeit bis heute, überlebt. Den einhundert Fotografien folgend, erzählt Jirgl Geschichten von Verletzungen, Liebe und Verrat.“ (Hanser) 20 Uhr. Karl-Tauchnitz-Straße 1, 04107 Leipzig.

Museum für Musikinstrumente Lesung & Musik. Kerstin Hensel – „Im Spinnhaus“. „Traumversponnen und wirklichkeitsnah zugleich leben Generationen von Frauen in einem Spinnhaus und weben an einem großen Geschichten-Teppich, in dem auch die groben Fäden des 20. Jahrhunderts ihre hässlichen und gelegentlich auch höchst lächerlichen Spuren und gut zu erkennenden Muster hinterlassen haben.“ (Luchterhand) Musik: Frank Fröhlich an der Gitarre. 20 Uhr. Museen im Grassi, Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig.

Buchhandlung Hugendubel Lesung. Hera Lind – „Herzgesteuert“. „Juliane Hempel, 36 Jahre, verkauft Luxusimmobilien und ist Spitze auf ihrem Gebiet. Kaum ein Millionär, den sie nicht in ihrer Kartei hat, kaum eine Liegenschaft in Traumlage, die nicht durch ihre Vermittlung an einen solventen Kunden geraten wäre. Umso befremdlicher ist für sie die Begegnung mit einem Obdachlosen, der es sich auf ihrer Lieblingsparkbank – und schlimmer noch – in den leer stehenden Villen gemütlich macht. Je leidenschaftlicher Juliane versucht, sich diesen Mann vom Hals zu schaffen, umso häufiger begegnen sie sich. Sie rast vor Wut, er amüsiert sich. Erst als sie Georgs Vorgeschichte erfährt, ändert sich Julianes Einstellung. Die Vernunft sagt ihr, sich nicht auf ihn einzulassen, das Herz sagt etwas anderes. Als er eines Tages unschuldig im Gefängnis landet, muss Juliane sich entscheiden.“ (Diana Verlag) 20 Uhr. Petersstraße 12-14, 04109 Leipzig.

Peterskirche Lesung. Frank-Walter Steinmeier – „Unser Deutschland“. „Ein Senkrechtstarter – er war Chef im rot-grünen Kanzleramt und gehört zu den beliebtesten Politikern Deutschlands: Die Blitzkarriere Frank-Walter Steinmeiers bis hin zum Kanzlerkandidaten der SPD ruft allgemein Staunen und Bewunderung hervor. Wer ist dieser neue Hoffnungsträger, der Deutschland regieren möchte? Er selbst gibt Auskunft über seine Herkunft aus einer ostwestfälischen Handwerkerfamilie, seine politische Kinderstube – Willy Brandts Politik gewann ihn für die Sozialdemokratie –, seine Sicht von Gefährdungen und Chancen in der Gegenwart. Im Zentrum seiner politischen Vision stehen Fairness, Respekt und Gerechtigkeit als Grundlage der Gesellschaft.“ (C. Bertelsmann) 20 Uhr. Schletterstraße 5, 04107 Leipzig.

CineStar Lesung. Sarah Kuttner – „Mängelexemplar“. „Karo lebt schnell und flexibel. Sie ist das Musterexemplar unserer Zeit: intelligent, liebenswert und aggressiv, überdreht und traurig. Als sie ihren Job verliert, ein paar falsche Freunde aussortiert und mutig ihre feige Beziehung beendet, verliert sie auf einmal den Boden unter den Füßen. Plötzlich ist die Angst da.“ (S. Fischer) 20.30 Uhr. Petersstraße 44, 04109 Leipzig.

naTo Lesung. Dmitry Glukhovsky – „Metro 2033“. „Es ist das Jahr 2033. Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Moskau ist eine Geisterstadt, bevölkert von Mutanten und Ungeheuern. Die wenigen verbliebenen Menschen haben sich in das weit verzweigte U-Bahn-Netz der Hauptstadt zurückgezogen und dort die skurrilsten Gesellschaftsformen entwickelt. Sie leben unter ständiger Bedrohung der monströsen Wesen, die versuchen, von oben in die Metro einzudringen ... Dies ist die Geschichte des jungen Artjom, der sich auf eine abenteuerliche Reise durch das U-Bahn-Netz macht, auf der Suche nach einem geheimnisvollen Objekt, das die Menschheit vor der endgültigen Vernichtung bewahren soll.“ (Heyne) Auf Russisch. Deutsche Textpassagen: Robert Stadlober. 20.30 Uhr. Karl-Liebknecht-Straße 46, 04275 Leipzig.

Stadtbad Lesung. Elke Vesper – „Die Träume der Töchter“. „Die Familie Wolkenrath kommt 1920 von Dresden nach Hamburg. Die Mutter kauft von geerbten Goldstücken ein großes Haus, das zum Lebensmittelpunkt für die ganze Familie wird. Die Töchter Lysbeth und Stella feiern 1922 Doppelhochzeit. Doch beide werden ihr Glück nicht als Ehefrau und Mutter finden: Lysbeths Ehe wird bald geschieden. Mit Hilfe von Aaron, einem jungen Studenten, beginnt sie heimlich ein Medizinstudium. Stella geht mit ihrem Mann Jonny nach Afrika und verliebt sich in das Land und seine Bewohner. Doch Jonny ist nicht nur im Umgang mit den Schwarzen brutal, auch Stella behandelt er schlecht. Schließlich kehrt sie ohne ihn nach Hamburg zurück. In dem jungen englischen Dichter Anthony findet sie eine große Liebe. Gemeinsam meistern die beiden so unterschiedlichen Schwestern die Herausforderungen der Zeit – und bewahren ihr großes Geheimnis.“ (Krüger Verlag) 21 Uhr. Eutritzscher Straße 21, 04105 Leipzig.

Volkshaus Lesung. Martin Sonneborn – „Das Partei Buch“. „‚Als ‚Titanic’-Chefredakteur hat Martin Sonneborn im August 2004 Die Partei gegründet, um die Mauer wieder aufzubauen. Wenige Wochen später ergaben Forsa-Umfragen, dass 21 Prozent der Bundesbürger sich mit diesem Vorhaben identifizieren können. Heute hat Die Partei über 8000 Mitglieder in Ost und West und immer noch erklären Leute: ‚Schon mein Großvater war in der Partei, ich möchte auch zu euch!’“ (Kiepenheuer & Witsch) 21 Uhr. Karl-Liebknecht-Straße 30-32, 04107 Leipzig.

Moritzbastei Lesung im Rahmen der „Langen Leipziger Lesenacht“. Benjamin Lebert – „Flug der Pelikane“. „Anton hält nichts mehr. Eleanor hat ihn verlassen, sein Job als Altenpfleger bietet keine Perspektive, und in Hamburg fühlte er sich noch nie zu Hause. Sein Ausweg: Pfannkuchen backen bei Onkel Jimmy in Manhattan. Onkel Jimmys Luncheonette, das sind 30 geflieste Quadratmeter, 10 Stühle, drei Angestellte, 150 Gerichte auf der Speisekarte, Hektik am Grill, ein ständiges Kommen und Gehen – und trotzdem so etwas wie ein Zuhause. Das liegt vor allem an Jimmy, der alles im Griff und immer ein freundliches Wort für den Gast hat, und am prompten und zuvorkommenden Service, der selbst die abwegigsten Sonderwünsche zur vollsten Zufriedenheit erfüllt.“ (Kiepenheuer & Witsch) Außerdem liest Verena Roßbacher aus „Verlangen nach Drachen“. 23.15 Uhr. Oberkeller, Universitätsstraße 9, 04109 Leipzig.

Freitag, 13. März

Buchhandlung Hugendubel Lesung. Melitta Breznik – „Nordlicht“. „Manchmal ist es an der Zeit, sein altes Leben hinter sich zu lassen. Dies begreift eine Ärztin, als ihr die tägliche Arbeit in der Klinik von Tag zu Tag schwerer fällt und sie erleben muss, wie sich ihr Mann immer mehr in seine Arbeit, die Auflösung seiner Firma, zurückzieht. Eines Abends hält sie die Spannungen nicht mehr aus und verlässt, einem spontanen Impuls folgend, die gemeinsame Wohnung. Monate später, nachdem sich ihr Mann bereits einer anderen Frau zugewandt hat, entschließt sie sich zu einem noch radikaleren Schritt: Sie lässt alles hinter sich und fährt für einige Zeit nach Norwegen, um dort die dunkle Jahreszeit zu verbringen. Auf den Lofoten versucht sie aber nicht nur Abstand zu ihrem früheren Leben zu finden. In ihrem Gepäck hat sie auch die Notizbücher ihres Vaters bei sich, die dieser als Soldat während des Zweiten Weltkriegs geführt hat. Der Vater war zeitweise auf den Lofoten stationiert gewesen, und die Ärztin versucht dessen Spur aufzunehmen. Dabei lernt sie eine Norwegerin kennen, die ebenfalls alleine lebt. Eine intensive Freundschaft zwischen den beiden Frauen beginnt.“ (Luchterhand) 14 Uhr. Petersstraße 12-14, 04109 Leipzig.

Baumwollspinnerei Lesung im Rahmen des „Krautgarden-Festivals“. Adam Davies – „Goodbye Lemon“. „Hätte Jack Tennants Familie einen Schlachtruf, es wäre gemeinsames jahrelanges Schweigen ... über ein tragisches Familiengeheimnis. Aber jetzt droht Jacks neue Liebe Hahva, ihn zu verlassen, wenn er sie nicht einweiht. Und sein verhasster, seit einem Schlaganfall stummer und gelähmter Vater droht das Geheimnis mit ins Grab zu nehmen; er ist der Einzige, der weiß, was damals wirklich geschehen ist. Jack muss handeln – und zwar schnell.“ (Diogenes) Auf Englisch. 18 Uhr. Halle 18, Aufgang E, Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig.

Karstadt Lesung. Wladimir Kaminer – „Es gab keinen Sex im Sozialismus. Legenden und Missverständnisse des vorigen Jahrhunderts“. „Mit hintergründigem Witz und ironischem Augenzwinkern erzählt Wladimir Kaminer Geschichten aus seiner untergegangenen Heimat, der Sowjetunion. Es ist ein Land voller Überraschungen und Abenteuer, vom Kauf eines Neuwagens über die lebensgefährlichen Feierlichkeiten am Tag der Kosmonautik bis zur täglichen Schnäppchenjagd. Besonders günstig waren in der UdSSR übrigens nicht nur Brillen, Streichinstrumente und Nasentropfen, sondern auch Steppenschildkröten aus Kasachstan.“ (Goldmann) 18 Uhr. Neumarkt 30, 04109 Leipzig.

Buchhandlung Hugendubel Lesung. Stefan Mühldorfer – „Tagsüber dieses strahlende Blau“. „Robert Ames ist Versicherungsmakler in Hamilton, Ontario. An einem Freitagmorgen bricht er auf in einen ganz normalen Arbeitstag – am Abend aber stehen seine Ehe und sein ganzes Leben in Frage. Was ist geschehen?“ (dtv) Moderation: Günther Opitz. 18 Uhr. Petersstraße 12-14, 04109 Leipzig.

GRASSI Lesung. Jürgen Kremb – „Der Rikscha-Reporter“. „Krisengebiet, Wirtschaftsmetropole, Inselparadies – keine Region der Erde lebt so sehr zwischen den Extremen wie Südostasien. Der langjährige ‚Spiegel’-Korrespondent Jürgen Kremb begibt sich als Rikscha-Reporter auf eine politisch brisante Entdeckungsreise unter anderen durch Burma, Thailand, Laos, Vietnam, Osttimor und die Philippinen, um über Alltag, Kultur und Lebensweisen der Menschen jenseits der Klischees zu berichten. Dafür lebt er in Slums und Klöstern, begleitet Walfänger und Steinzeitkrieger, stößt in Kriegsgebiete vor und diskutiert mit einflussreichen Staatsmännern.“ (Herbig) 4 / 2 €. 18 Uhr. Völkerkundemuseum, Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig.

Friedhof Leipzig-Plagwitz Lesung. Moritz Wulf Lange – „Kleine Aster“. „Berlin, Chausseestraße: Draußen regnet es seit Stunden. Im Zimmer riecht es muffig, der rostige Heizkörper gluckert, die Kaffeemaschine röchelt. Privatdetektiv Michael Dallinger tippt wieder mal einen Bericht über eine untreue Ehefrau, als er von seinem Onkel, dem alten Pastor Broock, einen Auftrag erhält: Ein entfernter Bekannter Broocks, der Friedhofswärter Richard Molinski, wird von einem Stalker verfolgt. Michael beginnt halbherzig mit den Ermittlungen. Einen Tag später ist der Friedhofswärter tot, sein Leichnam verstümmelt. Auf der Suche nach dem Mörder stößt Michael auf eine Verbindung zwischen der Vergangenheit seines Onkels und der des Opfers. Die Spur führt über ein Kinderheim in den fünfziger Jahren zurück in die letzten Kriegsjahre. Es ist nur ein Schluss möglich: Broock muss Molinskis Mörder kennen. Aber warum schweigt er?“ (Berlin Verlag) 18 Uhr. Stockmannstraße 13, 04179 Leipzig.

Juristenbibliothek Lesung. Volker Harry Altwasser – „Letzte Haut“. „18 Monate untersucht der SS-Ermittlungsrichter und Polizeibeamte Dr. Schmelz 1943/44 die Verhältnisse im KZ Buchenwald. Ausgerüstet mit einem personen­gebundenen Geleitbrief hat er freie Einsicht in alle Bereiche des Lagers. Noch im Winter 1944 wird der Kommandant des Konzentrationslagers, Karl Koch, in einem Geheimprozess wegen Wehrkraftzersetzung, Unterschlagung und Mord zum Tode verurteilt. Schmelz überführt mit Koch einen Mann, der sich mit Himmler duzt. Dies gelingt dem Juristen mit dem besten Diplom seines Jahrgangs, weil er nach hartem Ringen mit sich selbst zum Mörder an zwei sowjetischen Kriegsgefangenen wird: Er beweist mit dem ‚Prinzip der Ausschließlichkeit’ persönlich motivierte Morde – mit Mord.“ (Matthes & Seitz) Moderation: Karsten Raabe. 18 Uhr. Burgplatz 27, 04109 Leipzig.

Haus des Buches Buchvorstellung & Gespräch. Michael Richter – „Die Friedliche Revolution. Aufbruch zur Demokratie in Sachsen 1989/90“. Der Autor im Gespräch mit dem Ministerpräsidenten von Sachsen Stanislaw Tillich. 18 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

Universitätsbibliothek Lesung. Rudolf Wötzel – „Über die Berge zu mir selbst. Ein Banker steigt aus und wagt ein neues Leben“. „März 2007. Die internationalen Finanzmärkte sind in glänzender Verfassung. Rudolf Wötzel, Deutschlandchef der Sektion Mergers & Acquisitions bei der globalen Investmentbank Lehman Brothers, nimmt aus freien Stücken seinen Hut. Sein Grund: Sinnkrise, Burnout, Zweifel am System. Seine Absicht: die Hochgebirgs-Kämme der Alpen zu Fuß zu überqueren, von Salzburg bis Nizza.“ (Integral Lotos Ansata Verlag) 18 Uhr. Beethovenstraße 6, 04107 Leipzig.

Energieberatungszentrum Lesung. Ingrid Noll – „Kuckuckskind“. „Mama’s baby – papa’s maybe? ‚Kuckuckskind’ ist eine Geschichte über drei Vaterschaftstests, einen Schwangerschaftstest, ein Baby im Waschkorb, ein paar Tote und ein unkonventionelles Familienglück in einem Nest, das zwar fremd, doch recht gemütlich ist.“ (Diogenes) 18.30 Uhr. Stadtwerke, Pfaffendorferstraße 2, 04105 Leipzig.

Alte Nikolaischule Lesung. Johanna Adorján – „Eine exklusive Liebe“. „Zwei Menschen, die miteinander alt geworden sind, beschließen, sich das Leben zu nehmen. Er ist schwer krank, sie will nicht ohne ihn sein. An einem Sonntag im Herbst 1991 setzen sie ihren Plan in die Tat um. Sie bringen den Hund weg, räumen die Wohnung auf, machen die Rosen winterfest, dann sind sie bereit. Hand in Hand gehen Vera und István in den Tod, es ist das konsequente Ende einer Liebe, die die ganze übrige Welt ausschloss, sogar die eigenen Kinder.“ (Luchterhand) 19 Uhr. Nikolaikirchhof 2, 04109 Leipzig.

Antikenmuseum Lesung. Tillmann Bendikowski – „Der Tag, an dem Deutschland entstand“. „2000 Jahre sind vergangen seit jenem Hinterhalt, in dem Arminius und seine Kämpfer 9 n. Chr. das römische Heer vernichtend schlugen. Doch so sehr diese Niederlage das römische Weltreich erschütterte – ihre geschichtliche Wirkung entfaltete sie erst viel später: Der Mythos von der ‚Erfindung der Deutschen’ wurde seit Beginn der Neuzeit mit dieser Schlacht verknüpft. Arminius stieg zum deutschen Helden auf, der als ‚Hermann der Cherusker’ die nationalen Forderungen nach Einheit und Freiheit verkörperte. Bendikowski verbindet die Erkenntnisse über die Ereignisse in den Wäldern Germaniens mit den Spuren der Schlacht in unserem historischen Gedächtnis.“ (C. Bertelsmann) 19 Uhr. Alte Nikolaischule, Nikolaikirchhof 2, 04109 Leipzig.

Tangomanie Lesung. Bodo Kirchhoff – „Erinnerungen an meinen Porsche“. „Daniel Deserno, 39, bis vor kurzem Investmentbanker, ist Patient in der Kurklinik Waldhaus, unter lauter Prominentenleichen mit Depressionen. Freundin Selma aus der Kulturstiftung der Bank hat ihm nach einem Streit unter dem Weihnachtsbaum mit dem eben ausgepackten Edelkorkenzieher seinen Porsche ruiniert, wie das männlichste Teil unter Daniels Kollegen hieß. Und in der teuren Kurklinik hängt er den Zeiten ungehemmter Sex- und Geldvermehrung nach, bis eine neue, junge Patientin auftaucht: die mit einem Buch über ihre Hämorrhoiden soviel Erfolg hatte, dass sie darüber schwermütig wurde. Daniel und die Neue kommen sich rasch näher. Dann aber kündigen Selma und auch noch Daniels altlinke Mutter ihren Besuch an, weil im Waldhaus ein berühmter Autor aus seinem Goethe-Roman liest. Und im Zuge dieser Lesung über Johanns Nummer mit seiner Sponsorin Anna Amalia kommt Daniels Porschewrack zu einem nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg, während ringsherum die Finanzwelt einstürzt.“ (Hoffmann und Campe) Einführung: Günter Berg. 19 Uhr. Hans-Poeche-Straße 2-4, 04103 Leipzig.

Schauspiel Lesung. Aleksandar Hemon – „Lazarus“. „Durch Zufall stößt der Schriftsteller Vladimir Brik in Chicago auf die Geschichte von Lazarus Averbuch, der 1908 während der Anarchistenunruhen erschossen wurde. Brik ist von Lazarus’ Schicksal tief berührt und beschließt, nach Osteuropa in die Heimat des jungen Einwanderers zu reisen. Kurz vor seinem Aufbruch läuft ihm Rora über den Weg, ein Jugendfreund aus Sarajevo – und Brik weiß, dass er den idealen Reisegefährten gefunden hat. Schon damals in Sarajevo war Rora das, wovon Jungs wie Brik nur zu träumen wagten: cool, charmant, verwegen. Brik und Rora machen sich auf, die Spuren des fremden Toten zu suchen. Doch im Grunde ihres Herzens wissen sie, dass diese Reise von der Neuen in die Alte Welt eine Reise zu den eigenen Wurzeln ist.“ (Knaus) Auf Englisch. Moderation und deutsche Textpassagen: Sigrid Löffler. 19 Uhr. Spinnwerk, Baumwollspinnerei, Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig.

Peterskirche Lesung. Christoph Lode – „Das Vermächtnis der Seherin“. „Frankreich im 13. Jahrhundert: Die jüdische Gauklerin Rahel zieht mit einer Truppe von Spielleuten durch das Land. Das Leben ist hart, denn wandernde Prediger hetzen die Christen gegen ihre jüdischen Nachbarn und das fahrende Volk auf. Eines Tages schließt sich ihnen die geheimnisvolle Wahrsagerin Madora an. Von ihr erfährt Rahel, dass ihre Mutter, die vor vielen Jahren bei einem Judenpogrom ums Leben kam, eine mächtige Seherin war und dem Geheimbund von En Dor angehörte. Rahel hatte als Kind von ihrer Mutter eine alte Weise gelernt, aber erst durch Madora wird ihr die Bedeutung des Liedes klar: In den Gesang sind verschlüsselte Hinweise eingeflochten, die zum Heiligtum des Geheimbunds führen, dem Schrein von En Dor, der eine magische Wirkung haben soll.“ (Page & Turner) 19 Uhr. Schletterstraße 5, 04107 Leipzig.

Schloss Lützschena Lesung. Andrea Vanoni – „Seelenruhig“. „Auf einem Berliner Friedhof wird eine junge Frau tot aufgefunden: misshandelt und teilweise enthäutet. Und die Obduktion ergibt: Die Verletzungen wurden dem Opfer post mortem zugefügt. Wenig später wird das nächste Opfer geborgen. Wieder eine junge Frau, wieder grausam entstellt – ihre Leiche nach dem Tod geschändet. Kriminalhauptkommissarin Paula Zeisberg ist wie gelähmt vor Entsetzen, bis sie erkennt, dass es nur einen Weg gibt, den Täter zu stellen …“ (Diana Verlag) 19 Uhr. Schloßweg 11, 04159 Leipzig.

Buchhandlung Ludwig Lesung. André Wiesler – „Wolfsfluch“. „Ein uralter Orden, der epochale Veränderungen vorbereitet. Eine dunkle Verschwörung von Werwölfen und Hexen. Ein moderner Inquisitor auf der Suche nach der Wahrheit.“ (Heyne) 19 Uhr. Hauptbahnhof, Willy-Brandt-Platz 5, 04109 Leipzig.

Taufkapelle Lesung. Deana Zinßmeister – „Das Hexenmal“. „Thüringen 1617: Kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg vergiftet Missgunst die Herzen der Menschen, und Unschuldige werden der Hexerei bezichtigt. In dieser dunklen Zeit sind fünf junge Menschen vor ihrem Schicksal auf der Flucht: Katharina will der Ehe mit ihrem brutalen Schwager entgehen. Der reiche Erbe Johann flieht mit der Magd Franziska, die als Hexe angeklagt ist. Der Franziskanermönch Burghart will ein neues Leben beginnen. Und Clemens, beinahe Opfer eines Mordkomplotts, sucht Zuflucht im Wald. Doch die Häscher sind ihnen dicht auf den Fersen …“ (Goldmann) 19 Uhr. Peterskirche, Schletterstraße 5, 04107 Leipzig.

Stadtbad Lesung. Richard David Precht – „Liebe. Ein unordentliches Gefühl“. „Unzählige Ratgeber sind über die Liebe geschrieben worden, in allen Facetten wurde das unordentliche Gefühl, das wir Liebe nennen, beleuchtet. Wir haben erfahren, wie wir unsere Liebe jung halten, wie wir feurige Liebhaber werden und warum Männer nicht zuhören können. Hat es uns weitergeholfen? Nicht wirklich, denn in der Tat ist es nicht damit getan, das richtige Buch zu lesen, und alles wird gut. Warum dies so ist, erklärt Richard David Precht in seinem Buch auf ebenso fundierte wie anschauliche Weise.“ (Goldmann) 19.30 Uhr. Eutritzscher Straße 21, 04105 Leipzig.

Centraltheater Lesung. Daniel Kehlmann – „Ruhm. Ein Roman in neun Geschichten“. „Ein Mann kauft ein Mobiltelefon und bekommt Anrufe, die einem anderen gelten; nach kurzem Zögern beginnt er ein Spiel mit der fremden Identität. Ein Schauspieler wird von einem Tag auf den nächsten nicht mehr angerufen, als hätte jemand sein Leben an sich gerissen. Ein Schriftsteller macht zwei Reisen in Begleitung einer Frau, deren größter Alptraum es ist, in einer seiner Geschichten vorzukommen. Ein verwirrter Internetblogger wiederum wünscht sich nichts sehnlicher, als einmal Romanfigur zu sein. Eine Krimiautorin geht auf einer abenteuerlichen Reise in Zentralasien verloren, eine alte Dame auf dem Weg in den Tod hadert mit dem Schriftsteller, der sie erfunden hat, und ein Abteilungsleiter in einem Mobiltelefonkonzern verliert über seinem Doppelleben zwischen zwei Frauen den Verstand.“ (Rowohlt) 10 / 6,50 €. 20 Uhr. Bosestraße 1, 04109 Leipzig.

Leipziger Volkszeitung Lesung. „Ossi-Wessi-Nacht“. Es lesen Jutta Ditfurth, Rainer Langhans, Gisela Getty, Christhard Läpple und andere. 20 Uhr. Kuppelhalle, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig.

Alte Nikolaischule Lesung. Viola Roggenkamp – „Die Frau im Turm“. „Hamburg, 1999: Zehn Jahre nach der Wende macht sich Masia Bleiberg von Hamburg aus auf die Suche nach ihrem Vater in Ostdeutschland, einem jüdisch-kommunistischen Menschheitsträumer. In der Hoffnung, ihn in Dresden zu finden, begleitet sie August Kuhl, ihren einzigen Freund, der dort einen Film dreht über die Gräfin Cosel. Einst berühmte Mätresse von August dem Starken, mächtigste Frau an einem der glanzvollsten Höfe des 18. Jahrhunderts, wurde sie verstoßen, auf die Festung Stolpen verbannt und ausgesperrt aus der Welt bis zu ihrem Tod. In fünfzig Jahren Gefangenschaft wurde die schöne Dame des Hochadels zu einer Gelehrten, sie durchwanderte geistige Freiräume, die sie im Judentum fand – zu ihrer Zeit ein Skandal. Beide Frauengestalten, die hinter Mauern lebende Gräfin und die deutsch-jüdische Tochter, repräsentieren in Vergangenheit und Gegenwart Lebenszusammenhänge von Eingeschlossenheit und Ausgeschlossenheit.“ (S. Fischer) 20 Uhr. Nikolaikirchhof 2, 04109 Leipzig.

Zeitgeschichtliches Forum Lesung. Rolf Hosfeld – „Was war die DDR?“ „Es war einmal ein zweiter deutscher Staat, der vor zwanzig Jahren in seine finale Krise geriet. Dann fiel die Mauer über Nacht, doch die plötzliche Freiheit hinterließ gespaltene Erinnerungen. Zeit für eine Bestandsaufnahme. Was im Herbst 1989 zu Ende ging, begann für viele als heroischer Aufbruch nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges. Doch Johannes R. Becher verfolgte schon in den Anfangsjahren der Albtraum eines Turms von Babel, der plötzlich im Sturz zu nichts zerfällt. Franz Fühmann beklagte die Verführung der Antifaschisten zu freiwilliger Unterwerfung unter die Diktatur. Die DDR war nur als ein gewaltsamer Traumtanz möglich. Eigentlich war sie ein ‚unmögliches Projekt’, eine politische Fiktion. Kaum war Stalin gestorben, erhielt sie am 17. Juni 1953 ihren ersten Todesstoß. Der Rest waren Reparaturarbeiten, bis zum Schluss.“ (Kiepenheuer & Witsch) 20.30 Uhr. Grimmaische Straße 6, 04109 Leipzig.

Volkspalast Lesung & Show. Thomas Hermanns – „Für immer disco“. „Thomas Hermanns ist ein Kind der Disco-Ära und kennt das Phänomen Disco wie kein zweiter. Schon 1977, als ‚Saturday Night Fever’ herauskam, stand er in seinem Jugendzimmer in Nürnberg-Langwasser unter den Postern von John Travolta, Abba und Amanda Lear und träumte davon, einmal im Studio 54 mit Bianca Jagger und Andy Warhol den Hustle tanzen zu dürfen. Hier beschreibt er sein doppeltes Coming-out als Mensch und Disco-Fan, den Soundtrack seiner Jugend und alles was man darüber wissen muss.“ (Scherz Verlag) Zu Gast ist Marianne Rosenberg. 14 / 12 €. 21 Uhr. Puschstraße 10, 04103 Leipzig.

Baumwollspinnerei Lesung. T.C. Boyle – „Die Frauen“. „Er ist genial, er ist exzentrisch und er ist der berühmteste Architekt der USA – wenn nicht gar der Welt: Mit der überlebensgroßen Figur Frank Lloyd Wright erweitert T. C. Boyle seine Darstellung mythischer Amerikaner. Mitten in der Prärie hat Wright einen Traum verwirklicht: das Anwesen Taliesin. Hier lebt und arbeitet er mit seinen treuen Schülern und seinen geliebten Frauen: der aparten Tänzerin aus Montenegro, der exaltierten Morphinistin und – natürlich – Mrs. Wright. Sie alle führen erbitterte Kämpfe gegen ihre Nebenbuhlerinnen und gegen die bigotte amerikanische Gesellschaft.“ (Hanser) 21 Uhr. Halle 14, Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig.

Centraltheater Lesung. Oliver Polak – „Ich darf das, ich bin Jude“. „Aufgewachsen in der einzigen jüdischen Familie in Papenburg im Emsland, ist Oliver Polak nichts Komisches fremd. Jetzt ist er dreißig und blickt zum ersten Mal zurück: auf seine Jugend als Generation Eins nach der Stunde Null – irgendwo zwischen Thora und VIVA. Es geht um die beiden Freistunden während des Religionsunterrichts, die er mit den ‚beiden anderen Losern’ (ein Moslem, ein Zeuge Jehovas) verbringt, um die gestrenge jüdische Lehre seiner herrischen Mutter und die daraus folgende Psychotherapie, seine doppelte Beschneidung, seine Jahre in einem orthodoxen jüdischen Internat in England, seinen überstandenen Hodentumor und darum, dass Juden und Jamaikaner eigentlich dasselbe sind.“ (Kiepenheuer & Witsch) 21 Uhr. Bosestraße 1, 04109 Leipzig.

BStU-Außenstelle Lesung. Claudia Rusch – „Aufbau Ost“. „Claudia Rusch war zwischen Zinnowitz und Zwickau unterwegs, sie hat in allen 15 ehemaligen DDR-Bezirken von Rostock bis Gera Geschichten gefunden, die eine neue Realität erzählen, ohne die alte zu vergessen: Von Zonenrandgebieten, Flucht über die Ostsee, ‚Hamwa nich jewußt’ und veränderte Alltagsgewohnheiten über Gewinner und Verlierer der Wende bis hin zu einer Liebeserklärung an Berlin, ihre Stadt, die nur deshalb so wild und bunt ist, weil sich alles ständig verändert – und weil Ost und West hier wirklich zusammenkommen.“ (S. Fischer) 21 Uhr. Dittrichring 24, 04109 Leipzig.

Samstag, 14. März

Zeitgeschichtliches Forum Lesung. Jörg Berger – „Meine zwei Halbzeiten. Ein Leben in Ost und West“. „Die DDR Ende der siebziger Jahre: Jörg Berger, jung, charmant, gut aussehend, gehört als erfolgreicher Fußballtrainer zu den Privilegierten des Systems. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis er die Nationalmannschaft seines Landes übernehmen wird. Allerdings wächst sein Unwille darüber, dass sich die Stasi ständig in sein Leben einmischt. Im März 1979 nutzt er ein Länderspiel in Jugoslawien, um zu fliehen. Nur mit Glück gelangt er in die Bundesrepublik. Hier muss er ganz von vorn beginnen. Aber er kämpft sich durch und wird zu einer der prominentesten Figuren der Bundesliga. Bis er 2002 mit seiner größten Herausforderung konfrontiert wird: der Diagnose Krebs.“ (Rowohlt) 16.30 Uhr. Grimmaische Straße 6, 04109 Leipzig.

Kabarett Sanftwut Lesung. Steffen Möller – „Viva Polonia“. „Steffen Möller lebt seit 1994 freiwillig in Polen und ist mittlerweile zum zweitbekanntesten Deutschen avanciert - gleich nach dem Papst! Den preisgekrönten Kabarettisten kennt heute jeder Pole: Entweder als unglücklich verliebten ‚Stefan Müller’ aus der Erfolgsserie ‚L wie Liebe’ und aus der wöchentlichen Comedy-Show ‚Europa da sie lubic’ (Deutsch: ‚Europa lässt sich mögen’). In über fünfzig Schlagworten, von „Aberglaube“ und „Anarchie“ bis zu „Verschwörungstheorien“ und ‚Warschauer U-Bahn’ versucht er, dem Geheimnis der polnischen Mentalität auf die Spur zu kommen.“ (Scherz Verlag) 5 €. 18 Uhr. Mädler-Passage, Grimmaische Straße 2-4, 04109 Leipzig.

Ständige Vertretung Lesung. Hans Otto Bräutigam – „Ständige Vertretung. Meine Jahre in Ost-Berlin“. „Von 1974 bis 1977 als Leiter der politischen Abteilung, in den achtziger Jahren als Staatssekretär war Hans Otto Bräutigam in der Ständigen Vertretung in Ost-Berlin tätig. Im Mittelpunkt seiner Memoiren stehen persönliche Erlebnisse, Begegnungen und Beobachtungen – Geschichten, an denen Geschichte lebendig wird: von den Anfängen der Ständigen Vertretung über die Vertreibung Reiner Kunzes aus der DDR und die Biermann-Krise bis hin zu den zuweilen schwierigen Verhandlungen mit der eigenen Regierung.“ (Hoffmann und Campe) 18 Uhr. Petersteinweg 10, 04107 Leipzig.

Neues Rathaus Lesung. „Sputnik Lesenacht“. Es liest unter anderem Sarah Kuttner aus „Mängelexemplare“. 18 Uhr. Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig.

Spinnwerk Lesung. Michael Connelly – „Echo Park“. „Eine junge Frau verschwindet spurlos. Ihre Leiche wird nie gefunden. Dreizehn Jahre später gesteht ein Serienkiller, die Frau getötet zu haben. Detective Harry Bosch, schon damals mit den Ermittlungen betraut, wird erneut auf den Fall angesetzt. Er glaubt nicht an das Geständnis des Killers und stößt schon bald auf eine Spur, die mehr als nur einen Mordfall aufdecken wird.“ (Heyne) Auf Englisch. Deutsche Textpassagen: Hans-Werner Meyer. Moderation: Regula Venske. 18 Uhr. Baumwollspinnerei, Spinnerstraße 7, 04179 Leipzig.

Restaurant Mifune Lesung. Christoph Peters – „Mitsukos Restaurant“. „Schon während ihrer Schulzeit haben sich der Gelegenheitsschauspieler, -koch und -dichter Achim Wiese und der plastische Chirurg Wolf Erben für japanische Kultur und Küche begeistert. Da entdeckt Achim Wiese, inzwischen Mitte zwanzig, 1992 bei einer Waldwanderung ausgerechnet im rustikalen Vereinsheim der Wanderfreunde Gurschebach e.V. ein japanisches Spezialitätenrestaurant. Achim, von der Entdeckung elektrisiert, ruft umgehend Wolf an, der ganz in der Nähe in einer bekannten Privatklinik angeheuert hat. Gemeinsam beginnen sie, das Lokal und seine Küche zu erkunden: eine erstklassige Küche, wie sich bald herausstellt, betrieben von der schönen und geheimnisvollen Japanerin Mitsuko.“ (Luchterhand) 18.30 Uhr. Münzgasse 18-20, 04107 Leipzig.

Universitätsbibliothek Lesung. David Lodge – „Wie bitte?“. „Als Desmond Bates noch hören konnte, hatte er sich oft nach Stille gesehnt. Jetzt, da er taub wird, ist die Stille ohrenbetäubend. Wer nichts hört, wird überhört. Es ist, als würde ihn das Leben links liegenlassen – und auch noch lachen. David Lodge hat einen komischen und bewegenden Roman über die wichtigsten menschlichen Eigenschaften geschrieben. Das Sprechen und das Zuhören.“ (Blessing) 19 Uhr. Beethovenstraße 6, 04107 Leipzig.

Baumwollspinnerei Lesung. Ruth Nestvold – „Flamme und Harfe“. „Einst, zu einer Zeit jenseits der Geschichte, saß eine Frau, so schön wie der Mond, auf einem Pferd und betrachtete ein Feuer. Das Feuer ist Teil der Geschichtsschreibung. Die Frau jedoch ist Teil der Legenden … Tristan und Isolde, Tristram und Isot, Essylt und Drust, Yseult und Drystan: Die Namen haben sich im Laufe der Zeit geändert, Liebende aber waren sie immer – und ihr Schicksal wurde nie vergessen.“ (Penhaligon) 19 Uhr. Gelände, Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig.

CineStar Lesung. Michael Gantenberg – „Neu-Erscheinung“. „Paul Elmar Litten lebt in einer sehr überschaubaren Kreisstadt: 50.000 Einwohner, die Hälfte katholisch, die andere das Gegenteil. Paul ist verheiratet, arbeitet als Lokalredakteur beim Westfälischen Heimatboten und will endlich mal zeigen, welches Talent wirklich in ihm schlummert. Er macht einen geheimen Deal mit dem Herausgeber und veröffentlicht als ‚Bella Gabor’ einen spektakulären Fortsetzungsroman auf Seite 1 des Heimatboten: ‚Die Messias’, die Geschichte von Jesu Zwillingsschwester Hannah, die nach zweitausend Jahren Unsterblichkeit endlich das wahre Leben leben will: Sie möchte Liebe finden, Sex haben und vielleicht auch ein paar Kilo abnehmen, möglicherweise sogar gleichzeitig. Das Ganze schlägt ein wie eine Bombe im idyllisch sortierten Westfalen, und auch Pauls Frau ist begeistert – nur ahnt sie nicht, wer Bella Gabor wirklich ist …“ (Scherz Verlag) 20 Uhr. Petersstraße 44, 04109 Leipzig.

BStU-Außenstelle Lesung. Christhard Läpple – „Verrat verjährt nicht. Lebensgeschichten aus einem einst geteilten Land“. „Das Buch liefert keine ‚sensationellen Enthüllungen’. Es will etwas wagen. Es verlässt die Oberfläche, vermeidet schrille Schlagzeilen und verzichtet auf sattsam bekannte Stellungnahmen. Die Geschichten öffnen einen unverstellten Blick auf die Stasi-Herrschaft und ihre Durchdringung der Gesellschaft bis in privateste Bereiche. Es geht um Täter, Opfer und geopferte Täter, um unerkannten Verrat in nächster Nähe. Die beschriebenen Schicksale sind voller Hoffnungen, Dramatik und Irrtümer. Sie werden aus erster Hand erzählt. Der Leser erfährt, was passiert, wenn der Bruder, der Freund oder die Partnerin Vertrauen missbrauchen und zum persönlichen Feind werden. Die Folgen des Doppelspiels wirken lebenslang: Verrat zerstört Freundschaften und politische Ideale.“ (Hoffmann und Campe) 20.30 Uhr. Dittrichring 24, 04109 Leipzig.

Lehmanns Buchhandlung Lesung. Åsa Larsson – „Bis dein Zorn sich legt“. „Rebecka Martinsson, Anwältin im nordschwedischen Kiruna, wird in einen besonders grausamen Mordfall verwickelt: Ein junges Paar hat ein Eisloch in einen See geschlagen, um zu einem auf dem Grund liegenden Flugzeugwrack zu tauchen. Doch während des Tauchgangs kappt jemand die Markierungsleine und schiebt eine Holztür über das Eisloch. Die beiden haben keine Chance. Was suchte das Paar in dem Flugzeugwrack? Und wer hat die beiden dafür mit dem Tod bestraft? Bei ihren Nachforschungen kommt Rebecka lange verheimlichten Ereignissen aus der Vergangenheit auf die Spur. Und sie entdeckt ein gefährliches Netz aus Schuld, Angst und Verrat, in das viele Bewohner ihrer Heimatgegend verstrickt sind.“ (C. Bertelsmann) Auf Schwedisch. Deutsche Textpassagen: Nina Petri. Moderation: Margarete von Schwarzkopf. 20.30 Uhr. Grimmaische Straße 10, 04109 Leipzig.

Theater Fact Lesung. Michael Connelly – „Echo Park“. „Eine junge Frau verschwindet spurlos. Ihre Leiche wird nie gefunden. Dreizehn Jahre später gesteht ein Serienkiller, die Frau getötet zu haben. Detective Harry Bosch, schon damals mit den Ermittlungen betraut, wird erneut auf den Fall angesetzt. Er glaubt nicht an das Geständnis des Killers und stößt schon bald auf eine Spur, die mehr als nur einen Mordfall aufdecken wird.“ (Heyne) Auf Englisch. Deutsche Textpassagen: Hans-Werner Meyer. Moderation: Regula Venske. 21 Uhr. Hainstraße 1, 04109 Leipzig.

naTo Lesung. Jaroslav Rudiš – „Grand Hotel“. „Fleischman arbeitet als Mädchen für alles im futuristischen Grand Hotel mitten in der tschechischen Provinz. Wenn ihm sein Chef und Cousin mit seinen angeberischen Frauengeschichten zu sehr auf die Nerven geht, träumt er sich in seine Lieblingswelt hinein: die Vielgestaltigkeit der Wolkenformationen. Bislang hatte noch nie eine Frau bei ihm eine Chance, denn Fleischman ist der hübschen Meteorologin aus dem Fernsehen versprochen, der er ständig Briefe schreibt, die mit immer den gleichen Autogrammkarten beantwortet werden. Wird es der Serviererin Ilja gelingen, ihm die echte Liebe beizubringen, und wird er mit ihr seinen größten Traum verwirklichen können: dem Provinzort und dem traurigen Glanz des Grand Hotel zu entfliehen?“ (Luchterhand) 21.30 Uhr. Karl-Liebknecht-Straße 46, 04275 Leipzig.

Sonntag, 15. März

Haus des Buches Lesung. Wolf Biermann – „Berlin, du deutsche deutsche Frau“. 11 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

Spizz Jazz- und Musikclub Lesung. „Ladies Crime Night“. Es liest unter anderem Sabine Alt aus „Vergiss Paris“. 19.30 Uhr. Markt 9, 04109 Leipzig.(ang/jud/nic)

Veranstaltungsorte in Leipzig

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