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Lenz denkt nicht ans Aufhören

Lenz räumt ein, dass das Schreiben mit zunehmendem Alter schwer falle

© Die Berliner Literaturkritik, 03.08.09

HAMBURG (BLK) - Der Schriftsteller Siegfried Lenz („Deutschstunde“) denkt auch mit 83 Jahren noch längst nicht ans Aufhören. „Ich bemerke an mir selbst, dass ich permanent arbeite, weil ich versuche, dem, was ich erfahre, eine Fassung zu geben“, sagte der Autor dem „Hamburger Abendblatt“. „Ich schreibe einfach weiter.“ Lenz, dessen neue Novelle „Landesbühne“ im Oktober im Hoffmann und Campe Verlag (Hamburg) erscheinen soll, verwies auf ein Zitat von Albert Camus, wonach man „sein Leben rechtfertigen“ müsse. „Irgendwann im Alter wird sich eine Legitimation zeigen, wenn du das vorgelegt hast, was du glaubst, präsentieren zu können“, sagte der in Hamburg lebende Autor. Aber da sei er mit sich noch nicht im Reinen.

Nach wie vor interessiere ihn vor allem die Frage, warum Menschen scheitern. „Das Glück versteht sich von selbst. Aber der uns allen im Leben eingebaute Widerstand, der von außen kommt, wo kommt der her? Woran liegt es, dass wir mit unseren strahlenden Entwürfen und großartigen Plänen vom Schicksal widerlegt werden?“ Das sei auch der Grund, warum die Helden seiner Werke häufig Gescheiterte seien, Menschen, die in Gefahr schweben. Lenz räumte aber auch ein, dass ihm das Schreiben mit zunehmendem Alter schwer falle. „Das Umsetzen in die Bildhaftigkeit, die Sinnlichkeit bereitet mir mehr Schwierigkeiten.“ (dpa/ber/mül)


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