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Leserbrief: Plädoyer für de Vere

Hanno Wember plädiert ebenfalls für Edward de Vere

© Die Berliner Literaturkritik, 18.12.09

Hanno Wember ist froh, dass die lange tabuisierte Diskussion um die Autorschaft der „Shakespeare`schen“ Werke wieder aufgeflammt ist und verweist auf Detobels und Kreilers Verdienste bei der Beweisführung zugunsten Edward de Veres.

Die Rezension, die Roland H. Wiegensteingeschrieben hat, finden Sie hier.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Roland H. Wiegenstein trägt durch seine offene Stellungnahme dazu bei, dass eine lange tabuisierte Diskussion möglich wird. Die Stratford-Mauer zeigt erste Risse. Beobachten lässt sich das u. a. an den Reaktionen auf „Der Mann der Shakespeare erfand“, aber nicht nur dort: Zwei oberste Bundesrichter der USA unterschrieben im Herbst die „Declaration of Reasonable Doubt“ und schrieben im Wallstreet Journal, dass Oxfords Autorschaft über jeden Zweifel erhaben sei! Auch in London geschieht Unerwartetes: Das jüngste Heft des „Critical Survey“ bei Berghan Journals hat das Schwerpunktthema „Questioning Shakespeare“. Fünf Aufsätze, darunter auch von bekannten Oxfordians aus Amerika, stellen offen die Frage der Autorschaft - in England bisher eine Unmöglichkeit.

James Shapiro (Columbia University), ein führender Kopf der Stratfordians, wird in seinem Buch „Contesting Will“ die Autorschaftsfrage immerhin als eine berechtigte bezeichnen und Kritik an der bisherigen Haltung der universitären Wissenschaft üben, alles, was die Autorschaftsfrage betrifft, als unbegründet abzutun. Das sind völlig neue Töne. Shapiro macht damit die Bücher von Greenblatt und Bill Briston reif für den Papierkorb, denn er behauptet, es wäre sinnlos, in der Biographie von William Shakespeare aus Stratford nach Bezügen in den Werken zu suchen, denn diese gäbe es nicht. Dabei beruft er sich um Stratford noch zu retten allein auf die Wirksamkeit der „imagination“. Er gerät dabei aber in krassen Widerspruch z. B. zu Goethe und Nietzsche, die es sicher besser wussten: „Jeder Schriftsteller schildert sich in seinen Werken - auch wider Willen – selber“ (Goethe).

Wie viele Indizien sind nötig, um eine Tatsache anzuerkennen? Im Falle von Oxford sind es Hunderte, die für ihn als den Autor sprechen. Im Falle von Shakespeare aus Stratford sind es ebenfalls Hunderte, die gegen ihn sprechen. Immer hört man wieder als letztes Argument: „Aber der eigentliche Beweis fehlt.“

Warum ist in der First Folio das Portrait eine Maske? Wie kommt Oxfords Heraldik in die First Folio und den Erstdruck von „Hamlet“? Warum ist das Buch, in dem Hamlet liest, dem Grafen von Oxford gewidmet? Warum parodiert Ben Jonson das Wappen Shakespeares und seinen Wappenspruch mit demjenigen Oxfords? Warum hört die Veröffentlichung von guten Quartos schlagartig 1604 auf? Warum gibt es keine Quellen, aus denen Shakespeares Werk schöpft, die nach 1603 veröffentlicht wurden? Warum werden die ersten Fälschungen, die Shakespeares Namen annehmen, 1605 veröffentlicht, ohne dass etwas dagegen unternommen wird? Warum wird in der Widmung der Sonette (1609) unmissverständlich mitgeteilt, dass der Dichter bereits verstorben ist?

Das sind einige wenige der zahlreiche Beispiele, für die Stratford keine Erklärung hat und die sich nur durch Oxford lösen lassen. (Alle anderen Kandidaten – mit Ausnahme von Marlowe - leben 1609 noch und scheiden schon deshalb aus.)

Aber was ist ein Beweis? Mich erinnert diese Behauptung an diejenigen, die immer noch darauf warten, dass in Kalkriese der Personalausweis von Quintilius Varus gefunden werden muss. Im Falle von Oxford gibt es aber Beweise! Sie werden dadurch „unschädlich gemacht“, dass man sie einfach nicht erwähnt. Schon 2001 hat Robert Detobel eine umfangreiche Untersuchung veröffentlicht, die zeigt, dass aus den Dokumenten der Druckergilde eindeutig hervorgeht: Oxford ist der Autor des „Kaufmann von Venedig“.

Auch die Auflösung des Literatenstreits zwischen Harvey und Chattle - erstmals 1999 veröffentlicht von Robert Detobel (auch in Kreilers Buch behandelt), ist ein in sich schlüssiger Beweis. Es ist keine andere Lösung dafür möglich, als dass Oxford Shakespeare ist.

Ausführliches Material zu dem eben Genannten findet sich auf: www.shake-speare.de

Mit freundlichen Grüßen

Hanno Wember


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