Werbung

Werbung

Werbung

Leserbrief zu „Neue Analyse der Balkankriege“

Mattias Reichelt kritisiert Thomas Breys Rezension zum Balkan-Buch

© Die Berliner Literaturkritik, 22.12.09

Matthias Reichelt kritisiert Thomas Breys  Besprechung des Sachbuchs „Neue Analyse der Balkankriege“ von den Spiegel-Autoren Olaf Ihlau und Walter Mayr. Breys Rezension liefert ihm zu wenige konkrete Text-Beispiele, die die Schlüssigkeit der vom Autor vorgenommenen Analyse der kausalen und historischen Zusammenhänge der Balkankonflikte, belegen. Außerdem weist er auf ein weiteres lesenswertes Buch zum Thema hin.

Die Rezension von Thomas Brey finden Sie hier.

Leserbrief zu „Neue Analyse der Balkankriege“:

liebe kolleginnen und kollegen,

jetzt hätte mich doch interessiert, wieso thomas brey das spiegel buch so lobt. er umschreibt es genau mit einem satz („Die Autoren beschreiben kenntnisreich die Ursachen der Gewalteruption, wobei sie ausführlich bis tief ins Mittelalter zurückgreifen.“) ohne auch nur ein beispiel der erhellenden analyse zu liefern. stattdessen listet er kritisch die üblichen boulevard-schilderungen auf, die einen aber eher davon abhalten, das buch zu erwerben. übrigens möchte ich dem kollegen brey an einem punkt widersprechen. es gab das buch von Michel Chossudovsky: Global Brutal. Der entfesselte Welthandel, die Armut, der Krieg. Verlag Zweitausendeins, Frankfurt/M. 2002, das eine - wie ich fand völlig schlüssige erklärung zum zeitpunkt der konflikt-, abspaltungs-, und gewaltentstehung beinhaltete. Das hatte u.a. mit kreditauflagen des iwf zu tun, für die riesige staatsbetriebe zerschlagen werden mussten, eine entsprechende massenarbeitslosigkeit entstand und auch die (wie bei der bundesrepublik auch) üblichen lastenausgleichszahlungen zwischen ärmeren und reicheren provinzen ausblieben. auch wenn es bestimmt noch andere aspekte bei dem multikausalen phänomen geben mag, so scheint mir dies eine der härtesten fakten, die diese von vielen nicht voraussehbaren konflikte mit ursächlich sind. Ganz vergessen scheint ja auch zu sein, dass jugoslawien mit seinem mutliethnischen und -religiösen (friedlichem!!) model eines sozialismus mit teilkapitalistischen nischen als vorzeigemodel des „dritten weges“ gehandelt wurde und große akzeptanz fand.  

mit besten grüßen
Matthias Reichelt


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: