FRANKFURT/MAIN (BLK) - Wenige Tage vor dem Auftakt der Buchmesse hat am Sonntag (3.10.) in Frankfurt die argentinische Schriftstellerin Claudia Piñeiro den „LiBeraturpreis“ 2010 erhalten. Die Autorin, die zu den bekanntesten aus der jüngeren Generation ihres Landes gehört, wurde für ihren Roman „Elena weiß Bescheid“ geehrt. Der angesehene „LiBeraturpreis“ wird seit 1987 vom Ökumenischen Zentrum Christuskirche in Frankfurt ausschließlich an Frauen aus Afrika, Asien und Lateinamerika vergeben. Der Preis ist mit einer symbolischen Summe von 500 Euro dotiert. Argentinien ist Gastland der weltgrößten Bücherschau, die am Mittwoch (6.10.) beginnt.
Die Jury lobte an Piñeiros Roman dessen allgemeingültige Themen und die gelungene literarische Bearbeitung. Die 1960 in Buenos Aires geborene Piñeiro erzählt in ihrem Buch von der an Parkinson erkrankten Elena und deren Tochter Rita, die sie pflegt. Mutter und Tochter sind in einer symbiotischen Hassliebe verstrickt und meinen, sich für die jeweils andere zu opfern. Der Roman erschien 2009 auf Deutsch im Zürcher Unionsverlag. Zur Buchmesse wurde Piñeiros neuer Roman „Die Donnerstagswitwen“ veröffentlicht.
Bei der Entgegennahme des Preises bezeichnete Piñeiro „Elena weiß Bescheid“ als ihr „weiblichstes Buch“, weil es vor allem um Frauen gehe, die gefangen seien in ihrem Körper oder in ihren Vorurteilen. Sie wies darauf hin, dass die im Roman auch thematisierte Abtreibung in Argentinien illegal sei. Zugleich hätten jedoch reiche Frauen kein Problem, einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen. (dpa/ ku)