MÜNCHEN (BLK) – Kim Wilsons „Die Gärten der Jane Austen“ wurde Ende August 2009 von der Deutschen Verlagsanstalt herausgegeben. Mit einem Vorwort von Celia Simpson und in der Übersetzung von Maria Gurlitt-Sartori und Christoph Gurlitt ist es auch auf dem deutschen Markt erhältlich.
Klappentext: Schauplätze der Weltliteratur - für alle Leserinnen von Jane Austen. Jane Austen liebte die Vielfalt der Gärten. Begleiten Sie sie in diesem Buch anhand lebhafter Zeugnisse aus ihren Briefen und bezaubernder Auszüge aus ihren Romanen zu den Gärten, die sie besaß oder kannte, zu den Gärten ihrer Verwandten und Freunde, zu den öffentlichen Parks, den Landhausgärten, den Stadtgärten und den Gärten der Schlösser und Herrenhäuser der georgianischen Epoche, Schauplätze ihrer Romane und deren Verfilmungen. Von Bath und London, Hampshire, Warwickshire, Northhamptonshire und Kent werden Sie in stimmungsvollen Fotografien und zeitgenössischen Radierungen und Skizzen ein Garten-Panorama der Zeit Jane Austens entdecken. Sie werden eine Jane Austen erleben, wie Sie sie noch nicht kannten, oder, mit ihren eigenen Worten: "An einem schönen Tag im Schatten zu sitzen und ins Grüne zu schauen, ist die wunderbarste Erfrischung" (aus Mansfield Park ).
Mit der Liebesroman-Autorin Jane Austen kennt sich die Schriftstellerin Kim Wilson bestens aus: Sie ist unter anderem Mitglied der Jane Austen Society of North America. Zudem schrieb die in Wisconsin lebende Lektorin das Buch „Tea with Jane Austen“. Auch in ihrem neuesten Buch geht Wilson ihrer Leidenschaft für die Autorin vieler anrührender Romane nach des 19. Jahrhunderts. (ros/olb)
Leseprobe:
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Jane Austen liebte den Garten, den Blumengarten ebenso wie den Küchengarten. Wo immer sich eine Gelegenheit bot, hatten die Austens ihr eigenes Gemüse und Obst angebaut und Blumen gezogen, ob in ihrem Pfarrgarten in Steventon in Hampshire, ihren kleinen Gärten in der Stadt in Bath und Southampton oder später, nach ihrer Rückkehr nach Hampshire, in ihrem Cottage-Garten in Chawton. In den Briefen an ihre Schwester Cassandra erfahren wir, wie Jane diese Gärten der Familie bis ins Einzelne plant und sich enthusiastisch über die Pflanzung von Obstgehölzen,
Blumenbeeten und Bäumen äußert. Darüber hinaus hatte sie im Lauf ihres Lebens immer wieder Gelegenheit, eine Vielzahl der vornehmen Gärten Englands zu besuchen, angefangen bei den großen Besitzungen ihres Bruder in Chawton und Godmersham, bis zu den Landgütern von Freunden und Verwandten und wahrscheinlich auch dem herrschaftlichen Anwesen von Chatsworth, das als Inspiration für Pemberley, Darcys imposanten Herrensitz in Stolz und Vorurteil, gilt.
In allen ihren sechs Romanen spielen Gärten eine bedeutende Rolle. Beinahe jedes der darin erwähnten Häuser ist von einem Garten, ganz gleich welcher Art, umgeben, ob von Mr. Rushworths altmodischem Garten in „Mansfield Park“, der dringend einer Verschönerung bedarf, Mr. Collins Pfarrgarten in „Stolz und Vorurteil“ oder dem angeblich mehrere Morgen großen Küchengarten des geltungsbedürftigen Generals Tilney in „Northanger Abbey“. Für manche Charaktere Jane Austens bedeuten Gärten jedoch mehr als nur eine Versorgungsquelle mit Gemüse oder Blumen, sie sind vielmehr Orte der Zuflucht und der seelischen Stärkung. Wie sehr Jane Austen selbst diese erholsame Wirkung eines Gartens zu schätzen wusste, belegt ein Brief, den sie vom Haus ihres Bruders in London aus schrieb: Der Garten ist eine wahre Wonne … Zu meiner Freude wohne ich in einem Zimmer im Erdgeschoss, das sich unmittelbar zum Garten hin öffnet. Immer wieder gehe ich hinaus, erquicke mich und finde zu mir selbst. – Brief von Jane Austen an ihre Schwester Cassandra, 23. August 1814 Dieses Buch erkundet die Gärten, die Jane Austen gekannt und besucht haben dürfte: die Gärten der großen Herrenhäuser, Cottage-Gärten, Gärten in der Stadt sowie öffentliche Garten- und Parkanlagen. Anhand von Zitaten aus ihren Romanen und Briefen, alten Garten- und Hausbüchern sowie einigen ihrer Lieblingslieder und Gedichte, bringt es dem heutigen Leser anschaulich nahe, wie Jane und ihre Zeitgenossen sowie die Charaktere ihrer Bücher Gärten erlebten und zu nutzen wussten. Manche der Gärten, die Jane Austen besaß oder kannte, sind in der ein oder anderen Form noch immer erhalten. Diese und weitere Gärten, die im Stil der georgianischen Zeit und der Regency-Ära restauriert wurden, sind in den einzelnen Kapiteln vorgestellt, ergänzt durch touristische Informationen. Ortsangaben und Reiseinformationen finden sich auch für einige der Schauplätze in den Film- und Fernsehadaptionen ihrer Romane.
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Literaturangabe:
WILSON, KIM: Die Gärten der Jane Austen. Ausflüge zu den Schauplätzen ihrer Romane. DVA, München 2009. 128 S., 29,95 €.
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