Liesl Karlstadt, Verkäuferin in einem Warenhaus, ist noch keine 20, als sie für einen ihrer ersten Auftritte im Münchner „Frankfurter Hof“ gefeiert wird. Doch in der Garderobe muss sie sich von einem mageren, hässlichen Kerl anhören, dass sie das lieber lassen solle mit dem Singen. Sie sei zu mager, zu brav und hätte nicht genug Busen für eine Soubrette. Aber sie sei ganz komisch. Wäre es nach ihr gegangen, wäre diese erste Begegnung mit Karl Valentin auch die letzte gewesen. Aber dann kann sie doch nicht widerstehen, das komische Couplet, das er ihr geschrieben hat, vorzutragen.
Die beiden beschließen, auf der Bühne ein Paar zu werden, doch die Küsse, die sie zum Abschied tauschen, versprechen mehr als das. Liesl sehnt die nächste Probe herbei, wird aber von Valentins knapper Bemerkung, morgen könne er nicht, denn da heirate er, rüde auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Valentin heiratet seine Gisela, mit der er schon zwei Töchter hat. Liesl nimmt sich vor, dass sie und Valentin dann eben nur auf der Bühne ein Paar sein werden, aber sie hat sich schon längst in diesen seltsamen Querdenker verliebt.
Er eröffnet ihr eine neue Welt. Liesl wird berühmt mit Karl Valentin, aber sie zahlt einen hohen Preis dafür. Sie muss die Lebenstüchtige sein, ihn jeden Abend zum Auftritt überreden, ihn von seinem Asthma und seinem hysterischen Lampenfieber ablenken, ganz zu schweigen von den Schwierigkeiten, ihn für ein Gastspiel aus München heraus zu locken.
„Liesl Karlstadt und Karl Valentin“ zeichnet die Geschichte des berühmten Komikerpaares nach. 3sat zeigt den Film anlässlich des 50. Todestags von Liesl Karlstadt am 27. Juli. Im Anschluss, um 23.05 Uhr, folgt mit „Ein Stück von ihm“ ein Porträt der Künstlerin. (Quelle: 3sat)
Liesl Karlstadt und Karl Valentin, Fernsehfilm, Deutschland 2008, Samstag, 24.7., 3sat, 21.55 – 23.30 Uhr
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