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Bücher für die Kinder in Gaza

Tamer-Institut in Ramallah gewürdigt

© Die Berliner Literaturkritik, 02.06.09

BERLIN (BLK) — Schwedens Kronprinzessin Victoria hat am Dienstag den Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis an das Tamer-Institut in Ramallah überreicht. Die Stockholmer Jury begründete die diesjährige Vergabe damit, dass das Institut seit 20 Jahren „die Leselust und Kreativität palästinensischer Kinder und Jugendlicher angeregt hat“.

Sie hob „Mut, Ausdauer und Ideenreichtum“ des Institutes heraus, das Kinder in Gaza trotz Einfuhr-Verboten durch die israelische Besatzungsmacht und Zensur der Hamas-Regierung mit Literatur versorgt. „Unter schwierigen Bedingungen wird hier lesefördernde Arbeit von ungewöhnlicher Breite und Vielfalt geleistet“, hieß es in der Begründung für den mit fünf Millionen Kronen (470 000 Euro) dotierten Preis.

Seit der Stiftung des höchstdotierten Kinderbuchpreises der Welt nach dem Tod von Astrid Lindgren 2002 bekam ihn zum zweiten Mal eine Institution. Das 1989 während des ersten „Intifada“-Aufstandes gegen Israel gegründete Tamer-Institut versucht als unabhängige Organisation, palästinensischen Kindern und Jugendlichen Zugang zu Büchern und alternativem Lernen zu verschaffen. Es betreibt Bibliotheken, organisiert Lesekampagnen und erreichte 2008 etwa 52 000 Kinder in Flüchtlingslagern oder entlegenen Dörfern. Das Institut verteilt auch Lesepässe, in die für jedes gelesene Buch ein Stempel eingetragen wird.

Vor zwei Jahren hatten die Juroren mit der „Banco del Libro“ („Bücherbank“) aus Venezuela eine ähnlich arbeitende Einrichtung aus Südamerika gewürdigt. Erste Träger des Lindgren-Preises war 2003 die Österreicherin Christine Nöstlinger. 2008 wurde die Australierin Sonya Hartnett ausgezeichnet. (dpa/mül/köh)


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