Montag, 1. Juni
Café Restaurant Wintergarten Lesung. Peter Sloterdijk – „Du mußt dein Leben ändern“. „In seinem Plädoyer für die Ausweitung der Übungszone des einzelnen wie der Gesellschaft entwirft Peter Sloterdijk eine grundlegende und grundlegend neue Anthropologie. Den Kern seiner Wissenschaft vom Menschen bildet die Einsicht von der Selbstbildung alles Humanen. Seine Aktivitäten wirken unablässig auf ihn zurück: die Arbeit auf den Arbeiter, die Kommunikation auf den Kommunizierenden, die Gefühle auf den Fühlenden ... Es sind die ausdrücklich übenden Menschen, die diese Existenzweise am deutlichsten verkörpern: Bauern, Arbeiter, Krieger, Schreiber, Yogi, Rhetoren, Instrumentalvirtuosen oder Models.“ (Suhrkamp) Es liest Richard Burger. Eintritt frei. 21 Uhr. Literaturhaus, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Dienstag, 2. Juni
Literaturwerkstatt Lesung & Gespräch. „Deutsch-Deutsche Übersetzungswerkstatt I“. In der Deutsch-Deutschen Übersetzungswerkstatt teilen sich die Autoren dieselbe Sprache und einen Schreibtisch; sie legen ihre Gedichte auf ihn, und sie schreiben mit den Gedichten des andern vor sich, mit dem andern Dichter neben sich neue Gedichte, die durchsichtig, die durchlässig sein sollen auf die Gedichte des andern. Mit Elke Erb und Raphael Urweider sowie Oswald Egger und Barbara Hundegger. Moderation: Urs Engeler, Verleger. 5 / 3 €. 20 Uhr. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. „Krise, Umbruch, Neuanfang. Das Jahr 1989, die Wende und ihre Folgen in der Literatur I. Der Wenderoman oder Sich wandelnde Erwartungen“. Mit Bernd Cailloux und Irina Liebmann. Moderation: Jörg Magenau. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Berliner Ensemble Lesung & Gespräch. Peter Sloterdijk – „Du mußt dein Leben ändern“. „In seinem Plädoyer für die Ausweitung der Übungszone des einzelnen wie der Gesellschaft entwirft Peter Sloterdijk eine grundlegende und grundlegend neue Anthropologie. Den Kern seiner Wissenschaft vom Menschen bildet die Einsicht von der Selbstbildung alles Humanen. Seine Aktivitäten wirken unablässig auf ihn zurück: die Arbeit auf den Arbeiter, die Kommunikation auf den Kommunizierenden, die Gefühle auf den Fühlenden ... Es sind die ausdrücklich übenden Menschen, die diese Existenzweise am deutlichsten verkörpern: Bauern, Arbeiter, Krieger, Schreiber, Yogi, Rhetoren, Instrumentalvirtuosen oder Models.“ (Suhrkamp) Der Autor im Gespräch mit Claus Peymann. 15 / 7 €. 20 Uhr. Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin-Mitte.
Mittwoch, 3. Juni
Märkisches Museum Lesung. „Historische Krimis im Märkischen Museum“. Es liest Tom Wolf. 16 Uhr. Am Köllnischen Park 5, 10179 Berlin-Mitte.
Informationszentrum der Bundesbeauftragten für die Stasi- Unterlagen Buchvorstellung. Jürgen Schreiber – „Die Stasi lebt. Berichte aus einem unterwanderten Land“. „Die Drahtzieher leben bis heute oft unbehelligt unter uns – Jürgen Schreiber deckt persönliche Abgründe der Agenten und ihrer Hintermänner, perfide Aktionen und geheime Operationen der Stasi auf. Spektakuläre Enthüllungen über die dämonische Seite des sozialistischen Biedersinns.“ (Knaur) Begrüßung: Marianne Birthler, Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Moderation: Gerd Appenzeller, „Der Tagesspiegel“. 5 €. 19.30 Uhr. Anmeldung erbeten unter Telefon: 030-26 00 95 82. Mauerstraße 38, 10117 Berlin-Mitte.
Literaturwerkstatt Lesung & Gespräch. „Deutsch-Deutsche Übersetzungswerkstatt II“. In der Deutsch-Deutschen Übersetzungswerkstatt teilen sich die Autoren dieselbe Sprache und einen Schreibtisch; sie legen ihre Gedichte auf ihn, und sie schreiben mit den Gedichten des andern vor sich, mit dem andern Dichter neben sich neue Gedichte, die durchsichtig, die durchlässig sein sollen auf die Gedichte des andern. Mit Anja Utler und Jan Wagner sowie Urs Allemann und Sabina Naef. Moderation: Hans Ruprecht, sprach’FORM. 5 / 3 €. 20 Uhr. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Dharma Buchladen Lesung. Christian Salvesen – „Liebe. Das Herz aller Weltreligionen“. 20 Uhr. Akazienstraße 17, 10823 Berlin-Schöneberg.
Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. Johannes Groschupf – „Hinterhofhelden“. „Man kann nicht sagen, dass es Liebe auf den ersten Blick ist: der etwas wirklichkeitsfremde, zartgliedrige Student und die kleine Etagenwohnung, in dem er soeben Quartier bezogen hat. Dort ist Wohnen zwar billig, doch schon bald hat der vierschrötige und etwas cholerische Hausmeister ihn auf dem Kieker – dessen altersreife Frau auf ganz unverblümte Weise auch. Und dann ist da noch Meentje, die er auf einem seiner Streifzüge mit der Fotokamera aus den Fängen der BVG-Kontrollöre befreit und die ihm ihr Herz schenkt und es ihm wieder nimmt. So gewöhnungsbedürftig Neukölln und seine Welt, der Geruch von Küchenabfällen, Kohlsuppe und alten Zeitungen für Hans auch sind, er begreift schnell, dass das Leben hier echter ist, direkter. Das gilt für die Frauen, die in dem jungen Schlacks eher eine willkommene Abwechslung sehen, und erst recht für die Männer, von denen er viel lernen kann – und muss.“ (Eichborn Berlin) Moderation: Brigitte Burmeister. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Donnerstag, 4. Juni
Zentral- und Landesbibliothek Lesung. Renatus Deckert (Hrsg.) – „Das erste Buch. Schriftsteller über ihr literarisches Debüt“. „Das erste Buch eines Autors ist sein Entrée in die Welt der Literatur. Welche Gedanken und Gefühle bewegen ihn beim Blick auf sein Debüt, dessen Erscheinen zwanzig, dreißig oder sogar fünfzig Jahre zurückliegt? Fast einhundert deutschsprachige Autoren – die Einflussreichen und die Stillen, die Erfolgreichen und die Exzentriker – beantworten diese Frage in persönlichen Texten.“ (Suhrkamp) Emine Sevgi Özdamar liest aus ihren Beitrag. Einführung und Moderation: Renatus Deckert. 19 Uhr. Berlin-Saal, Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 36, 10178 Berlin-Mitte.
Buchhandlung Hugendubel Lesung. Uli Hannemann – „Neulich im Taxi“. „Die besten Geschichten schreibt das Taxi – und die schrulligsten Fahrgäste kommen aus Berlin. Das weiß Uli Hannemann, hauptnebenberuflich Taxifahrer, ganz genau. Wenn der Straßenphilosoph mit seinem beigen Benz durch die Hauptstadt brettert, steigen sie alle bei ihm ein: die Künstler, die Selbstdarsteller, die Bekloppten – und sind Garant für abenteuerlich-absurde Erlebnisse.“ (Ullstein) 19.30 Uhr. Karl-Marx-Straße 66, 12043 Berlin-Neukölln.
Literaturwerkstatt Lesung & Gespräch. „Deutsch-Deutsche Übersetzungswerkstatt III“. In der Deutsch-Deutschen Übersetzungswerkstatt teilen sich die Autoren dieselbe Sprache und einen Schreibtisch; sie legen ihre Gedichte auf ihn, und sie schreiben mit den Gedichten des andern vor sich, mit dem andern Dichter neben sich neue Gedichte, die durchsichtig, die durchlässig sein sollen auf die Gedichte des andern. Mit Christoph W. Bauer und Christian Uetz sowie Ulf Stolterfoht und Peter Waterhouse. Moderation: Robert Renk, Verein 8ung Kultur aus Innsbruck. 5 / 3 €. 20 Uhr. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Akademie der Künste Lesung & Musik. Martin Mosebach – „Die schöne Gewohnheit zu leben. Eine italienische Reise“. Musik: Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin spielt Mozart, Mercadante und Rossini. 18 €. 20 Uhr. Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte.
Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung. Beatrix Langner – „Die Reisen eines wilden Europäers. Adelbert von Chamisso“. „Nach jahrelanger Flucht aus dem Frankreich der Revolution gelingt es der Familie des Grafen de Chamisso in Berlin ein neues Leben aufzubauen. Nach Stationen in Düsseldorf, Würzburg und Bayreuth finden sie erst hier, in der zu einem Viertel von Franzosen bewohnten preußischen Hauptstadt, eine neue Heimat. Adelbert von Chamisso, wie er sich fortan nennt, befreundet sich mit Rahel Varnhagen, Alexander von Humboldt, Jean Paul, August Wilhelm Schlegel, Ludwig Börne und vielen an- deren Größen der Berliner Salons jener Zeit. Mit dem ‚Peter Schlemihl’ macht er sich früh einen Namen als bedeutender Dichter deutscher Sprache. Doch es zieht ihn in die Ferne, er nimmt an einer abenteuerlichen Weltreise mit dem russischen Schiff ‚Rurik’ teil und widmet sich verstärkt den Naturwissenschaften. Bis zu seinem Tod 1838 führt er ein unruhiges Leben, er wechselt mehrfach die Nationalität, forscht und schreibt und hinterlässt ein widersprüchliches Bild.“ (Matthes & Seitz) Die Autorin im Gespräch mit Holger Teschke. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Bibliothek am Wasserturm Lesung & Gespräch. Malou Berlin – „Zeit bis Mitternacht“. „23. März 1987, Dimitroffstraße im Ostteil Berlins: Zum ersten Mal begegnet Franka, die Motorradmechanikerin aus dem westlichen Berlin-Kreuzberg, Magdalena. Sofort weiß sie, dass die rothaarige Schöne jemand Besonderes ist. Um sie besser kennen zu lernen, nimmt Franka das Pendeln zwischen zwei Welten auf sich. Zu Hindernissen wie Visazwang, Grenzkontrollen und Zwangsumtausch kommt die ständige Angst um Magdalena, die beim FDGB arbeitet und darum keinen ‚Westkontakt’ haben darf.“ (Querverlag) Moderation: Ilona Bubeck. 20 Uhr. Prenzlauer Allee 227/228, Berlin-Prenzlauer Berg.
Lehmanns Buchhandlung Lesung. Volker Wieprecht und Robert Skuppin – „Das Lexikon der verschwundenen Dinge“. „Die Welt entgleitet uns, wir werden ihrer nicht mehr Herr. Liebgewonnene Objekte, vertraute Phänomene, unverzichtbare Bestandteile unseres Lebens verschwinden einfach. Eben noch da, sind sie plötzlich weg. Und zum Zigarettenautomaten können sie nicht sein. Denn die sind ja auch verschwunden ...“ (Rowohlt Berlin) 9 €. 20.15 Uhr. Hardenberg-Haus, Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Buchhändlerkeller Lesung. Stefan Mühldorfer – „Tagsüber dieses strahlende Blau“. „Robert Ames ist Versicherungsmakler in Hamilton, Ontario. An einem Freitagmorgen bricht er auf in einen ganz normalen Arbeitstag – am Abend aber stehen seine Ehe und sein ganzes Leben in Frage. Was ist geschehen?“ (dtv) 3 €. 20.30 Uhr. Parterre links, Cramerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
LaLuz Lesebühne. „Die Brauseboys: Wedding Wochen“. 5 €. 20.30 Uhr. Osramhöfe, Oudenarder Straße 16-20, 13347 Berlin-Wedding.
Freitag, 5. Juni
Schwartzsche Villa Lesung & Musik. „Sind Zahnärzte sexy?“. Es liest Margarete Groschupf. Sebastian Kommerell am Klavier. 7,50 €. 20 Uhr. Großer Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.
Sloppy Joe’s Bar Lesung. Martín Kohan – „Zweimal Juni“. „1978, 1982: Zweimal Juni, zweimal Fußballweltmeisterschaft, und beide Male verliert Argentinien knapp gegen Italien. Auf die erste Niederlage, in Buenos Aires, folgt dennoch der Titelgewinn und der propagandistische Triumph der Militärjunta. Die zweite Niederlage, in Spanien, führt nicht nur zum Ausscheiden der Nationalmannschaft - sie wird begleitet vom katastrophal gescheiterten Falklandkrieg, der das Ende der Schreckensherrschaft einleitet. Und doch gibt es selbst in solchen Zeiten immer auch Leute, die es ganz gut getroffen haben. Etwa der junge Rekrut, der zunächst bei einem Militärarzt als Fahrer arbeitet und später als Medizinstudent den Krieg in der Zeitung verfolgt. Als er aber auf einer Gefallenenliste einen Namen bemerkt, der ihm bekannt vorkommt, entspinnen sich seine Erinnerungen, die an ein grauenhaftes Ereignis rühren.“ (Suhrkamp) Moderation: Florian Borchmeyer. 20 Uhr. Elisabethkirchstraße 3, 10115 Berlin-Mitte.
Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung. Hermann Melville – „Billy Budd, Matrose. Die großen Erzählungen“. „Den Höhepunkt und Abschluss der großen Erzählungen Melvilles bildet ‚Billy Budd, Matrose’, eine rätselhafte, mythische Geschichte von Schuld und Tod, die heute neben ‚Moby-Dick’ wohl das berühmteste, aber auch umstrittenste Werk dieses frühen Meisters der US-Literatur ist.“ (Hanser) Thomas Stölzel im Gespräch mit dem Herausgeber und Übersetzer Daniel Göske. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Schaubühne am Lehniner Platz Lesung. Truman Capote – „Frühstück bei Tiffany“. „Die 18-jährige Holly Golightly lässt sich in New York vom Strom des leichten Lebens treiben. Mit unverschämtem Charme und überraschendem Einfallsreichtum schlägt sie sich durch zwischen Bohemiens, Playboys, Gins und Rosen. Sie weiß, wie sie von einem reichen Verehrer fünfzig Dollar für die Toilette kriegt, ohne sich klein zu machen. Sie weiß, wie man eine gute Party feiert. Und sie weiß, was hilft, sobald sie das ‚rote Grausen’, diese unbestimmte Furcht vor der Welt, überfällt: ein Abstecher zum Juwelier Tiffany’s an die Fifth Avenue, wo ihr nichts und niemand mehr etwas anhaben kann. Denn es ist nicht immer leicht, Holly Golightly zu sein. Wer es in New York schaffen will, der muss leichtfüßig durch Leben tänzeln, darf sein Herz nicht an Dinge und Menschen hängen und muss immer auf alles gefasst sein. Auch darauf, sich ausgerechnet in einen unbekannten Schriftsteller zu verlieben, der ebenso mittellos und abhängig von fremder Gunst ist wie man selber und auch noch ohne festen Platz in dem verrückten Spiel.“ (Kein & Aber) Es liest Judith Rosmair. 21.30 Uhr. Studio, Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin-Wilmersdorf.
Samstag, 6. Juni
Alte Kantine Lesebühne. „Kantinenlesen“. Mit Dan Richter und anderen. 5 €. 20 Uhr. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Sonntag, 7. Juni
Deutsches Theater Gespräch. „Gregor Gysi trifft Wladimir Kaminer“. 11 Uhr. Schumannstraße 13 A, 10117 Berlin-Mitte.
Akademie der Künste Preisverleihung & Lesung. „Alfred-Döblin-Preis 2009“. Günter Grass, Karin Kiwus und Michael Kumpfmüller lesen Texte von Alfred Döblin. Eintritt frei. 11.30 Uhr. Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte.
Jüdisches Museum Eröffnung. „Kultursommer“. Corinna Harfouch liest aus Briefen von Fanny und Felix Mendelssohn. Musik: Das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt spielt Werke der Geschwister Mendelssohns unter der Leitung von Israel Yinon. 25 / 20 €. 18 Uhr. Erdgeschoss, Glashof, Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg.
Dock 11 Lesung. „Gedenklesung für Alexej Parschtschikow“. Hendrik Jackson, Alexander Filyuta, Dmitri Dragiljew und andere lesen Texte von Alexej Parschtschikow auf Russisch und Deutsch. 20 Uhr. Kastanienallee 79, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Montag, 8. Juni
Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung. Christine Wolter – „Traum Berlin Ost. Wege gestern und heute“. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Schwartzsche Villa Lesebühne. „Autorenforum: Lesen – Zuhören – Diskutieren“. Vorlesen unveröffentlichter Texte. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Informationstelefon: 030-693 73 51. Kleiner Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.
BKA-Theater Lesung & Gespräch im Rahmen des Literarischen Salons. Johannes Groschupf – „Hinterhofhelden“. „Man kann nicht sagen, dass es Liebe auf den ersten Blick ist: der etwas wirklichkeitsfremde, zartgliedrige Student und die kleine Etagenwohnung, in dem er soeben Quartier bezogen hat. Dort ist Wohnen zwar billig, doch schon bald hat der vierschrötige und etwas cholerische Hausmeister ihn auf dem Kieker – dessen altersreife Frau auf ganz unverblümte Weise auch. Und dann ist da noch Meentje, die er auf einem seiner Streifzüge mit der Fotokamera aus den Fängen der BVG-Kontrollöre befreit und die ihm ihr Herz schenkt und es ihm wieder nimmt. So gewöhnungsbedürftig Neukölln und seine Welt, der Geruch von Küchenabfällen, Kohlsuppe und alten Zeitungen für Hans auch sind, er begreift schnell, dass das Leben hier echter ist, direkter. Das gilt für die Frauen, die in dem jungen Schlacks eher eine willkommene Abwechslung sehen, und erst recht für die Männer, von denen er viel lernen kann – und muss.“ (Eichborn Berlin) Anschließend der Autor im Gespräch mit Christoph Stölzl. Moderation: Britta Gansebohm. 8 / 6 €. 20 Uhr. Mehringdamm 34, 10961 Berlin-Kreuzberg.
Dienstag, 9. Juni
Literarisches Colloquium Lesung & Gespräch. Boualem Sansal – „Das Dorf des Deutschen“. „Das Dorf des Deutschen“ ist die Geschichte von Hans Schiller und seinen Söhnen Malrich und Rachel. Die beiden Brüder wuchsen fernab der Eltern – die in Algerien in einem kleinen Dorf lebten – in der Pariser Banlieue auf. Die Brüder sind in Frankreich geblieben. Rachel hat Karriere gemacht: er hat einen guten Job, ein kleines Häuschen, ein Auto, eine Frau – und die französische Staatsbürgerschaft. Sein 20 Jahre jüngerer Bruder Malrich steht dagegen am Rande der Gesellschaft: ohne Ausbildung und ohne Job lebt er perspektivlos als Mitglied seiner multikulturellen Clique in der Vorstadt. Als die Eltern der beiden im fernen Algerien bei einem Attentat der Islamisten umgebracht werden, gerät das Leben der Brüder aus dem Lot. Plötzlich werden sie mit der Tatsache konfrontiert, dass sich ihr Vater als ranghoher Nazi bei der SS in den Vernichtungslagern schuldig gemacht hat.“ (Merlin Verlag) Moderation: Claudia Kramatschek. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.
totsicher Buchhandlung Lesung. „Agatha Christie Abend“. Es liest die Schauspielerin Anna Srivastava. Mit Buffet und Erdbeerbowle. 20 Uhr. Winsstraße 16, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.
Buchhändlerkeller Lesung. Ernst R. Piper – „Savonarola. Prophet der Diktatur Gottes“. 5 / 3 €. 20.30 Uhr. Parterre links, Cramerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Volksbühne im Prater Lesung. Heinz Strunk – „Fleckenteufel“. 21 Uhr. Kastanienallee 7-9 in 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Mittwoch, 10. Juni
Jüdisches Museum Buchvorstellung. Jack Jacobs – „Bundist Counterculture in Interwar Poland“. Auf Englisch. Eintritt frei. 18 Uhr. Auditorium, Erdgeschoss, Altbau, Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg.
Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung Lesung & Gespräch. Arnold Stadler – „Einmal auf der Welt. Und dann so“. „An der Straße von Wien nach Paris liegt das Dorf, aus dem Arnold Stadlers Held kommt. Hier wurde er geboren, ohne dass er wüsste, warum. Eines Tages kriegt er den letzten Spielkameraden, das geliebte Ferkel Frederic, als Wurstsuppe vorgesetzt. Jetzt weiß er: Wer hier lebt, setzt sich, sobald es geht, in freundlichere Gegenden ab. Doch weder im Süden Amerikas noch als Priester-Seminarist in Rom will man ihn. Er geht nach Freiburg und hält sich als Grabredner über Wasser. Zuhause wird der Hof verkauft, was den Verlust der Heimat und das Ende der Kindheitsträume endgültig besiegelt. Wer da nicht den Verstand verliert, beginnt zu dichten.“ (S. Fischer) Moderation: Axel Kahrs. 19 Uhr. Tiergartenstraße 35, 10785 Berlin-Tiergarten.
Auditorium Friedrichstraße Buchvorstellung. Mathias Rohe – „Das islamische Recht. Geschichte und Gegenwart“. „Das islamische Recht ist im Westen durch spektakuläre Todesurteile und drakonische Körperstrafen in Verruf geraten, ansonsten aber weitgehend unbekannt. Was ist die Scharia? Was ist eine Fatwa? Kann es im Islam eine Gleichberechtigung der Geschlechter geben? Diese und andere Fragen behandelt Mathias Rohe in der Darstellung des islamischen Rechts seit Jahrzehnten.“ (C.H. Beck) Begrüßung: Ulrich Nolte und Michael Hanssler. Der Autor im Gespräch mit Seyran Ateş. Moderation: Jörg Lau. 19 Uhr. Anmeldung erbeten bis 8. Juni unter Telefon: 089-38 18 93 16. Quartier 110, Friedrichstraße 180, 10117 Berlin-Mitte.
Schleichers Buchhandlung Buchvorstellung. Peter-André Alt – „Kafka und der Film. Über kinematographisches Erzählen“. „Peter-André Alt zeigt verschiedene Formen von Kafkas kinematographischem Erzählen, die in den Techniken der Bildverknüpfung, der Verwendung konkreter Motive, den Sehperspektiven, der Körpersprache der Figuren und den dramaturgischen Mustern seiner Geschichten zutage treten. So erschließt sich ein verblüffendes Panorama literarischer Ausdrucksformen, in denen Kafka die Bewegungsfolgen und Kameraeinstellungen, die Stoffe und die Mythen des frühen Kinos adaptiert.“ (C.H. Beck) In Anwesenheit des Autors liest Wolfgang Condrus. 10 / 5 €. 19.30 Uhr. Museen Dahlem, Lansstraße 8, 14195 Berlin-Dahlem.
buchladen in buch Lesung. Peter Ensikat – „Populäre DDR-Irrtümer“. „Ist die DDR wirklich untergegangen? Wieso war sie das Land der Widerstandskämpfer? Wie glücklich war man beim Bücken unter den Ladentisch? Knapp 20 Jahre nach ihrem Ende kursieren über die Deutsche Demokratische Republik jede Menge falsche Vorstellungen, Missverständnisse und Halbwahrheiten – sowohl im Westen als auch im Osten.“ (Edition q) 19.30 Uhr. Wiltbergstraße 3, 13125 Berlin-Buch.
Theodor Tucher Restaurant am Brandenburger Tor Lesung. Volker Surmann (Hrsg.) – „Sex. von Spaß war nie die Erde“. „Sex ist wunderbar! Richtig guter, total geiler Sex ist grandios und traumhaft euphorisierend – aber leider verdammt selten. Der meiste Sex ist schön. Oder recht schön. Ganz okay. Gegebenenfalls zweckdienlich. Doch es gibt auch den schlechten Sex, bei dem schief läuft, was nur schief laufen kann, wo man statt kommen lieber gehen will. Wer hat gesagt, dass es beim Liebesspiel nicht auch Verlierer gibt?“ (Satyr Verlag) Aus der Anthologie lesen der Herausgeber, Anny Hartmann, Paul Bokowski und Lea Streisand. 7 €. 20 Uhr. Pariser Platz 6a, 10117 Berlin-Mitte.
Donnerstag, 11. Juni
Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek Lesung. Jutta Voigt – „Westbesuch. Vom Leben in den Zeiten der Sehnsucht“. 4 / 3 €. 19 Uhr. Frankfurter Allee 149, 10365 Berlin-Lichtenberg.
Egon Erwin Kisch Bibliothek Lesung. Jutta Voigt – „Westbesuch. Vom Leben in den Zeiten der Sehnsucht“. 19 Uhr. Frankfurter Allee 149, 10365 Berlin-Lichtenberg.
Backfabrik Literaturstation Lesung. Veronika Peters – „An Paris hat niemand gedacht“. „Eigentlich könnte Marta mit ihrer Familie eine glückliche Kindheit in Afrika verbringen – wenn da nicht der Vater wäre, der seiner Frau und seinen Töchtern das Leben zur Hölle macht. Tief sind die Wunden, die er Marta schon in jungen Jahren zugefügt hat, und als die Familie nach Deutschland zurückkehrt, entschließt sich Marta, Reißaus zu nehmen. Sie bricht jegliche Verbindung zu ihren Eltern und Schwestern ab, verschanzt sich hinter einer Mauer aus Verdrängen und Vergessen. Doch alles ändert sich, als Marta vom Tod ihres Vaters erfährt – und wenig später eine Nachricht von ihrer Mutter Greta erhält. Siebzehn Jahre lang herrschte Schweigen zwischen ihnen, aber nun spüren beide, dass der Moment gekommen ist, sich der Vergangenheit zu stellen. Schwankend zwischen Zorn und Zuneigung machen Mutter und Tochter die ersten zögerlichen Schritte aufeinander zu – und stellen bald fest, dass nichts so ist, wie es all die Jahre schien, dass sie Bilder von der jeweils anderen mit sich getragen hatten, die der Gegenwart nicht standhalten. Und dass es in ihrer Freiheit liegt, die Scherben ihrer alten Beziehung hinter sich zu lassen und einen neuen Weg zueinander zu finden.“ (Goldmann) 8 / 6 €. 20 Uhr. Saarbrücker Straße 36-38, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.
Buchhändlerkeller Lesung. Thomas Stangl – „Was kommt“. „Von den zahllosen Lebenden und Toten, die Wien bevölkern, hebt Thomas Stangl in seinem Roman zwei Personen heraus: Emilia, 17, die wir im Sommer 1937 kennen lernen, am Vorabend der historischen Katastrophe, und Andreas, den Pubertierenden, der vierzig Jahre später, Ende der 70er Jahre, wie Emilia allein mit seiner Großmutter lebt und ebenfalls in eine private? politische? Katastrophe gerät.“ (Droschl Verlag) 3 €. 20.30 Uhr. Parterre links, Cramerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
LaLuz Lesebühne. „Die Brauseboys: Wedding Wochen“. 5 €. 20.30 Uhr. Osramhöfe, Oudenarder Straße 16-20, 13347 Berlin-Wedding.
Freitag, 12. Juni
Galerie Ina Köhler Lesung. Judith Hermann – „Alice“. „Wenn jemand fort ist, kann man nicht mehr sagen, wie er ausgesehen hat, wie er gesprochen, geflucht, gelächelt hat, wie er durchs Leben gegangen ist. Auch wenn man ihn plötzlich zu sehen glaubt, auf der Rolltreppe, im letzten Wagen einer abfahrenden Straßenbahn, an der Ampel auf der anderen Straßenseite.“ (S. Fischer) 19 Uhr. Husemannstraße 27, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Bestattungshaus Drews Lesung. Gunnar Kunz – „Organisation C“. 6 / 5 €. 19.30 Uhr. Mommsenstraße 31, 10629 Berlin-Charlottenburg.
Schwartzsche Villa Lesung & Musik. „Berlin, ich sehne mich in dich! Joachim Ringelnatz im Berlin der 1920er Jahre“. Es liest Susan Muhlack. Musik: Astrid Graf an den Klarinetten und am Saxophon. 8 / 6 €. 20 Uhr. Großer Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.
Literarisches Colloquium Lesung. „Landpartie nullneun“. Aus der Jahresanthologie des Hildesheimer Studienganges „Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus“ lesen Clara Ehrenwerth, Marcel Maas, Jan Fischer, Nadja Wünsche und Lutz Woellert. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.
Buchhändlerkeller Lesung. Heidrun Knigge – „Das Adrian Protokoll“. „Da ist der fünfjährige Adrian, der sich mit seiner Außenseiterrolle nicht abfindet und die Welt, die ihn so verletzt, unbeirrbar auf den Kopf stellt. Da ist die hitzige Mutter Katja, die auf einem ‚normalen Leben’ besteht und erst einmal ausrastet, einen ‚Spinner’ zum Sohn zu haben. Und Vater Darko, der kroatische Naturbursche, der sich bemitleidet, weil er ein Ausländer ist und dann die Leser mit einer berührenden Wandlung überrascht. Die immer wieder heilende Zuflucht für Adrian: Großmutter Ingeborg, die spontan die Besonderheit ihres Enkels feiert und sein Selbstbewusstsein stärkt. Und schließlich die junge Journalistin Marie, die diese dramatische Geschichte zunächst von außen beobachtet, protokolliert und dann immer mehr angezogen wird von den Wundern, die von dieser Familie ihren Ausgang nehmen.“ (Shaker Media) 3 €. 20.30 Uhr. Parterre links, Cramerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Samstag, 13. Juni
Lettétage Buchvorstellung. „Landpartie nullneun“. Studierende des Hildesheimer Studiengangs „Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus“ stellen ihre Jahresanthologie vor. 5 €. 18 Uhr. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.
Alte Kantine Lesebühne. „Kantinenlesen“. Mit Dan Richter und anderen. 5 €. 20 Uhr. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Sonntag, 14. Juni
12. LiteraturOrt Prenzlauer Berg Lesung & Gespräch & Preisverleihung. „Literaturfest am Kollwitzplatz 2009“. Um 14 Uhr: Julia Franck liest Klassische Sagen. Um 14.30 Uhr: Annett Gröschner liest aus „Parzelle Paradies. Berliner Geschichten“. Um 15 Uhr: Daniela Dahn liest aus „Wehe dem Sieger! Ohne Osten kein Westen“. Um 15.30 Uhr: Claudia Rusch liest aus „Aufbau Ost. Unterwegs zwischen Zinnowitz und Zwickau“. Um 16 Uhr: Salli Sallmann liest aus „Badetag. Prosa und Liedtexte“. Um 16.30 Uhr: „Poesie und Politik“. Knut Elstermann im Gespräch mit Annett Gröschner, Claudia Rusch und Salli Sallmann. Um 17.15 Uhr: „Preisverleihung Literaturpreis Prenzlauer Berg“ stellt Dr. Constanze Neumann, S. Fischer Verlag, die diesjährigen Preisträger vor; anschließend liest der 1. Preisträger. Um 17.45 Uhr: Michael Flotho – „Als ich mich in Barbra Streisands Mann verliebte. Biographische Erinnerungen“. Um 18.30 Uhr: Christoph Peters liest aus „Mitsouko“. Um 19 Uhr: Sophie Rois liest aus Ian McEwans „Erste Liebe, letzte Riten“. Moderation: Knut Elstermann. Bühne, Kollwitzplatz, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.
Institut français Lesung. Jean Rolin – „Boulevard Ney“. „Für Monate hat sich der Journalist und Romancier Jean Rolin in den billigen Kreditkartenhotels einquartiert, die den Pariser Autobahnring Périphérique säumen. Er sondiert sein Terrain wie ein General das Gelände vor der Schlacht, steigt zu den Boulevards hinab und begegnet auf seinen Streifzügen zwischen Boulevard Ney und Périphérique den Menschen, die den nordöstlichen Stadtrand von Paris bevölkern und in diesem ‚Zwischenreich’ zu Hause sind: Außenseiter, Clochards, Fixer, afrikanische und osteuropäische Prostituierte. Er hat dabei Bilder aus dem Leben Michel Neys im Kopf, jenes Marschalls deutscher Herkunft, dem der Boulevard seinen Namen verdankt und den Napoleon einst als den ‚Tapfersten der Tapferen’ rühmte.“ (Berlin Verlag) 19.30 Uhr. Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Montag, 15. Juni
Schwartzsche Villa Lesebühne. „Autorenforum: Lesen – Zuhören – Diskutieren“. Vorlesen unveröffentlichter Texte. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Informationstelefon: 030-693 73 51. Kleiner Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.
Jüdisches Museum Lesung. Najem Wali – „Reise in das Herz des Feindes. Ein Iraker in Israel“. „Israel – das ist für seine arabischen Nachbarn der Feind schlechthin. Als ketzerisch gilt, wer andere Ansichten vertritt oder gar ins ‚Land des Feindes’ reist. Najem Wali wagt es, dieses Tabu zu brechen, und erkundet in einer politisch brisanten Reise die erstaunlichen Gemeinsamkeiten zwischen seinem Heimatland Irak und dem Staat der Juden. Von Jerusalem bis Haifa, von Nazareth bis zum Golan begegnet Wali Dichtern, Intellektuellen und Politikern, aber auch den Menschen auf der Straße. Gemeinsam hoffen sie auf Frieden und Dialog im Nahost-Konflikt.“ (Hanser) 7 / 5 €. 19.30 Uhr. Auditorium, Erdgeschoss, Altbau, Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg.
12. LiteraturOrt Prenzlauer Berg Buchvorstellung. Ute Fritsch – „Künstlerkarte Hiddensee“. „Mit einem Blick auf die schön gestaltete Künstlerkarte können Sie erfahren, wo Thomas Mann am ‚Zauberberg’ schrieb, Albert Einstein Geige spielte, Gerhart Hauptmann die ‚Mondscheinlerche’ dichtete, Asta Nielsen und Joachim Ringelnatz sich köstlich amüsierten, Sigmund Freud logierte, die Kruses Künstler einluden, Elisabeth Büchsel malte, Friedrich Hollaender komponierte, Murnau filmte, Palucca urlaubte, Christoph Heins „Tangospieler“ kellnerte. Historische Fotos der Pensionen und Künstlerhäuser, Kurzerläuterungen zu den Aufenthalten der Künstler in den letzten 120 Jahren, Briefzitate, Werkauszüge, Gedichte nebst historischen Ortskarten laden zur Spurensuche ein.“ (Jena 1800 Verlag) 20 Uhr. Georg Büchner Kunstbuchladen, Wörther Straße 17/18, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.
Dienstag, 16. Juni
Vertretung der Europäischen Kommission Lesung & Gespräch im Rahmen von Europa literarisch: Malta. Immanuel Mifsud – „Happy Weekend“. Moderation: Thomas Wohlfahrt, Literaturwerkstatt Berlin. Eintritt frei. 18 Uhr. Anmeldung erbeten bis 9. Juni unter E-Mail: comm-rep-ber-anmeldung@ec.europa.eu. Unter den Linden 78, 10117 Berlin-Mitte.
Humboldt Universität Lesung. Louis Begley – „Der Fall Dreyfus“. „Im September 1894 entdeckte der französische Geheimdienst eine undichte Stelle im Generalstab der Armee: Militärische Geheimnisse wurden verraten, ausgerechnet an die Deutschen. Indizien für eine Täterschaft fehlten, doch ein Verdacht genügte. Nur wenige Wochen später wurde Hauptmann Alfred Dreyfus verhaftet, des Landesverrats für schuldig befunden und zu lebenslanger Verbannung auf der Teufelsinsel verurteilt. Kaum jemand zweifelte an der Richtigkeit des Urteils: Dreyfus war Jude. Dass ein ‚echter’ Franzose einer solchen Tat fähig wäre, schien undenkbar. Louis Begley, der in diesem Buch zum ersten Mal aus seinem reichen Wissen als Anwalt schöpft, rekonstruiert den heute fast vergessenen Fall Dreyfus: die Hintergründe und Intrigen, die kriminellen Manipulationen in höchsten Kreisen, die Spaltung der französischen Gesellschaft in ‚Dreyfusards’ und ihre konservativen Gegner.“ (Suhrkamp) Moderation und Einführung: Dr. Gary Smith. 20 Uhr. Senatssaal, Unter den Linden 6, 10099 Berlin-Mitte.
Frauenzentrum Paula Panke Lesung. Jutta Voigt – „Westbesuch. Vom Leben in den Zeiten der Sehnsucht“. 20 Uhr. Schulstraße 25, 13187 Berlin-Pankow.
Theater im Palais Lesung. Peter Ensikat – „Populäre DDR-Irrtümer“. „Ist die DDR wirklich untergegangen? Wieso war sie das Land der Widerstandskämpfer? Wie glücklich war man beim Bücken unter den Ladentisch? Knapp 20 Jahre nach ihrem Ende kursieren über die Deutsche Demokratische Republik jede Menge falsche Vorstellungen, Missverständnisse und Halbwahrheiten – sowohl im Westen als auch im Osten.“ (Edition q) 20 Uhr. Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin-Mitte.
12. LiteraturOrt Prenzlauer Berg Lesung. Angelika Klüssendorf – „Amateure“. „Amateure leben das Leben so, als ob es nur die Probe wäre. Sie machen Fehler, sie sind einfach nicht gut genug. In der Liebe scheitern sie schon, bevor sie überhaupt angefangen haben. Aber muss man wirklich ein Held sein, um dieses Leben zu bestehen?“ (S. Fischer) 5 €. 20 Uhr. Georg Büchner Buchladen, Wörther Straße 16, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.
12. LiteraturOrt Prenzlauer Berg Lesung & Musik. Thomas B. Steinke – „Bronskis Treiben“. „Bronski hat die elfenhafte Marie bei einer Ausstellungseröffnung erspäht. Eine Bildhauerin, die zupackende Squaw, soll ihm bei der Eroberung der Kindfrau helfen. Bronski begleitet seine Frau, die ein musisches Gymnasium in einem der Neubaugebiete am Rande der Stadt leitet, nur zu solchen Veranstaltungen, um Frauen zu jagen. Die Gattinnen der Maler sind zumeist einsam, ihre malenden Männer trinken oder betrügen sie, da hat Bronski leichtes Spiel. Bronski gibt sich gern als Zyniker und die Frauen verfallen gern dieser Masche. Auf die Verführung folgt eine heftige kurze Berauschtheit, bei der Bronski sich das Hirn herausvögelt, um dann rechtzeitig Schluss zu machen, bevor die Sache Ausmaße annimmt. So erträgt Bronski seit nunmehr dreiundzwanzig Jahren seine Ehe und das Leben überhaupt. Aber dann gerät Bronski, dem Flaneur zwischen den Schößen, sein Leben aus der Bahn. In seinem Beruf macht er ungewollt Karriere, seine Frau trennt sich von ihm und die Squaw rettet ihm das Leben. Und am Ende denkt die Squaw, es wäre doch schade, Bronski jetzt zu verlieren.“ (Dittrich Verlag) In Anwesenheit des Autors liest die Schauspielerin Simone Berghäuser. Musik: Fabian Czolbe am Saxophon. 20 Uhr. Vivo Art Space, Cantianstraße 21, 10437 Berlin-Prenzlauer Berg.
Institut für deutsche Literatur Gespräch. „aufBruch Kunst Gefängnis Stadt – Heiner Müller zum Beispiel“. Peter Atanassow und Sibylle Arndt im Gespräch mit Kristin Schulz. Eintritt frei. 20.30 Uhr. Raum 3444, Heiner Müller Archiv / Transitraum, Humboldt-Universität, Dorotheenstraße 24, 10117 Berlin-Mitte.
Buchhändlerkeller Lesung. „Sage vom Ganzen den Satz – Zum 30. Todestag des Lyrikers Ernst Meister“. Es liest Hermann Treusch aus Meisters Gedichten. Einführung: Rolf Stube. 5 / 3 €. 20.30 Uhr. Parterre links, Cramerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Mittwoch, 17. Juni
Bezirkszentralbibliothek Mark Twain Buchvorstellung. Juhani Seppovaara – „Unter dem Himmel Ostberlins“. 10 Uhr. Marzahner Promenade 52-54, 12679 Berlin-Marzahn.
Lettrétage Lesung. Volker Harry Altwasser – „Letzte Haut“. „18 Monate untersucht der SS-Ermittlungsrichter und Polizeibeamte Dr. Schmelz 1943/44 die Verhältnisse im KZ Buchenwald. Ausgerüstet mit einem personen-gebundenen Geleitbrief hat er freie Einsicht in alle Bereiche des Lagers. Noch im Winter 1944 wird der Kommandant des Konzentrationslagers, Karl Koch, in einem Geheimprozess wegen Wehrkraftzersetzung, Unterschlagung und Mord zum Tode verurteilt. Schmelz überführt mit Koch einen Mann, der sich mit Himmler duzt. Dies gelingt dem Juristen mit dem besten Diplom seines Jahrgangs, weil er nach hartem Ringen mit sich selbst zum Mörder an zwei sowjetischen Kriegsgefangenen wird: Er beweist mit dem ‚Prinzip der Ausschließlichkeit’ persönlich motivierte Morde – mit Mord.“ (Matthes & Seitz) 5 €. 20 Uhr. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.
Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. „20 Jahre nach der Wende – Literatur in Polen und Deutschland III. Grenzgängerinnen“. Es lesen Inga Iwasiow aus „Bambino“ und Julia Franck aus „Mittagsfrau“. Moderation: Dorota Danielewicz. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Literarisches Colloquium Buchvorstellung. Guy Deutscher – „Du Jane, ich Goethe“. „Guy Deutschers Geschichte der Sprache beginnt mit einem Paradox: ‚Die Sprache ist die größte Erfindung der Menschheit – obwohl sie natürlich nie erfunden wurde.’ Keine Sprachkommission, kein Ältestenrat des antiken Rom hat irgendwann die ausgeklügelte lateinische Grammatik entworfen, und auch von der Möglichkeit göttlicher Eingebung möchten wir einmal absehen. Aber wie kamen wir dann weg vom Niveau steinzeitlicher Äußerungen wie ‚Ich Tarzan, du Jane’ und zu den komplexen Sprachen der Antike und Gegenwart?“ (C.H. Beck) Eine Geschichte der Sprache“. Moderation: Maike Albath. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.
12. LiteraturOrt Prenzlauer Berg Lesung. Ines Geipel – „Zensiert, verschwiegen, vergessen. Autorinnen in Ostdeutschland 1945-1989“. „Ihre Texte blieben ungedruckt. Zu offen, zu kritisch, zu modern waren sie in den Augen der Zensoren. Doch wer auf Freiheitssinn und eigener Sprache bestand, hatte als Dichterin in der DDR nicht selten einen hohen Preis zu bezahlen.“ (Artemis & Winkler) 5 €. 20 Uhr. Buchhandlung Anakoluth, Schönhauser Allee 124, 10437 Berlin-Prenzlauer Berg.
Donnerstag, 18. Juni
Große Berliner Bücher-Nacht in der Kulturbrauerei Lesung. „open poems – Das Finale“. Mit Max Czollek, Antonia Erwied, Sabrina Herter, Anna-Maria Hetzer, Juliane Liebert, Alexander Makowka, Nina Reichert, Friederike Scheffler und Tobias Witte. Moderation: Björn Kuhligk. 5 / 3 €. 18 Uhr. Literaturwerkstatt, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Zentral- und Landesbibliothek Lesung. „Premio Strega 2009. Fünf italienische Schriftsteller treffen Berlin“. Präsentation der Finalisten des Literaturpreises Strega. Auf Italienisch und Deutsch. 18.30 Uhr. Haus Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 30-36, 10178 Berlin-Mitte.
Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung. Gabrielle Alioth und Hans-Christian Oeser (Hrsg.) – „Nachgetragenes. 75 Jahre P.E.N.-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland“. Es lesen und diskutieren Renate Ahrens, Peter Finkelgruen und Lutz Rathenow. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
12. LiteraturOrt Prenzlauer Berg Lesung. Wieland Förster – „Der Andere. Briefe an Alena“. „Friedrich K. ist der Dicke. Er hat es schwer unter den Kommilitonen und im Staat und bei den Frauen. Er ist einer der Anderen, gehört zu den Außenseitern und Ausgegrenzten und Verletzten. Zugleich hat er sich eine reiche Intimwelt des Geistigen und Musischen erobert, eine Welt voller menschlicher und poetischer Entdeckungen. Was aber Friedrich K.s nur äußerlich tristes Dasein vor allem überglänzt, ist seine Verehrung einer so fernen wie fremden Frau namens Alena, ist seine unerfüllte Sehnsucht, die in allen Episoden frei von Klischees bleibt und zum bedenklichen Abenteuer gerät. Ihrem Bild gegenüber öffnet er sich und beschreibt seine Wunden und wie sie entstanden; er zeigt ihr, dass er zwar ein Anderer, aber eben auch ein Mensch mit einer Würde ist.“ (Lukas Verlag) 20 Uhr. Theater o.N., Kollwitzstraße 53, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.
Große Berliner Bücher-Nacht in der Kulturbrauerei Lesung & Gespräch. „Sommer und Dezember – Deutsch-deutsche Geschichten“. Es lesen Susanne Schädlich aus „Immer wieder Dezember“ und Julia Schoch aus „Mit der Geschwindigkeit des Sommers“. Moderation: Christoph Links, Verleger. 5 / 3 €. 20 Uhr. Literaturwerkstatt, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Große Berliner Bücher-Nacht in der Kulturbrauerei Lesung & Gespräch. „Blicke über den Gartenzaun – literarische Ausflüge in andere Welten“. Es lesen Annette Berr aus „Die Stille nach dem Mord“, Carmen Bregy aus „Im Stillen umarmt“, Christoph Geiser aus „Wenn der Mann im Mond erwacht. Ein Regelverstoß“ und Benny Ziffer aus „Ziffer und die Seinen“. 5 / 3 €. 20 Uhr. Literaturwerkstatt, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Große Berliner Bücher-Nacht in der Kulturbrauerei Lesung & Gespräch. „Lesung pur im Maschinenhaus“. Es lesen Steffen Kopetzky, Volker Braun, Uwe Timm und Sherko Fatah. 20 Uhr. Maschinenhaus, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Buchhändlerkeller Lesung. Reinhard Jirgl – „Die Stille“. „Am Anfang steht ein Fotoalbum, die ältesten Bilder sind über achtzig Jahre alt: einhundert Fotografien zweier Familien, die eine aus Ostpreußen stammend, die andere aus der Niederlausitz. Zwei Weltkriege, Inflation, Flucht und Vertreibung haben diese beiden Familien über fünf politische Systeme hinweg, von der Kaiserzeit bis heute, überlebt.“ (Hanser) 3 €. 20.30 Uhr. Parterre links, Cramerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
LaLuz Lesebühne. „Die Brauseboys: Wedding Wochen“. 5 €. 20.30 Uhr. Osramhöfe, Oudenarder Straße 16-20, 13347 Berlin-Wedding.
Große Berliner Bücher-Nacht in der Kulturbrauerei Lesung & Gespräch. „Debütautoren“. Es lesen aus ihren ersten Büchern Alina Bronsky, Verena Roßbacher, Benedict Wells und Christopher Kloeble sowie Stefan Mühldorfer und Rayk Wieland. Moderation: Jörg Thadeusz. 21.30 Uhr. Club23, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Große Berliner Bücher-Nacht in der Kulturbrauerei Lesung & Musik. „plugged poetry“. Es liest Albert Ostermeier. Musik: Bert Wrede. 23 Uhr. Kesselhaus, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Freitag, 19. Juni
Literaturwerkstatt Lesung. Michal Hvorecky – „Eskorta“. „Michal Kirchner ist Sprössling einer ungewöhnlichen Familie. Geboren aus der Zweckehe seiner homosexuellen Eltern muss er schon als Kind die skrupellose Überwachung durch den tschechoslowakischen Geheimdienst miterleben. Er flieht in den Westen und kehrt erst als junger Erwachsener in seine Heimatstadt Bratislava zurück. In der Metropole des neuen Turbokapitalismus beginnt seine Karriere in einem Begleitservice für reiche Managergattinen aus dem Westen. Michal Hvorecky hat einen ironischen und grotesken Roman über das neue Europa geschrieben – politisch, sexy und exzessiv.“ (Klett-Cotta) 20 Uhr. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Berlin Live Lesung & Musik. Benedict Wells – „Becks letzter Sommer“. „Ein liebeskranker Lehrer, ein ausgeflippter Deutschafrikaner und ein musikalisches Wunderkind aus Litauen auf dem Trip ihres Lebens, von München durch Osteuropa nach Istanbul. Unter den Fittichen eines alternden Rockstars und seiner unsterblichen Songs.“ (Diogenes) Mit Musik. 20 Uhr. Pflügerstraße 4, 12047 Berlin-Neukölln.
Samstag, 20. Juni
CaféBar Marianne Lesung. Carmen Bregy – „Im Stillen umarmt“. „Dieses Buch ist wie ein Liebesbrief. Es erzählt von der Liebe zwischen zwei Frauen, die ihrem Glück nicht trauen. Etwas Großes verbindet die zwei, was sie durchdringt und ihnen zugleich Angst macht. Bevor sie sich darin verlieren können, versuchen sie, sich voneinander zu lösen. Das gelingt ihnen kaum. Weder auf der Reise durch die winterliche Toskana noch auf den Pilgerspuren hoch zur Wallfahrtskirche in Madonna del Sasso, wo sie vor verschlossenen Pforten stehen. Die ersehnte Befreiung bringt ganz unverhofft eine Begegnung in einer Sommernacht.“ (Querverlag) 20 Uhr. Mariannenstraße 6, 10997 Berlin-Kreuzberg.
Alte Kantine Lesebühne. „Kantinenlesen“. Mit Dan Richter und anderen. 5 €. 20 Uhr. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Deutsches Theater Gespräch. „Alexander Osang liest bestes zu Deutschland, Sport und Merkel“. 21 Uhr. Schumannstraße 13 A, 10117 Berlin-Mitte.
Sonntag, 21. Juni
Literaturhaus Literarischer Spaziergang. „Berlin und die Manns – Eine Spurensuche“. Mit Wolfgang Feyerabend. 14 Uhr. Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.
Montag, 22. Juni
Literarisches Colloquium Lesung. „Grenzgänger-Stipendiaten lesen“. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.
Schwartzsche Villa Lesebühne. „Autorenforum: Lesen – Zuhören – Diskutieren“. Vorlesen unveröffentlichter Texte. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Informationstelefon: 030-693 73 51. Kleiner Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.
Schaubühne am Lehniner Platz Lesung. Paul Brodowsky – „Zwei Roadmovies“. 21.30 Uhr. Studio, Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin-Wilmersdorf.
Dienstag, 23. Juni
Schleichers Buchhandlung Lesung & Gespräch. Sibylle Lewitscharoff – „Apostoloff“. „Zwei Schwestern. Die eine auf der Rückbank, die andere auf dem Beifahrersitz, die eine scharfzüngig und kampflustig, die andere nachsichtig und höflich: Sie sind unterwegs im heutigen Bulgarien. Auf der ersten Hälfte ihrer Reise waren sie Teil eines prächtigen Limousinenkonvois, der die Leichen von 19 Exilbulgaren – in den Vierzigern von Sofia nach Stuttgart ausgewandert – in ihre alte Heimat überführte. Darunter der frühverstorbene Vater der Schwestern. Jetzt sind sie Touristinnen, chauffiert vom langmütigen Rumen Apostoloff.“ (Suhrkamp) Anschließend die Autorin im Gespräch mit Peter-André Alt und Peter Bieri. Moderation: Christian Richter. 10 / 5 €. 19.30 Uhr. Museen Dahlem, Lansstraße 8, 14195 Berlin-Dahlem.
ici Kulturlabor Lesung. Marlene Streeruwitz – „Kreuzungen.“ „Die vielen Millionen auf der Bank in Luxemburg reichen nicht. Der Held dieses abgründigen, in rasanten Bildern erzählten Romans macht sich auf, zu den Allerreichsten der Welt zu gehören. Dazu beendet er das bisherige Leben, aus dem sein Reichtum hervorgegangen ist. Er verlässt Wien und seine Frau, die Kinder und sogar seine Therapeutin. Eine Schönheitsoperation eröffnet sein neues Leben. So verändert begibt er sich zur Erholung nach Venedig und trifft auf den Lyriker Gianni, der ihm mit seiner Kunst die endgültige Verfügbarkeit der Welt offenbart. Er benötigt nur noch die private Basis, sich uneingeschränkt dem Begehren nach Geld und Macht hinzugeben. Eine neue Frau wird gesucht. In der noblen Heiratsvermittlung der Frau Zapolska in Zürich findet sich eine passende Kandidatin und schon beginnen die Anwälte, die Verträge zu entwerfen. Die Form der Zeugung wird zum juristischen Problem. Sollen die Kinder künstlich oder natürlich entstehen?“ (S. Fischer) 19.30 Uhr. Haus 8, Christinenstraße 18, 10119 Berlin-Mitte.
Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. „Krise, Umbruch, Neuanfang. Das Jahr 1989, die Wende und ihre Folgen in der Literatur I. Der Wenderoman oder Sich wandelnde Erwartungen“. Mit Ingo Schulze und Christoph Hein. Moderation: Jörg Magenau. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
12. LiteraturOrt Prenzlauer Berg Lesung. Zoran Drvenkar – „Sorry“. „Ihr Angebot rüttelt die Geschäftswelt auf, denn sie entschuldigen sich für die Vergehen von Unternehmen. Sie bieten den Schuldigen Unterstützung an und helfen den Opfern. Sie selbst verdienen viel Geld damit, die vier jungen Berliner, die diese clevere Geschäftsidee hatten, irgendwann, bevor alles anfing. Immer mehr Menschen erleichtern über sie ihr Gewissen – als ihnen eines Tages jemand den Auftrag erteilt, eine Tote um Verzeihung zu bitten für die unvorstellbaren Qualen, unter denen sie starb. Hier schnappt die Falle zu. Die Lektion, die der Auftraggeber ihnen ab jetzt erteilt, ist voller Dunkelheit: Wie Schachfiguren werden sie auf eine Spur der Grausamkeit gesetzt, auf der es keine Vergebung gibt, kein Schwarzweiß mehr zwischen Opfer und Täter.“ (Ullstein) 5 / 4 €. 20 Uhr. Heinrich-Böll-Bibliothek, Greifswalder Straße 87, 10409 Berlin-Prenzlauer Berg.
12. LiteraturOrt Prenzlauer Berg Lesung & Gespräch. „Poesie und Politik“. Es lesen Uwe Kolbe aus „Heimliche Feste. Gedichte“, György Dalos aus „Der Vorhang geht auf. Das Ende der Diktaturen in Osteuropa“ und Lutz Rathenow aus „Gelächter, sortiert. Gedichte“. Moderation: Salli Sallmann, rbb Kulturradio. 5 €. 20 Uhr. Georg Büchner Buchladen, Wörther Straße 16, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.
Kavalierhaus Buchvorstellung. Manfred Flügge – „Die vier Leben der Marta Feuchtwanger. Biographie“. „Wiederholt hat Lion Feuchtwanger versucht, einen Roman über seine Frau zu schreiben; es gelang ihm nicht. Und in der Tat: Marta Feuchtwanger ist eine Herausforderung, ihre Geschichte ist, wie jedes bedeutsame Leben, auch ein Roman ihrer Epoche: Eine Münchner Jüdin, die durch Flucht und Exil zur Weltbürgerin wurde, eine unvergleichliche Zeugin eines Jahrhunderts, das ihr viel zugemutet, aber auch viel gegeben hat. Sie war eine moderne Frau mit ihrer eigenen Form der Emanzipation, eine einflussreiche Anregerin, eine blendende Erscheinung bis ins hohe Alter, Sportlerin, große Liebende, Emigrantin und Repräsentantin, auch Märtyrerin zuweilen, Gefährtin eines schwierigen Kompagnons, an dessen Größe und Irrtümern, Engagement und Freiheitswillen sie teilhatte. Ein Leben zwischen Leid und Luxus – Maskenbälle, Empfänge, Internierungslager, Flucht unter Gefahr –, zwischen München, Berlin, Sanary-sur-Mer und Los Angeles.“ (Aufbau-Verlag) 20 Uhr. Breite Straße 46, 13187 Berlin-Pankow.
Lehmanns Fachbuchhandlung Buchvorstellung. Marcel A. Verhoff – „Forensische Osteologie“. 5 €. 20.15 Uhr. Haus Hardenberg, Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Buchhändlerkeller Lesung. „Russische Autoren in deutscher Sprache: Sergej Dovlatov“. Giuseppe de Siati stellt den russischen Autor vor. 5 /3 €. 20.30 Uhr. Parterre links, Cramerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Mittwoch, 24. Juni
Literarisches Colloquium Lesung & Gespräch im Rahmen des „Studio LCB“. Wolf Haas – „Brenner und der liebe Gott“. Der Autor im Gespräch mit Eberhard Falcke und Richard Kämmerlings. Moderation: Hubert Winkels. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.
Lettrétage Lesung & Gespräch. Alonso Cueto – „Die blaue Stunde“. Es liest der Schauspieler Denis Abrahams. Die Lektorin des Berlin-Verlages Ann-Cathrin Geuder im Gespräch mit Katharina Deloglu. 5 €. 20 Uhr. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.
Buchhändlerkeller Lesung. Habib Tengour – „Seelenperlmutt“. Auf Französisch und Deutsch. 3 €. 20.30 Uhr. Parterre links, Cramerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Donnerstag, 25. Juni
Botschaft des Königreichs der Niederlande Lesung. Marcel Möring – „Der nächtige Ort“. „In der niederländischen Kleinstadt Assen scheint in einer warmen Juninacht in den achtziger Jahren der ganze Ort auf den Beinen zu sein, überall finden Sommerfeste statt. Auch der gut sechzigjährige Jakob Noach ist unterwegs, und er resümiert in dieser Nacht sein Leben. Er ist Jude, und er hat als Einziger seiner Familie den Zweiten Weltkrieg überlebt, weil er sich drei Jahre lang in einem Erdloch versteckt hat. Danach hat er versucht, durch Arbeit und das Streben nach Wohlstand und Reichtum die Leere in seinem Leben zu füllen. Nun gehört er zwar zu den größten Unternehmern der Stadt, doch er muss sich eingestehen, dass er seiner eigenen inneren Hölle nie hat entfliehen können. Hat er seine Frau je geliebt? Was ist mit seinen drei Töchtern, auf die er so stolz ist?“ (Luchterhand) Deutsche Stimme: Burghart Klaußner. Moderation: Gabriele von Arnim. Eintritt frei. 19 Uhr. Anmeldung erbeten per E-Mail: bln-pcz@minbuza.nl. Klosterstraße 50, 10179 Berlin-Mitte.
Institut français Zeitschriftenvorstellung. „La mer gelée“. Es lesen die Beitragsschreibenden Alban Lefranc, Jörg Albrecht, Gaëtan Pégny und Daniela Dröscher. Auf Französisch und Deutsch. 19.30 Uhr. Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin-Charlottenburg.
12. LiteraturOrt Prenzlauer Berg Lesung. Wilhelm Schmid – „Ökologische Lebenskunst. Was jeder Einzelne für das Leben auf dem Planeten tun kann“. „Der Bericht des UN-Klimarats von 2007 erbrachte eine Klarheit über die ökologische Problematik, die viele Menschen erschütterte. Seither wächst das Interesse an den Zusammenhängen und daran, was der einzelne tun kann, um das Leben nachhaltiger zu gestalten. Wie kam es zu dieser Problematik, wie entwickelte sich das Wissen darüber, und wie lässt sich das individuelle und gesellschaftliche Handeln überzeugend begründen?“ (Suhrkamp) 8 / 5 €. 19.30 Uhr. Zentrum Danziger50, Danziger Straße 50, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung. Bernhard H. Bayerlein – „‚Der Verräter, Stalin, bist Du!’. Vom Ende der linken Solidarität 1939-1941“. „Im Focus stehen die Rolle der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und ihres autokratischen Führers und besonders die der Komintern und der kommunistischen Parteien Europas, darunter nicht zuletzt der KPD. Erstmals werden umfassende Belege für die Umpolung der kommunistischen Parteien auf den Freundschaftspakt zwischen Deutschland und der Sowjetunion vorgelegt: sie belegen zunächst die unverhohlene Unterstützung des NS-Regimes, die sogar bis zum Applaus für Hitlers Weltkrieg gegen Europa und die Zivilisation ging, - und nicht zuletzt mentalitätsgeschichtlich interessante Perzeptionen wie Desorientierung, Zweifel, Unbeholfenheit und Widerspruch von Seiten der KP-Führer, der Mitglieder und der linken bis liberalen Öffentlichkeit. Sie belegen weiterhin die Umpolung auf den Widerstand gegen den Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juni 1941.“ (Aufbau) Der Autor im Gespräch mit Jörg Baberowski. 5 / 3 €. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.
Backfabrik Literaturstation Lesung. Thomas Fuchs – „Grenzverkehr“. „Milena, die stolze Siegerin einer Misswahl in der Provinz, wird für ein Werbefoto für eine Wäschespinne gebucht. Doch sie will mehr vom Leben und zieht (auch sich) aus, um im Goldenen Westen ihr Glück zu suchen. Dort lernt sie einen veritablen Zoo von Überlebenskünstlern kennen.“ (Heyne) Moderation: Sabine Carbon. 8 / 6 €. 20 Uhr. Saarbrücker Straße 36-38, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.
Buchhändlerkeller Lesung. Rayk Wieland – „Ich schlage vor, dass wir uns küssen“. „Herr W. hat eines Tages eine Einladung in der Post: Auf einer Podiumsdiskussion unbekannter Untergrunddichter soll er Auskunft geben über sein Werk, über die Unterdrückung in der DDR und über seine Erlebnisse als Staatsfeind. Zuerst glaubt er an einen schlechten Scherz. Ist er überhaupt gemeint? War er je als Dichter auffällig geworden? W. stellt Nachforschungen an und nimmt Einsicht in seine Stasi-Akte. Was für ein Fund: Tatsächlich sind hier seine lyrischen Gehversuche unter dem Titel ‚Mögliche Exekution des Konjunktivs’ abgeheftet, dazu sämtliche Liebesbriefe – alles akribisch gegengelesen, verwegen gedeutet und als staatszersetzend-konterrevolutionäres Schrifttum eingestuft.“ (Kunstmann Verlag) 3 €. 20.30 Uhr. Parterre links, Cramerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.
LaLuz Lesebühne. „Die Brauseboys: Wedding Wochen“. 5 €. 20.30 Uhr. Osramhöfe, Oudenarder Straße 16-20, 13347 Berlin-Wedding.
12. LiteraturOrt Prenzlauer Berg Lesung. Lutz Schumacher – „Verdichtete Hoffnung“. 21.30 Uhr. Zentrum Danziger50, Danziger Straße 50, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Freitag, 26. Juni
Bibliothek der Freien Lesung. „‚Müsste man, um zu siegen, auf öffentlichen Plätzen Galgen errichten, so will ich lieber untergehen.’ – Texte von Enrico Malatesta“. Eintritt frei. 19 Uhr. Raum 1102, 2. Hof, Anarchistische Bücherei, Haus der Demokratie, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.
Miss Marple Lesung. Monika Geier – „Die Herzen aller Mädchen“. „Gregor Krampe, Mittelalter-Experte, hat für Medienrummel wenig übrig. Als Talkshowgast vor laufender Kamera mit dem angeblichen Vorleben seines Vaters konfrontiert zu werden, entspricht so gar nicht seiner Vorstellung von seriöser Unterhaltung. Aber seriös war sein Vater ja noch nie … Kriminalkommissarin Bettina Boll ist bloß eine Halbtagskraft mit zwei Kindern. Doch das Schicksal spielt ihr einen unverhofften Trumpf zu: Die Einsatzleiterin des BKA will sie bei einer Aufsehen erregenden Ermittlung dabeihaben. Es geht um ein geheimnisvolles Buch – und einen Mordversuch. Verdächtigt wird der Sohn des Opfers, ein melancholischer Kettenraucher, den Bettina aus dem Fernsehen kennt. Sie soll ihn anzapfen, aber der Kerl interessiert sich nur für staubige alte Wälzer. Seltsam ist allerdings, dass ihn offenbar noch jemand beschattet. Was steckt wirklich hinter all der Aufregung um eine Ausgabe mittelalterlicher Psalmen?“ (Ariadne Krimi) 6 / 5 €. 19.30 Uhr. Weimarer Straße 17, 10625 Berlin-Charlottenburg.
Buchladen Bayerischer Platz Lesung. Monika Maron – „Bitterfelder Bogen. Ein Bericht“. „‚B. ist die schmutzigste Stadt Europas’, schrieb Monika Maron in ihrem Debütroman ‚Flugasche’ (1981). B. steht für Bitterfeld, bis heute ein Synonym für marode Wirtschaft und verkommene Umwelt. Dreißig Jahre später hat sie die Stadt wieder besucht und die Spur der Veränderungen nachgezeichnet. Sie erzählt vom Niedergang und von der Wiederauferstehung einer Region, von der schwierigen Gründung des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen, wo sich inzwischen große Unternehmen wie Bayer und Guardian Industries niedergelassen, wo aber auch Mitarbeiter der Filmfabrik und des Chemiekombinats überlebensfähige Teile der alten Werke mit viel Mut und hohem Risiko neu gegründet haben.“ (S. Fischer) 20 Uhr. Grunewaldstraße 59, 10825 Berlin-Schöneberg.
12. LiteraturOrt Prenzlauer Berg Lesung & Musik. „Lange Nacht der Lyrik“. Es lesen Juri Andruchowytsch, Uwe Kolbe, Björn Kuhligk, Nikola Madzirov, Steffen Popp, Jan Wagner. Musik: F. S. Blumm. Moderation: Björn Kuhligk und Jan Wagner. 8 / 5 €. 20.30 Uhr. Bibliothek am Wasserturm, Prenzlauer Allee 227/228, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.
Samstag, 27. Juni
Museum Neukölln Lesung & Musik. Dotschy Reinhardt – „Gypsy. Die Geschichte einer großen Sinti-Familie“. „Dotschy Reinhardt wächst mit der Musik Django Reinhardts auf, dem bekanntesten Vertreter dieser großen Musikerdynastie. Die junge Frau ist Sinteza, eine Angehörige des Volkes der Sinti, das seit sechs Jahrhunderten in Deutschland lebt und wenige Höhen und viele Tiefen durchleiden musste. Sinti haben eine lange Geschichte der Ungerechtigkeit, Verfolgung und Vertreibung hinter sich, die sich erst in der Gegenwart zum Besseren wendet. Heimat sucht Dotschys Familie deshalb nicht nur in einem Staat oder in einer Landschaft, sondern auch in der Welt der Musik, in der eigenen Überlieferung, in ihrer Sprache, ihrer reichen Kultur.“ (Scherz Verlag) Musik: Alexej Wagner an der Gitarre. 18 Uhr. Ganghoferstraße 3, 12040 Berlin-Neukölln.
poesiefestival Eröffnungsveranstaltung. „Weltklang – Nacht der Poesie“. Es lesen Rita Dove aus den USA, Adolf Endler aus Deutschland, Julián Herbert aus Mexiko, Barbara Köhler aus Deutschland, Kgafela oa Magogodi aus Südafrika, Bernard Noël aus Frankreich, Maja Ratkje aus Norwegen, Olga Sedakova aus Russland und Adam Wiedemann aus Polen. 20 Uhr. Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten.
Alte Kantine Lesebühne. „Kantinenlesen“. Mit Dan Richter und anderen. 5 €. 20 Uhr. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.
Sonntag, 28. Juni
Maxim Gorki Theater Buchvorstellung. Wolfgang Engler – „Lüge als Prinzip. Aufrichtigkeit im Kapitalismus“. „Was der Kapitalismus aus uns macht Aufrichtigkeit ist ein Schlüsselbegriff zum Verständnis der bürgerlichen Kultur. Durch Aufrichtigkeit und ihre Inszenierungen schuf sich das Bürgertum eine Vertrauensbasis in einer feindlichen Umwelt. Aufrichtigkeit war die Zauberformel für den Umgang unter freien und gleichen Menschen. Das reife Bürgertum entsorgte diese Utopie, setzte auf die unsichtbare Hand, auf Recht und Verträge. Eigennutz und Selbstinteresse, derart gezügelt, schienen hinreichende Garanten für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der jüngste Crash des globalen Kapitalismus widerlegt diese Doktrin ultimativ. Gerade moderne Gesellschaften leben von dem Vertrauen, das normale Menschen in die Redlichkeit der maßgeblichen Akteure setzen.“ (Aufbau-Verlag) Der Autor im Gespräch mit Armin Petras, Intendant des Maxim Gorki Theaters. 11 Uhr. Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin-Mitte.
poesiefestival Lesung. „Entlang des Sambesi“. Mit Jackson Kaujeua aus Namibia, Keamogetsi Joseph Molapong aus Namibia, Jack Mapanje aus Malawi und Moffat Moyo aus Sambia. 18.30 Uhr. Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten.
poesiefestival Lesung. „Portrait Johannesburg“. Mit Keorapetse Kgositsile, Zolani Mkiva, Kgafela oa Magogodi, Iain Gregory Robinson, a.k.a Ewok und Phillippa Yaa de Villiers. 20 Uhr. Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten.
Schwartzsche Villa Lesung. Pascal Mercier – „Lea“. „Die achtjährige Lea hat sich nach dem Tod der Mutter in eine eigene Welt zurückgezogen, zu der auch der Vater keinen Zutritt hat. Erst der Klang einer Geige holt sie ins Leben zurück. Sie erweist sich als außerordentliche musikalische Begabung und mit achtzehn liegen ihr Publikum und Musikwelt zu Füßen. Doch Martin van Vliet, ihren anfangs überglücklichen Vater, treibt es immer tiefer in die Einsamkeit. Bei dem verzweifelten Versuch, die Liebe und Nähe seiner Tochter zurück zu gewinnen, verstrickt er sich in ein Verbrechen ...“ (Hanser) Eintritt frei. 20 Uhr. Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.
Montag, 29. Juni
Institut für Slawistik Lesung & Gespräch. Bozena Uminska-Keff – „Ein Stück über Mutter und Heimat“. Der Text verbindet den ironisch gebrochenen hohen Stil mit Popkultur und ähnelt der Parodie einer Oper, in der die Autorin zwei schwierige und schmerzhafte Beziehungen reflektiert. Auf Polnisch. Moderation: Michael Zgodzay. 18 Uhr. Raum 5.57, 5. Etage, Humboldt-Universität, Dorotheenstraße 65, 10117 Berlin-Mitte.
Jüdisches Museum Buchvorstellung. Abraham Sutzkever – „Wilner Getto 1941-1944“. Außerdem wird Sutzkevers Lyrikband „Gesänge vom Meer des Todes“ vorgestellt. Aus beiden Büchern liest der Übersetzer Hubert Witt auf Deutsch. Aus dem Lyrikband liest Rachel Salamander auf Jiddisch. Einführung: Egon Ammann, Verleger. 7 / 5 €. 19.30 Uhr. Auditorium, Erdgeschoss, Altbau, Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg.
poesiefestival Lesung & Gespräch. „VERSschmuggel I“. Mit Piotr Sommer und Ilma Rakusa, Jacek Podsiadło mit Ulf Stolterfoht, Marta Podgórnik und Uljana Wolf sowie Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki und Peter Waterhouse. Moderation: Tomasz Dąbrowski, Polnischen Instituts Berlin, und Thomas Wohlfahrt, Literaturwerkstatt Berlin. 20 Uhr. Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten.
Schwartzsche Villa Lesebühne. „Autorenforum: Lesen – Zuhören – Diskutieren“. Vorlesen unveröffentlichter Texte. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Informationstelefon: 030-693 73 51. Kleiner Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.
Dienstag, 30. Juni
poesiefestival Lesung & Gespräch. „VERSschmuggel II“. Mit Adam Wiedemann und Henning Ahrens, Tadeusz Dąbrowski und Brigitte Oleschinski, Marzanna Bogumiła Kielar und Anja Utler sowie Roman Honet und Steffen Popp. Moderation: Tomasz Dąbrowski, Polnisches Institut Berlin und Thomas Wohlfahrt, Literaturwerkstatt Berlin. 20 Uhr. Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten.
Chinesisches Kulturzentrum Lesung & Gespräch. Martin Walser – „Ein liebender Mann“. „Der 73-jährige Goethe – Witwer und so berühmt, dass sein Diener Stadelmann heimlich Haare von ihm verkauft – liebt die 19-jährige Ulrike von Levetzow. 1823 in Marienbad werden Blicke getauscht, Worte gewechselt, die beiden küssen einander auf die Goethe’sche Art. Er sagt: Beim Küssen kommt es nicht auf die Münder, die Lippen an, sondern auf die Seelen. ‚Das war sein Zustand: Ulrike oder nichts.’ Aber sein Alter holt ihn ein. Auf einem Kostümball stürzt er, und bei einem Tanztee will sie ein Jüngerer verführen. Der Heiratsantrag, den er Ulrike trotzdem macht, erreicht sie erst, als ihre Mutter mit ihr nach Karlsbad weiterreisen will. Goethe, mal hoffend, mal verzweifelnd, schreibt die ‚Marienbader Elegie’. Zurück in Weimar, lässt ihn die eifersüchtige Schwiegertochter Ottilie nicht mehr aus den Augen.“ (Rowohlt) Eintritt frei. 19 Uhr. Anmeldung erbeten unter Telefon: 030-26 39 07 91 03. Klingelhöferstraße 21, 10785 Berlin-Tiergarten.(ang/köh/mas/sei)
>>> Literaturkalender Berlin / Juli 2009.